Rostock (dpa/mv) - Wegen des harten Wettbewerbes haben Produzenten, verarbeitende Betriebe und der Handel im Ernährungsgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr weniger Umsatz gemacht. Wie die Marketinggesellschaft AMV am Dienstag berichtete, sank der Umsatz um 5,9 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Ein Grund dafür sind nach Ansicht des AMV-Vorsitzenden, Tobias Blömer, die stetig sinkenden Preise im Lebensmittelhandel. Zudem stellten im Rahmen von Konsolidierungen Betriebe ihren Handel ein, was nicht immer im vorherigen Rahmen ausgeglichen werden könnte.
Zu hoch seien beispielsweise die rechtlichen Hürden. Dies sei auch der Grund, warum in einer Verbandsumfrage derzeit mehr als 50 Prozent einen Einstieg ins Onlinegeschäft ablehnen. Das Thema Online-Handel steht auch im Mittelpunkt des 3. Norddeutschen Ernährungsgipfels am Mittwoch in Rostock.
Trotzdem ging Blömer davon aus, dass der Online-Handel in den kommenden fünf Jahren wachsen werde. „Die Angst vor einem nicht kostendeckenden Geschäft, rechtlichen Fallstricken und einem komplizierten Handling von Kühlwaren steht der Hoffnung auf höhere Margen, zusätzliche Verkaufswege, neue Kundengruppen mit größerer Reichweite durch gezieltes Marketing gegenüber.“ Eine gute Möglichkeit für die Vermarkung sei der Aufbau einer Händlerplattform.
In der Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern, früher der Verein Agrarmarketing, sind 127 Betriebe organisiert. Dies sind den Angaben zufolge 68 Produzenten von Nahrungs- und Genussmitteln, 43 Fördermitglieder sowie 16 Kooperationspartner.