Arbeitsmarkt - Wiesbaden:Lohnatlas: Lücke zwischen Frauen und Männern sinkt

Arbeitsmarkt - Wiesbaden: Kai Klose (Bündnis 90/Die Grünen), hessischer Sozialminister, guckt in die Kamera. Foto: Boris Roessler/dpa/Archiv
Kai Klose (Bündnis 90/Die Grünen), hessischer Sozialminister, guckt in die Kamera. Foto: Boris Roessler/dpa/Archiv (Foto: dpa)

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen hat sich in Hessen zwischen den Jahren 2012 und 2021 verkleinert. Das zeigen Daten aus dem Hessischen Lohnatlas, der am Freitag vorgestellt wurde. Gemessen am monatlichen Bruttoentgelt in sozialversicherungspflichtiger Vollzeitbeschäftigung bekamen Frauen 2021 im Schnitt neun Prozent weniger Lohn als Männer. 2012 betrug der Unterschied noch 15,9 Prozent, wie Sozialminister Kai Klose erläuterte.

Für den Lohnatlas seien öffentlich zugängliche Daten verwendet worden, erläuterte die Leiterin des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur der Universität Frankfurt, Christa Larsen. Die Zahlen beziehen sich den Angaben zufolge auf Frauen und Männer mit Wohnsitz in Hessen. Der Lohnatlas soll der Landesregierung Hinweise geben, was für mehr Entgeltgleichheit getan werden kann.

Die Lohnlücken seien je nach Qualifikation, Branche und Region unterschiedlich groß, sagte Larsen. Laut Lohnatlas beträgt sie bei der Gruppe ohne Berufsabschluss gut sieben Prozent. Akademikerinnen verdienten dagegen rund ein Viertel weniger als Männer mit Studienabschluss. Bei Stellen mit komplexen Anforderungen und häufig mit Führungsverantwortung hätten sich die Verdienstunterschiede über viele Jahre nicht verringert, erläuterte Larsen. "Erst mit dem ersten Pandemiejahr 2020 ist hier Dynamik entstanden. Allerdings ist diese begrenzt, wie eine erneute Stagnation im Jahr 2021 zeigt."

Beim Blick auf Hessen wird deutlich, dass 2021 die Lohnlücken zwischen Frauen und Männern in eher ländlichen Regionen wie im Kreis Hersfeld-Rotenburg (18,4 Prozent) oder im Odenwaldkreis (16,7) weiter auseinanderklafften als in Frankfurt (4,9 Prozent) oder Wiesbaden (5,2 Prozent). In der Stadt Offenbach verdienen Frauen sogar 3,3 Prozent mehr als Männer. Dies liegt nach Larsens Worten an Pendlerinnen, die eher gut bezahlte Jobs in Frankfurt oder Wiesbaden hätten.

© dpa-infocom, dpa:221215-99-916507/4

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