Automarkt:BMW und VW sind wieder zuversichtlicher für E-Autos

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Ein Elektrofahrzeug von BMW: Die Münchner haben erstaunlich gute Zahlen. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Der Absatz von Stromern war zuletzt deutlich zurückgegangen. Doch jetzt meldet Volkswagen wieder mehr Aufträge, auch BMW ist optimistisch. Besonders schlecht läuft es aber bei Mercedes.

Die deutschen Autobauer Volkswagen und BMW setzen dem Abgesang auf das Elektroauto etwas entgegen: Volkswagen berichtete am Mittwoch über ein deutliches Auftragsplus für E-Autos im ersten Quartal. BMW verkaufte weltweit gut ein Viertel mehr Autos mit Batterieantrieb und knackte die symbolische Marke von einer Million Elektroautos. "Mit der Auslieferung des einmillionsten vollelektrischen Fahrzeugs seit dem Marktstart des BMW i3 haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht", sagte BMW-Vertriebschef Jochen Goller. Insbesondere in Europa sei es aufwärts gegangen, auch in Deutschland.

Hierzulande ist die Sorge über einen Einbruch bei Elektroautos groß, weil die staatliche Förderung 2024 wegfiel. Volkswagen sammelte mehr als doppelt so viele Bestellungen für Elektroautos ein wie im Vorjahr. In den Büchern hat der Wolfsburger Konzern inzwischen Aufträge über 160 000 Fahrzeuge stehen, mehr als im ersten Quartal verkauft wurden. Der Konzern schlug mit 136 400 gut drei Prozent weniger Stromer los als im Vorjahreszeitraum.

Doch die Aufträge stimmten VW zuversichtlich, in dem Segment in der Heimatregion und weltweit im Gesamtjahr zu wachsen, erklärte VW-Vertriebschefin Hildegard Wortmann. Und das trotz der Marktschwäche in Deutschland: Hier werden nach dem Ende der staatlichen Umweltprämie Elektroautos zu Ladenhütern - im März sackten die Neuzulassungen um 29 Prozent ab. Viele Autobauer hätten jüngst Rabattaktionen auslaufen lassen. Im April lägen die Nachlässe für Elektroautos bei nur noch 12,6 Prozent verglichen mit 16,9 Prozent für Verbrenner.

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Allerdings sind die Autobauer darauf angewiesen, mehr Elektroautos zu verkaufen, wenn sie die CO₂-Ziele der Europäischen Union erreichen wollen. Von 2025 an sollen die Flotten im Schnitt 15 Prozent weniger Treibhausgas ausstoßen als 2021. Für die Autobauer bedeutet das nach Kalkulation von Patrick Hummel von der Schweizer Bank UBS, dass gut ein Fünftel des Absatzes nächstes Jahr E-Autos sein müssen. Stifel-Analyst Daniel Schwarz sagte, vor allem Volkswagen könnte ab 2025 ein Problem bekommen, weil die CO₂-Emissionen zu hoch seien. "Für die Profitabilität ist es gut, mehr Verbrenner zu verkaufen", sagte er. "Aber ab 2025 muss ihr Anteil deutlich zurückgehen, weil sonst hohe Strafen kommen."

VW lieferte mehr Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor aus

Insgesamt lieferte VW im ersten Quartal 2,1 Millionen Fahrzeuge an die Kunden aus, das sind 3,1 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Dabei habe ein Plus von vier Prozent bei den Autos und Lastwagen mit Verbrennungsmotor den Rückgang bei den vollelektrischen Fahrzeugen mehr als ausgeglichen. Ein VW-Sprecher machte dafür auch Engpässe bei der Belieferung mit Elektromotoren aus dem Werk in Kassel verantwortlich, die zu Produktionspausen führten. Insbesondere das Elektroautowerk in Zwickau, in dem unter anderem der ID.3 vom Band läuft, war von den Unterbrechungen betroffen.

BMW verkaufte im ersten Quartal 594 671 Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce, das sind 1,1 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Wachstumstreiber seien reine Elektroautos und Modelle aus dem oberen Premiumsegment. Bei den Elektroautos meldeten die Münchner ein Plus von 27,9 Prozent auf 82 700 Fahrzeuge.

Beim Rivalen Mercedes gibt es dagegen bei allen Antriebsarten Probleme. Die Schwaben setzten mit 463 000 Fahrzeugen im Quartal etwa acht Prozent weniger ab als vor Jahresfrist. Sie kämpfen unter anderem mit Lieferproblemen bei einem wichtigen Teil. Vertriebschefin Britta Seeger setzt auf Besserung im Laufe des Jahres dank neuer Modelle, darunter die elektrische Version des Geländewagens G-Klasse.

In den Regionen lief es bei BMW und Mercedes insbesondere auf dem wichtigen Markt China schlechter: BMW verkaufte hier 3,8 Prozent weniger Fahrzeuge, Mercedes sogar zwölf Prozent. Letzteres liege am Modellwechsel bei der E-Klasse, erklärte der Autobauer. Die VW-Luxusmarke Porsche erlitt einen Absatzeinbruch in China von fast einem Viertel, da sich der Sportwagenbauer bewusst aus der dort laufenden Rabattschlacht heraushält. Besser lief es dagegen bei VW in China, wo der Absatz um 7,6 Prozent stieg. Allerdings verzeichneten die Wolfsburger vor Jahresfrist hier ein besonders kräftiges Absatzminus und mussten die Spitzenposition als führender Autobauer an den heimischen Rivalen BYD abgeben.

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