Argentiniens finanzielle Lage ist katastrophal, das bestätigt nun sogar ein Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Schuldenlast sei untragbar, allein komme Argentinien nicht aus der Krise. Man könnte nun meinen, dies sei eine schlechte Nachricht für das Land. Doch ihm wird der Bericht nützen, als Druckmittel für einen Schuldenschnitt. Schaden dagegen wird das Papier ausgerechnet der Institution, die den Bericht in Auftrag gegeben hat.
Keine zwei Jahre sind vergangen, seit der IWF 2018 einen Rekordkredit an das Land vergab. Damals war in Argentinien noch Mauricio Macri an der Macht, ein Unternehmer und Liebling der Märkte. Er brauchte Geld, um seine wirtschaftsliberale Politik zu stützen, 57 Milliarden wurden ihm vom IWF zugestanden, so viel Geld, wie kein Land je zuvor bekommen hatte.
Von Anfang an gab es Bedenken, ob Argentinien diese Summe je zurückzahlen würde und die Auflagen streng genug wären. Dennoch wurde das Geld überwiesen, auch noch, als klar war, dass ein großer Teil für Spekulationen und Kapitalflucht genutzt wurde. Erst die neue Regierung stoppte die Zahlungen, doch da war es zu spät. Argentinien steckt tiefer in der Krise denn je. Selbst der IWF sieht das nun ein - und das ist eine schallende Ohrfeige für die Institution und deren Ex-Chefin Christine Lagarde.