Weltmeister von 2014:Gute Reise!

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Die Weltmeister mit dem damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck und der immer noch amtierenden Bundeskanzlerin Angela Merkel. (Foto: HANDOUT/REUTERS)

Schürrle hört auf, Götze ist vereinslos: Es fällt gerade ein trauriger Blick auf die Weltmeister von 2014. Was machen sie heute? Über Herbergsväter, Eisdielenbesitzer und einen Neffen von Richard Gere.

Von Klaus Hoeltzenbein und Christof Kneer

Flanke Schürrle, Tor Götze, 1:0 gegen Argentinien: Diese Kombination wird für immer für den ersten WM-Titel stehen, den je ein europäisches Team in Südamerika gewonnen hat. In diesen Tagen hat sich Deutschland wieder an seine Weltmeister von 2014 erinnert, aus eher traurigem Anlass. Mit düsteren Worten hat André Schürrle seine Karriere beendet, Mario Götze wechselte wortlos in die Arbeitslosigkeit. Anlass genug, sich dem Schicksal der Weltmeister zu widmen. Was machen sie heute? Die SZ findet sechs Jahre danach sechs Sätze zu jedem Weltmeister - und blendet noch mal zurück in die fünf Wohngemeinschaften des legendären Campa Bahia, in dem der DFB-Tross damals lebte.

Haus 1

Bewohner von Haus 1 und fleißig im Finale: Mario Götze und André Schürrle (Foto: imago sportfotodienst via www.imago-images.de; imago/imago images/ITAR-TASS)

Miroslav Klose, 42

Als Chef von Haus 1 hatte er sich in Brasilien Mitbewohner ausgesucht, "die früh ins Bett gehen". So gesehen war die WM 2014 ein gutes Trainingslager für das, was Klose heute macht. Beim FC Bayern hat er die U17 trainiert und wie ein guter Herbergsvater bestimmt auch die Ruhezeiten kontrolliert. Ist inzwischen aufgerückt zum Co-Trainer des Profitrainers Hansi Flick, der gerne früh aufsteht. Zurzeit erwirbt Klose die Trainerlizenz (viel lernen und dann ab ins Bett!). Parallel soll er in München als Offensivcoach dafür sorgen, dass der FC Bayern ausgeschlafene Stürmer hat.

Toni Kroos, 30

Spielt noch denselben Fußball wie 2014 (1000 Pässe, 1 Sprint, 0 Grätschen). Geht nicht nur als Weltmeister, sondern vor allem als Champions-League-Spieler in die Geschichte ein. 2012 verweigerte er als Bayern-Spieler im Finale dahoam einen Einsatz im Elfmeterschießen, wurde später gegen den Willen von Trainer Guardiola an Real Madrid verkauft. Gewann im Exil dreimal die Champions League (dreimal mehr als der FC Bayern). Begegnet Guardiola (Manchester City) im August im Champions-League-Achtelfinale wieder und muss gewinnen, um dem FC Bayern beim Endturnier in Lissabon begegnen zu können. Familienmensch, geht gern früh ins Bett.

Schürrle und Götze
:Was ist da so schrecklich schiefgelaufen?

In einem schmucklosen Szenario trennt sich der BVB von André Schürrle und Mario Götze - jenem Duo, das Deutschland den WM-Titel 2014 bescherte. Tragisch ist das nicht, aber ein bisschen traurig.

Von Freddie Röckenhaus

Roman Weidenfeller, 39

Der Ex-Torwart und heutige TV-Experte wird beim Champions-League-Turnier fehlen, weil er beim falschen Sender ist (RTL) - wie 2013, als er das Champions-League-Finale mit Dortmund (= falscher Sender) gegen Bayern verlor. Sieht mit 39 immer noch so jung aus wie Jogi Löw mit 60. Wird nach den herrlichen Erlebnissen im Campo Bahia bald wieder am Strand leben, allerdings in Köln. Präsentiert mit Laura Wontorra in einem Beach Club das Europa-League-Finalturnier mit 1000 Tonnen Sand. Schade: Klose kann's nicht gucken. Grund: Ist schon im Bett (Anpfiff 21 Uhr).

