Kolumne: Gewusst wie:Wasserkocher reinigen

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Mit Zitronensäure lässt sich ein Wasserkocher leicht von Kalk befreien. (Foto: Andrea Warnecke/picture alliance / dpa Themendienst)

Wie sich Kalkablagerungen in Elektrogeräten am besten entfernen lassen und man auch noch Energie sparen kann.

Von Ingrid Brunner

Nur mal angenommen, man hat sich beim Einkauf vergriffen, aus Versehen statt Zahnspangenreiniger für den Nachwuchs Gebissreiniger für die dritten Zähne in den Einkaufskorb gelegt. Dann ist das kein Malheur, es könnte sich sogar als Glücksgriff erweisen. Denn glaubt man den Tipps, die im Netz kursieren, sind diese Reinigungs-Tabs vielseitig im Haushalt verwendbar. So sollen sie Beläge in schwer zu reinigenden Vasen, Flaschen und Karaffen lösen, Kaffee- und Teeflecken entfernen, ja sogar verstopfte Abflüsse flottkriegen, Toilettenränder, angebrannte Backbleche und Töpfe wieder zum Glänzen bringen. Und, nicht zuletzt: Kalkbeläge von Wasserkochern lösen.

Ein nicht ganz triviales Thema, besonders in Regionen mit hartem und sehr hartem Wasser, wie etwa in München, wo man Härtegrade zwischen 14 und 18,8 Grad deutscher Härte (dH) misst. Doch es geht noch härter: Der Webseite Wasserhaerte.net zufolge ist Mecklenburg-Vorpommern mit bis zu 20 dH deutscher Spitzenreiter bei der Wasserhärte. So mancher, der in diesen Regionen einen gläsernen Wasserkocher sein Eigen nennt, hat dies schon bereut, kann er oder sie doch regelmäßig dem Schauspiel zusehen, wie sich der frisch entkalkte Wasserkocher allmählich in eine Schüttelkugel überdimensionalen Ausmaßes verwandelt. Fehlt nur noch die Skyline von New York oder Neuschwanstein im Schneetreiben, dann fände man das vielleicht sogar halbwegs unterhaltsam.

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Wie aber kriegt man die praktischen und Strom sparenden Wasserkocher wieder klar? Sicher sind die Sprudeltabletten für die Dritten nicht die Lösung, wiewohl sie dank ihrer chemischen Substanzen, darunter anionische Tenside, Soda, Bleichmittel und Zitronensäure durchaus ihre Wirkung entfalten. Doch richtig dicken Krusten sollte man tatsächlich mit etwas schärferen Geschützen zu Leibe rücken.

Zu beachten ist, dass beim Entkalken ätzende Dämpfe entstehen

Die einen schwören auf Zitronensäure, andere auf Essigreiniger - beides gibt es als Granulat oder in flüssiger Form. Wer der Dosierungsanleitung und Gebrauchsanweisung folgt, erzielt in kurzer Zeit gute Ergebnisse, und das nicht nur bei Wasserkochern, sondern auch bei allen anderen Geräten - etwa Kaffee-, Spül-, oder Waschmaschinen -, die regelmäßig entkalkt werden sollten. Regelmäßig ist dabei das Schlüsselwort. Je länger man die Prozedur hinausschiebt, desto dicker werden die Kalk- und Magnesiumkrusten in den Geräten, was zudem einen erhöhten Stromverbrauch zur Folge hat.

Zu beachten ist, dass beim Entkalken ätzende Dämpfe entstehen, die die Schleimhäute reizen. Daher ist gutes Lüften während und nach der Entkalkung wichtig. Auch die Gummidichtungen leiden mit der Zeit unter den ätzenden Wirkstoffen, sie werden brüchig und porös. Weswegen nicht wenige Menschen auf Wasserfilter im Haushalt setzen. Dadurch, so das Versprechen, werde das Wasser nicht nur enthärtet, auch Schadstoffe wie Nitrate oder Blei sollen auf diese Weise aus dem Wasser gefiltert werden. Es gibt für vieles eine Lösung, man braucht nur viel Platz für all die Helferlein zu Hause. Nicht zu vergessen das Glas für die Dritten.

Die Autorin fragt sich, wer wohl mal ihr Besteck mit dem Monogramm IB übernimmt. Jemand da draußen? (Foto: Bernd Schifferdecker (Illustration))
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