ZSKA Moskau - Wolfsburg:Dzeko: Erst ein Tor, dann ein Fauxpas

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Innerhalb von wenigen Minuten dreht ZSKA Moskau ein 0:1 in ein 2:1. Wolfsburg verpasst so die vorzeitige Qualifikation fürs Champions-League-Achtelfinale.

Neuling VfL Wolfsburg hat den ersten Matchball leichtfertig verspielt und muss wieder gewaltig um den Einzug ins Achtelfinale der Champions League zittern. Der deutsche Meister zahlte beim russischen Pokalsieger ZSKA Moskau Lehrgeld und muss nach dem 1:2 (1:0) am 8. Dezember im Gruppenfinale gegen Manchester United voraussichtlich punkten, um doch die Runde letzten 16 zu erreichen. Der einzig positive Aspekt blieb, dass der VfL nach dem 3:1 im Hinspiel im direkten Vergleich mit den punktgleichen Russen, die bei Besiktas Istanbul spielen müssen, vorne liegt.

Edin Dzeko verhinderte gegen ZSKA Moskau das 2:0. (Foto: Foto: Getty)

Die Führung durch Torjäger Edin Dzeko (19.) verspielte die Mannschaft von Trainer Armin Veh innerhalb von neun Minuten. Tomas Necid (58.) und Milos Krasic (66.) sorgten für die Wende. Besonders ärgerlich für den VfL war, dass Dzeko wenige Minuten vor dem 1:1 die Vorentscheidung zunichte gemacht hatte. Der eigentlich im passiven Abseits stehende Bosnier hielt seinen Fuß Zentimeter vor der Linie in einen Schuss von Obafemi Martins, der auch ohne Dzekos Eingreifen im Tor gelandet wäre - der Treffer wurde zurecht nicht gegeben. Dies brachte die Gäste aus dem Konzept, der VfL verlor verdient.

Im Luschniki-Stadion irritierte ZSKA zunächst mit einem Polizeiaufgebot sondergleichen. Ohne ersichtlichen Grund waren eineinhalb Stunden vor dem Anpfiff 2000 Sicherheitskräfte in Armee-Uniform aufmarschiert - dabei war die riesige Arena nur zu etwa einem Viertel gefüllt. 12 bis 15 Soldaten postierten sich vor jedem Eingang, im gesamten Stadion zogen sie in Einmeter-Abständen einen Ring um das Spielfeld.

Veh veränderte die Wolfsburger Anfangself auf zwei Positionen. Stürmer Martins und Mittelfeldspieler Makoto Hasebe nahmen die Plätze von Grafite (Rotsperre) und des nicht spielberechtigten Neuzugangs Thomas Kahlenberg ein. Nach stundenlangen Regenfällen in Moskau plätscherte auch das Spiel auf dem glitschigen Kunstrasen zunächst dahin. Der zehnmalige russische Meister hatte mehr Spielanteile, der VfL zog sich entgegen Vehs Ankündigung, offensiv spielen zu lassen, zurück.

In der 14. Minute hatten die Gastgeber die erste Chance, als Wolfsburgs Kapitän Josue sich in höchster Not in einen Schuss von Alan Dsagojew werfen musste. Fünf Minuten später schlug Wolfsburg dann eiskalt zu: Martins hebelte mit einem Steilpass die komplette Viererkette der Russen aus, und Edin Dzeko überwand Torhüter Igor Akinfejew mit einem Flachschuss. Für den Bosnier war es das dritte Champions-League-Tor im fünften Spiel.

Dzekos Landsmann Zvjezdan Misimovic sorgte in der Folge vor beiden Toren für Gefahr. Zunächst verursachte er mit einem Fehlpass beinahe den Ausgleich, aber Milos Krasic scheiterte am VfL-Torhüter Diego Benaglio (21.). In der 32. Minute setzte Misimovic dann einen Volleyschuss aus 13 Metern über das ZSKA-Tor. Kurz vor der Pause hatte Moskau die große Chance zum Ausgleich, doch Benaglio parierte bei einem Schuss von Alexej Beresuzki glänzend (40.).

Nach Dzekos folgenschwerem Fauxpas in der 53. Minute, der den VfL Millionen kosten könnte, nahm der Druck der Russen noch mehr zu - auch Benaglio hielt nun nicht mehr stand. Wolfsburg wurde in der Abwehr zunehmend verunsichert, die Russen erspielten sich nun eine Chance nach der anderen und verdienten sich die Wende.

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