Shkodran Mustafi, 28

Wechselte im Sommer 2014 von einem Spartensender (FC Valencia) zur größten Senderfamilie der Welt (Fußball-WM). Wurde nach einer alltäglichen Begebenheit (Reus verletzt!) fürs Turnier nachnominiert und spielte im Achtelfinale gegen Algerien, wenn auch im Nebenprogramm (Rechtsverteidiger). Inzwischen ist er wieder in der besten Sendezeit angekommen. Hat sich mit Arsenal im Halbfinale des FA-Cups gegen Manchester City durchgesetzt und steht am 1. August im englischen Cupfinale gegen Chelsea. Übertragender Sender: DAZN (ohne Wontorra und Weidenfeller). Wieder zu spät für Klose (21 Uhr).

Andre Schürrle, 29

Bei der WM prägte Löw den Begriff "Spezialkräfte" - gemeint waren Spieler, die man einwechseln kann, wenn der Gegner in Brasiliens Hitze müde wird. Löws listiger Plan: vor allem auf ausgeschlafene Spezialkräfte zu setzen, auf solche aus dem Klose-Haus. Schürrle ist in Brasilien als speziellste Spezialkraft historisch geworden: Er schoss das 1:0 gegen Algerien im Achtelfinale und (herzloserweise) das 6:0 und 7:0 gegen Brasilien. Für die Ewigkeit taugt seine Bogenflanke zu Götzes Siegtor im Finale. Nach der Abreise aus dem Campo Bahia kam Schürrle nirgendwo mehr richtig an (Etappenorte: Wolfsburg, Dortmund, Fulham, Moskau), weshalb er die Reise nun mit traurigen Worten beendet hat. Er sei zuletzt oft einsam gewesen, sagte er dem Spiegel, "gerade als die Tiefen immer tiefer wurden und die Höhepunkte immer weniger".

Mario Götze, 28

Götze und sein Tor werden für immer auf allen Kanälen zu sehen sein, egal, welche Spezialkräfte das mal kommentieren werden oder ob Klose dann schon schläft. Götzes Tor wird auch auf Plattformen erscheinen, die noch gar nicht erfunden sind. Für Götze bleibt das Tor Segen und Fluch - es wird ihm nie mehr jemand wegnehmen, er wird es aber auch nie mehr wiederholen. Hat sich nun, da die Tiefen immer tiefer und die Höhepunkte immer weniger wurden, aus Dortmund verabschiedet. Wohin er geht, ist offen. Gute Reise, Mario.

Haus 2

Mats Hummels (Nummer 5) köpft das 1:0 gegen Frankreich. (Foto: imago sportfotodienst; imago/imago/ActionPictures)

Philipp Lahm, 36

Ja, wo läuft er denn? Ist früher immer abends durchs Bild gewuselt, heute wuselt er, wenn überhaupt, ohne Zuschauer. Kann jetzt aber früher schlafen gehen. Hat ja super Dienstzeiten: Arbeitet beim DFB. Problem: Die EM, die er als Chef des Organisationskomitees repräsentieren soll (2024), steht im Schatten derer, die wegen Corona auf 2021 verschoben wurde. Lebt angeblich am Tegernsee und muss von da mit ansehen, wie Oli Kahn beim FC Bayern den Job macht, den er mal machen wollte.

