Deutsche Bahn:Streik: Massive Einschränkungen im Bahnverkehr

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Der Arbeitskampf zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL hat begonnen. Im Regional- und Fernverkehr fallen viele Züge aus.

Für Bahnreisende und Pendler haben zwei harte Tage begonnen. Ein Streik der Lokführergewerkschaft GDL legt den Personenverkehr der Deutschen Bahn weitgehend lahm. Der Ersatzplan sei angelaufen, teilte ein Bahnsprecher mit. "Erste Auswirkungen des Streiks sind spürbar", sagte er.

Am Morgen standen bundesweit die Personenzüge in vielen Bahnhöfen still, Bahnsteige waren leer, wie Fotos zeigten. "Zug fällt aus", war vielfach an den Anzeigetafeln zu verschiedenen Reisezielen zu sehen. Der Ausstand sollte um 2:00 Uhr beginnen. Schon seit dem Abend bestreikt die Gewerkschaft den Güterverkehr.

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Von Eva Dignös

Tausende Fahrgäste müssen improvisieren, es gelten Ersatzfahrpläne. Im Fernverkehr soll noch etwa jeder vierte Zug fahren. Zwischen den großen Metropolen will die Bahn zumindest einen Zwei-Stunden-Takt sicherstellen. Auch im Regionalverkehr und bei den S-Bahnen dürfte es teils erhebliche Ausfälle geben. Im Regional- und Nahverkehr wolle die Bahn ein verlässliches Grundangebot anbieten, das aber je nach Streikintensität regional unterschiedlich sein werde. "Wir tun unser möglichstes dafür, die Menschen heute noch ans Ziel zu bringen", sagte ein Sprecher.

Die Bahn bat Fahrgäste, nicht zwingend notwendige Reisen zu verschieben. Wegen des Coronavirus rief sie auch zu Rücksichtnahme in den Zügen auf. Der Ausstand trifft die Fahrgäste mitten in der reisestarken Urlaubszeit: In elf der 16 Bundesländer sind Schulferien. Betroffen sind auch grenzüberschreitende Verbindungen und der Nachtreiseverkehr.

Der Streik soll in der Nacht zu Freitag enden. "Ob wir weiter streiken und wann, entscheiden wir nicht am Freitagmorgen, wenn wir aus dem Streik rausgehen, sondern das entscheiden wir nächste Woche", sagte GDL-Chef Claus Weselsky im ZDF

Auch bei Bahn-Mitbewerbern sind Einschränkungen möglich

Bahn-Personalvorstand Martin Seiler bezeichnete den Streik als "völlig unangemessen und überzogen". GDL-Chef Claus Weselsky verwies auf den ungelösten Tarifkonflikt. "Mit diesem ersten Signal muss dem Management klar werden, dass mit uns nicht gut Kirschen essen ist." Der Fahrgastverband Pro Bahn mahnte eine verlässliche Information der Bahnkunden an. "Nichts ist ärgerlicher als bei einem Streik auf einen Zug zu warten, der dann nicht verkehrt."

Nicht bestreikt werden Konkurrenten der Deutschen Bahn. Sie haben im Regional- und Güterverkehr beträchtliche Marktanteile. Allerdings sind auch bei ihnen Einschränkungen möglich, wenn sich auch Fahrdienstleiter dem GDL-Streik anschließen.

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