Kassel:Trockener Sommer verdirbt K+S die Kali-Geschäfte

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Kassel (dpa/lhe) - Der trockene Sommer hat dem Dünger- und Salzkonzern K+S das dritte Quartal verdorben. Das Niedrigwasser in der Werra und die damit verbundenen Entsorgungsprobleme haben den MDax-Konzern viel Geld gekostet, wie er am Donnerstag in Kassel mitteilte. Das Unternehmen rechnet nun auch offiziell mit weniger Gewinn 2018, nachdem bisher Belastungen von rund 80 Millionen Euro durch Produktionsausfälle ausgeklammert worden waren. Und ein Ende der Dürrefolgen ist nicht in Sicht.

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Kassel (dpa/lhe) - Der trockene Sommer hat dem Dünger- und Salzkonzern K+S das dritte Quartal verdorben. Das Niedrigwasser in der Werra und die damit verbundenen Entsorgungsprobleme haben den MDax-Konzern viel Geld gekostet, wie er am Donnerstag in Kassel mitteilte. Das Unternehmen rechnet nun auch offiziell mit weniger Gewinn 2018, nachdem bisher Belastungen von rund 80 Millionen Euro durch Produktionsausfälle ausgeklammert worden waren. Und ein Ende der Dürrefolgen ist nicht in Sicht.

Es seien weitere umfangreiche Transporte von Salzwässern des Werks Werra zur Entsorgung nötig, hieß es. 2018 erwartet K+S daher nur noch einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 570 bis 630 Millionen Euro. Bisher hatte das Unternehmen einen Anstieg auf bis zu 740 Millionen Euro in Aussicht gestellt - nach 577 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Erneute Unterbrechungen in der Kaliproduktion seien möglich und dabei noch nicht berücksichtigt.

Die Einleitung von Produktionsrückständen in die Werra ist einer der wichtigsten Entsorgungswege für K+S. Begrenzt wird er durch die Wassermenge im Fluss - und die war im Spätsommer gering. An zwei Standorten im osthessischen Werk Werra kam es daher zu mehrwöchigen Zwangspausen. Alternativ setzte der Konzern auf die Versenkung im Boden und transportierte Abwässer per Bahn und Lastwagen ab.

Die Folge: „Die extreme Trockenheit und höhere Logistikkosten haben unser Wachstum im dritten Quartal gebremst“, sagte K+S-Chef Burkhard Lohr. Die Kosten beziffert der Konzern auf 80 Millionen Euro.

Das schlägt sich nun in den Zahlen nieder: So kletterte der Umsatz von Juli bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar um gut 15 Prozent auf 840,1 Millionen. „Prinzipiell haben wir mehr verkauft“, sagte ein K+S-Sprecher. Die Produktion im neuen Kaliwerk in Kanada steige, auch die Kalipreise legten zu.

Doch im Tagesgeschäft machte der Konzern gut 58 Millionen Euro Minus beim Betriebsgewinn. Im Vorjahr stand noch ein operativer Gewinn von 12,3 Millionen. Unter dem Strich fiel nun ein Verlust von rund 61 Millionen Euro an. Die besseren Geschäfte durch das Werk in Kanada und im Salzbereich konnten die Folgen der Dürre nicht ausgleichen.

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