Christoph Kramer, 29

Macht immer noch denselben Job wie damals: Er hält den Kopf hin - wenn auch nicht mehr im WM-Finale, sondern im Trikot der Gladbacher Borussia. Mit der Serie seiner Kopfverletzungen ließe sich ein medizinischer Podcast mit mehreren Folgen bestreiten. Bleibt in Erinnerung mit dem legendärsten Dialog der WM-Geschichte. Nach dem Schlag des Argentiniers Garay fragte er angeblich Schiedsrichter Rizzoli: "Schiri, ist das das Finale? Ich muss wissen, ob das wirklich das Finale ist." Sagte danach angeblich: "Danke, das war wichtig, das zu wissen." Wird das Spiel auf den noch nicht erfundenen Plattformen später immer wieder anschauen, weil er's zwischenzeitlich immer wieder vergessen hat.

Mats Hummels, 31

Hält ebenfalls weiter den Kopf hin. Gilt sechs Jahre nach seinem Kopfballtor im WM-Viertelfinale immer noch als zweitbester Kopfballspieler der Welt, natürlich hinter dem Österreicher Hinteregger. Berufsprognose bei Kramer und Hummels: Sind nicht auf den Kopf gefallen und werden TV-Experten. Einsatzgebiete: Sport- und Medizinformate (Gehirnerschütterungen). Geplante Verabschiedungsfloskel am Ende der Sendung: Danke, das war wichtig zu wissen. Erster Talkgast: Hinteregger.

Erik Durm, 28

Blieb wie Großkreutz und Ginter ohne WM-Einsatz. Tauchte nach der WM ab und erst später in Huddersfield in der Grafschaft Yorkshire wieder ein bisschen auf. Spielte ein Jahr in der Premier League. Wo er heute ist? Heute wartet er darauf, bei Eintracht Frankfurt seine Spezialbegabung (Beckenbauer würde sagen: Kann rechts wie links) zeigen zu dürfen. Trapattoni würde allerdings anmerken: Is' immer verletzt.

Thomas Müller, 30

Bei der WM federführender Standardspezialist, suchte sogar im Internet nach lustigen Tricks. Der Globus lachte, als Müller beim Freistoß gegen Algerien theatralisch (und absichtlich!) über die eigenen Beine fiel. Brasilien weinte, als Müller im Halbfinale eine einstudierte Ecken-Variante zum 1:0 ins Netz drückte. Spielt inzwischen wieder gut gelaunt wie damals, is' nie verletzt. Bekommt im Verein einen neuen Freistoßtrainer: Klose. Ob der auch bei den 21-Uhr-Spielen dabei sein wird, ist noch offen.

Haus 3

Haus 3 und Gäste bei einem Strandausflug (Foto: imago sportfotodienst; imago/imago/HJS)

Per Mertesacker, 35

Der ehemalige Abwehrriese leitet seit 2018 die Arsenal F.C. Under-23s-Academy, das Nachwuchsinternat des Londoner Traditionsklubs. Der Akademieleiter selbst gilt vor allem im Fach "Interviewtechnik" als Experte. Mertesackers TV-Interview nach dem Achtelfinale gegen Algerien gilt bis heute als Basis für den WM-Titel - weil er bei den Mitspielern Trotz und Siegeswillen weckte. Unbekannt ist, ob Mertes Merksätze zwecks Weiterbildung an den Wänden der Akademie hängen (Merksatz 1: "Wat wollen Se jetzt?"; Merksatz 2: "Wolln Se eine erfolgreiche WM, oder solln wa wieder ausscheiden? Ich verstehe die ganze Fragerei nicht"; Merksatz 3: "Ich lege mich jetzt drei Tage in die Eistonne"). Ebenfalls unbekannt ist, ob in der Akademie heimlich T-Shirts mit Mertesackers Kosenamen ("Big fucking German") verteilt werden. Und ob in der Akademie zur Klose-Zeit Nachtruhe ist, weiß leider auch niemand.

