SpVgg Greuther Fürth:Manga-Fan als Doppelpacker

Lesezeit: 2 min

Die Zwei steht: Fürths Ragnar Ache, entscheidender Mann beim Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf. (Foto: Wolfgang Zink/Imago)

Ragnar Ache trifft gegen Fortuna Düsseldorf zweimal, das Kleeblatt etabliert sich nach dem fünften Sieg unter Trainer Zorniger im Tabellenmittelfeld.

Von Stefan Galler

Nach Spielende profilierte sich Ragnar Ache auch noch als Friedensapostel. Ehe er sich in der Kurve für seine zwei Tore feiern ließ, verhinderte der Stürmer der SpVgg Greuther Fürth, dass sein Mannschaftskollege Dickson Abiama und der Düsseldorfer Felix Klaus aufeinander losgingen. Es war das Ende eines aus Fürther Sicht gelungenen Samstagnachmittags: 2:1 besiegten die Franken die Fortuna. Und Ache, vor zwei Wochen bereits durch ein spätes Tor Matchwinner im Frankenderby gegen den 1. FC Nürnberg, war hinterher stolz: "Natürlich hat das Derby-Tor ganz viel Selbstvertrauen gebracht. Das hat man heute im Spiel gesehen", sagte der frühere Frankfurter, der zuletzt dreimal nicht zur Startformation der Fürther gezählt hatte. "Ich habe diese Woche die Intensität im Training gezeigt, deshalb hat der Trainer mich eingesetzt."

Nach einer knappen halben Stunde brachte Ache die Gastgeber im Ronhof in Führung, als er eine perfekte Flanke von Max Christiansen per Kopf veredelte (28.) - übrigens das 1700. Zweitligator der Fürther, eine Marke, die noch kein anderer Klub erreicht hat. Und Nummer 1701 legte Ache dann auch noch drauf, nach sehenswerter Vorarbeit von Tobias Raschl, der kraftvoll in den Strafraum sprintete und den Mittelstürmer mustergültig bediente (57.). Damit schraubte der 24-Jährige, der in der Vorsaison mit der Eintracht die Europa League gewonnen hatte, sein Torkonto in dieser Saison auf fünf.

Zorniger lobt: "Wir sind 120 Kilometer gelaufen, haben 260 Sprints gemacht, das geht schon in die richtige Richtung."

Ausruhen auf seinem Doppelpack konnte sich Ache dann nicht: Nach dem Anschlusstor der Düsseldorfer durch Kristoffer Peterson (67.) musste er wie seine Mitspieler bis zum Ende weite Wege gehen, um den Sieg zu sichern. "Wir sind eine Pressingmannschaft, wir wollen überall pressen, also gehört es auch dazu, in der allerletzten Minute den Sprint noch zurückzumachen, selbst wenn es weh tut", erklärte der Angreifer, der vielleicht auch deshalb über sich hinauslief, weil beim Gegner in Ao Tanaka und Shinta Appelkamp gleich zwei Japaner mitwirkten. Dazu muss man wissen, dass Ache ein leidenschaftlicher Japan-Fan ist und sich in seiner Freizeit mit Manga-Comics und Anime-Filmen beschäftigt.

Keine Fiktion ist die Erfolgsbilanz des neuen Fürther Trainers: Alexander Zorniger hat nun in acht Spielen fünf Siege geholt, das Kleeblatt etabliert sich im Tabellenmittelfeld. Nach dem Spiel sparte der Coach nicht mit Lob: "Wir sind 120 Kilometer gelaufen, haben 260 Sprints gemacht, das geht schon in die richtige Richtung." Dass es am Ende noch eng wurde, war aus Zornigers Sicht vermeidbar: "Es war ein hochintensives Spiel. Mit mehr Ruhe am Ball hätten wir ein paar Szenen besser ausspielen können. Aber der Sieg tut uns sehr gut."

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: