Trend:Frisch und in Form

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It-Bag aus Thermoharz: das Modell "Food à Porter" der italienischen Marke Alessi. (Foto: Alessi)

Das neue Erkennungszeichen der Selbstversorger in Zeiten der Pandemie ist die Lunchbox. Für jeden Typ gibt es den passenden Behälter, viele Dosen setzen voll auf Nachhaltigkeit. Eine kleine Auswahl.

Von Lara Voelter

In diesem Corona-Herbst kommen einige nützliche Dinge zum Vorschein. Zum Beispiel die Brotdose, ein Klassiker der nachhaltigen Haushaltsführung. Man sieht sie gerade überall: ob beim Mittagessen im Büro, beim Spaziergang im Park oder beim Familienausflug ins Grüne, ob in Schulranzen, Aktenkoffern, Handtaschen, Rucksäcken oder Jutebeuteln. Wer in diesen Zeiten unterwegs ist, hat seinen persönlichen Proviant dabei, seine Lunchbox - das neue Erkennungszeichen der Selbstversorger.

Was den Stauraum und das Design angeht, werden die Dosen immer origineller. Bei manchen Produkten gibt es integrierte Siebe, Kühlelemente, Trennwände, einzelne Gefäße in einer Box, etwa für Salatdressing unter Deckelverschluss. Auch bei den Materialien herrscht große Vielfalt - von der rustikal-pragmatischen Frischhaltevorrichtung aus Edelstahl über die nachhaltig hergestellte 100-Prozent-Naturdose bis hin zum Essensbehälter, der als schickes Modeaccessoire durchgeht.

Ein Beispiel für Letzteren ist das Modell "Food à Porter" der italienischen Marke Alessi. Als Hommage an japanische Bento-Boxen revolutionierte die Designerin Sakura Adachi das gewohnte Aussehen von Frischhaltedosen und kreierte aus Thermoharz eine It-Bag. Nicht für Handy, Handcreme und Co, sondern für Frühstück, Lunch und Snack. Drei stapelbare Elemente gehören zu der Brotdose dazu und sorgen für einen luftdichten Transport, damit Brötchen, Salat, Obst oder Joghurt den ganzen Tag frisch und in Form bleiben. Als Tragegriff dient ein abnehmbares Silikonband, sodass eine zusätzliche Tragetasche getrost zu Hause bleiben kann.

Salat- oder Lunchbox-Kugel "Zero" von Fratelli Guzzini. (Foto: Fratelli Guzzini)

Nicht minder originell ist die Salat- oder Lunchbox-Kugel "Zero" der Firma Fratelli Guzzini. Carlo Viglino hat sie gemeinsam mit dem Guzzini Lab entworfen und ein vollständiges Gedeck, das in dem luftdichten Frischhaltebehälter integriert ist, miteingeplant. Das Modell ist auch mit Kühlfunktion erhältlich. Ein Tragehenkel ermöglicht eine unkomplizierte Essensbeförderung. Die poppigen Farbkombinationen erinnern an den Geist der Siebzigerjahre, als Camping zum Lifestyle wurde.

Großen Wert auf nachhaltige Produkte legt das Unternehmen Avoidwaste und bietet Brotzeitdosen aus umweltfreundlichen Materialien an: gepressten Reishülsen oder Weizenstroh. Da Reishülsen bei der Reisernte im Normalfall verbrannt werden, haben die Behälter eine gute Ökobilanz. Außerdem wirken sie antibakteriell. Der Deckel der Boxen ist aus Silikon gefertigt. Aus Weizenstroh und Biokunststoff hergestellt ist ein anderes Modell der Marke, die Doppeldeckervesperdose - ebenso das dazugehörige Besteck. Diese biologisch abbaubare Lunchboxvariante ist in zwei Farben erhältlich. Schädliche Bisphenole, die an Lebensmittel abgegeben werden und den Hormonhaushalt verändern können, kommen bei beiden Exemplaren von Avoidwaste nicht vor.

Brotzeitdose aus gepressten Reishülsen oder Weizenstroh von Avoidwaste. (Foto: Hersteller)

Bambus, Reispuder, Mango- und Lackbaumharz, Naturkautschuk: "Phora" bietet volle hundert Prozent Natur. Diese handgefertigte Frischhaltedose der Designerin Andrea Manchen stellt eine kleine privat geführte Firma in Vietnam her, das Unternehmen Swiss Advance verkauft sie. Getrocknete Bambusstreifen werden mit Wasser und Reispuder verklebt. Die Essensbox ist in den Größen S, M und L erhältlich. Wie russische Matrjoschka-Puppen schmiegen sich die runden Behälter ineinander und können ohne Inhalt platzsparend gelagert werden. Kautschukbänder halten die Dosen zusammen und sorgen für sicheres Transportieren.

Eine praktische All-in-one-Lösung hat sich das Designerteam Artisimi ausgedacht. "Foldeat" ist ein mehrteiliges Lunchboxsystem aus Kunststoff in einer faltbaren und mit einem Reißverschluss verschließbaren Transporttasche. Diese dient nach dem Ausrollen als Essensunterlage. Pads sorgen dafür, dass die Mahlzeit entsprechend warm oder kalt bleibt. Mit bis zu vier Behältnissen lässt sich die Tasche befüllen, Besteck und eine Handyhalterung finden ebenfalls Platz. Die Tasche kann nach dem Zusammenrollen umgehängt oder in der Hand getragen werden.

All diese außergewöhnlichen Brotdosen bewegen sich in einem Preisrahmen zwischen 25 und circa 60 Euro.

Ganz gleich, ob man sich nun eine originelle, extravagante Lunchbox gönnt oder mit der altbewährten Brotdose, die schon einige Jahre auf dem Deckel hat, vorliebnimmt: Solange wir uns noch gedulden müssen, bis wir wieder mit unserer Familie beim Lieblingsgriechen um die Ecke sitzen, in der Kantine zwischen acht verschiedenen Gerichten auswählen oder mit Freunden Spaghetti all' arrabbiata kochen können, wird die Lunchbox wohl mehr denn je zum Alltagsbegleiter.

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