Börsen:Schnäppchenjäger sorgen für Kursgewinne

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Ein Händler geht über das Parkett in der Börse in Frankfurt am Main und spiegelt sich dabei in einem Logo des Deutschen Aktienindexes (DAX). (Foto: Fredrik von Erichsen)

Frankfurt/Main (dpa) - Das Auf und Ab am deutschen Aktienmarkt ist am Dienstag weitergegangen. Der Dax stieg um 1,35 Prozent auf 12 229,34 Punkte, nachdem er zum Wochenbeginn noch nachgegeben hatte.

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Frankfurt/Main (dpa) - Das Auf und Ab am deutschen Aktienmarkt ist am Dienstag weitergegangen. Der Dax stieg um 1,35 Prozent auf 12 229,34 Punkte, nachdem er zum Wochenbeginn noch nachgegeben hatte.

Zu den Gewinnern zählten vor allem solche Aktien, die wie Fresenius, FMC, BASF und Bayer zuletzt überdurchschnittlich stark nachgegeben hatten. Der Analyst David Madden von CMC Markets sprach denn auch von „Schnäppchenjägern“, die wieder an den Markt zurückgekehrt seien.

Der MDax legte um 0,99 Prozent auf 24 945,54 Punkte zu und der Technologiewerte-Index TecDax gewann 1,3 Prozent auf 2274,71 Zähler. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx50 schloss 0,94 Prozent höher auf 3455,59 Punkte.

Etwas Rückenwind erhielten die Kurse auch vom wieder schwächeren Euro. Sein Kurs fiel auf 1,1766 US-Dollar. Am Montag war die Gemeinschaftswährung noch auf über 1,18 Dollar gestiegen, was die Aktienmärkte belastet hatte.

Die Wirtschaftserwartungen deutscher Finanzexperten hatten sich im August überraschend eingetrübt: Der Konjunkturindikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) war um 7,5 Punkte auf 10,0 Zähler gefallen. Bankvolkswirte hatten nur einen Rückgang auf 15,0 Punkte erwartet. An der Börse dämpfte dies am Dienstag jedoch nicht den Appetit der Investoren auf Aktien.

Das Marktinteresse richtet sich nun verstärkt auf das Notenbanker-Treffen im US-amerikanischen Jackson Hole. An der Konferenz, die am Donnerstag beginnt, nehmen sowohl EZB-Präsident Mario Draghi als auch die Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, teil. „Die Märkte sind erpicht darauf zu erfahren, ob höhere Zinsen in einem inflationsarmen und von hohen Schulden geprägten Umfeld notwendig oder überhaupt möglich sind“, kommentierte Börsenexperte Jochen Stanzl von CMC Markets.

Unter den Einzelwerten standen Aurubis mit einem Gewinn von 3,8 Prozent an der MDax-Spitze im Fokus. Zuvor war der Kupferpreis in London auf den höchsten Stand seit November 2014 gestiegen. Die Papiere des Stahlkonzerns Salzgitter, der mit 25 Prozent an Aurubis beteiligt ist, legten um 2,4 Prozent zu.

Aktien von Stada stiegen nach der geglückten Übernahme durch die Investoren Bain Capital und Cinven den dritten Tag in Folge auf ein Rekordhoch. Die Papiere des Arzneimittelhersteller legten um 1,9 Prozent auf 76,71 Euro zu und kosten damit weit deutlich mehr als die von den Investoren gebotenen 66,25 Euro je Aktie. Händler begründeten dies mit einem fortdauernden Eindecken zuvor leer verkaufter Stada-Aktien.

Im TecDax stachen die Papiere von Aixtron mit einem Gewinn von 5,4 Prozent heraus. Zuvor hatte die Baader Bank das Kursziel für die Papiere des Ausrüsters für die Halbleiterindustrie von 5,50 auf 7,25 Euro angehoben. Drägerwerk stiegen um 3,5 Prozent, nachdem die DZ Bank die Aktien des Herstellers von Medizintechnik von „Verkaufen“ auf „Halten“ hochgestuft hatte.

Auch die Anteilscheine von Hapag-Lloyd profitierten von einer positiven Analystenstudie und gewannen 4,7 Prozent. Zwischenzeitlich hatten sie ein Rekordhoch bei 37,92 Euro erklommen. Das Bankhaus Metzler betrachtet die Papiere der Container-Reederei im Branchenvergleich als erheblich unterbewertet.

Die Aktien von Bertrandt sackten um 6,3 Prozent auf 69 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit 2012 ab. Hintergrund waren skeptische Analystenkommentare vom Investmenthaus Mainfirst und von der Privatbank Hauck & Aufhäuser zu dem Entwicklungsdienstleister für die Autoindustrie.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 0,17 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,01 Prozent auf 141,48 Punkte. Der Bund-Future gab am frühen Abend um 0,05 Prozent auf 164,44 Punkte nach. Für einen Euro wurden 1,1768 US-Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1771 (Montag: 1,1761) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8495 (0,8503) Euro.

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