Mesut Özil, 31

Schied vier Jahre nach dem brasilianischen Sommermärchen im Streit um ein Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan aus der Nationalelf aus. Der Streit, bei dem die Tiefen immer tiefer und die Höhepunkte immer weniger wurden, wurde von allen Seiten so konfus moderiert, wie sich das deutsche Spiel bei der WM in Russland dargestellt hatte. Bis heute sind die Parteien unversöhnt. Özil spielt seit 2013 beim Klub des Nachwuchspädagogen Mertesacker, unter Trainer Arteta verliert sich aber seine Spur. Özil spielt selten oder nie. Karriereoption: Wechsel zum Erdogan-Klub Basaksehir, der gerade türkischer Meister wurde und in der nächsten Saison in der Champions League antritt.

Sami Khedira, 33

Der Mittelfeldspieler steht seit 2015 bei Juventus Turin unter Vertrag, aber auch seine Spur verliert sich allmählich. Absolvierte in den letzten beiden Jahren nur 22 von 72 Spielen. Trapattoni würde sagen: Is' immer verletzt! Khedira wird nicht beim Champions-League-Finalturnier in Lissabon erwartet, jedenfalls nicht als Spieler. Karriereoptionen: Präsident des VfB Stuttgart oder TV-Experte bei Eurosport. Zwischendurch dann immer mal Eistonne.

Jérôme Boateng, 31

Die Spur, die in München verloren ging, hat sich in München wieder gefunden. Zwar wurde Boateng vom Hausmeister Hoeneß mal aus dem Campo Mia san Mia geworfen, aber Hansi Flick hat ihn wieder zurückgeholt. Flick wohnte im Campo Bahia neben Boateng. In München hat der Nachbar aus Boateng nun den besten Boateng gemacht, der er noch sein kann. Zukunftsoption für Boateng: Entwirft in Miami Brillen, auf deren Bügeln "Big fucking German" oder "Mia san Hansi" steht. Die Aufschrift "Danke, das war wichtig zu wissen" ist gegen Aufpreis erhältlich.

Ron-Robert Zieler, 31

Der Torwart ist der einzige aktuelle Zweitligaspieler aus dem 2014er-Kader, er spielt wieder in Hannover. Oder spielt er noch in Hannover? Zieler spaltet gerade die Fangemeinde. Steht im Zentrum einer Torwartdebatte und somit deutlich mehr im Mittelpunkt als bei der WM. Muss ertragen, was man keinem Weltmeister wünscht: Wird von Klubboss Martin Kind kritisch hinterfragt. Zu jung für einen TV-Experten.

Lukas Podolski, 35

Die letzte Schlagzeile über Lukas Podolski lautete: Wüster Zoff vor Poldi-Eisdiele am Kölner Heumarkt! Laut Pressemeldung randalierten vier Unbekannte vor Podolskis Eisdiele "Ice Cream United". Auch ansonsten ist der Weltenbummler (Bergheim, Köln, München, London, Mailand, Istanbul, Kobe, Antalya) wieder ganz zu Huss. Wie jeder echte Kölner schimpft er gerade auf seinen FC. Prognose: Noch ein Jahr Antalya, dann Präsident beim FC und - nur als Vorschlag - Umbenennung seiner Eisdiele in "Big Fucking Eistonne". Den Klosebecher gibt es nur bis 21 Uhr.

Haus 4

"Der junge Günter Netzer" - Bastian Schweinsteiger (Foto: Robert Michael/dpa)

Bastian Schweinsteiger, 35

Der bayerische Bua hat in den USA das Rollenfach gewechselt und sieht inzwischen aus wie der Neffe von Richard Gere. Nur Thomas Müller fällt mal wieder ein anderer Vergleich ein. "Der Günter Netzer junior soll sich mal nicht so lustig machen da", witzelte Müller nach dem Pokalfinale, als Schweinsteiger nach erneutem Rollenwechsel erstmals als ARD-Experte auftrat. Gut für Schweinsteiger: Im Fernsehen werden Platzwunden, wie er sie im WM-Finale erlitt, nicht schmerzhaft getackert, sondern erst mal überschminkt. Perspektive: Ein Fußball-Comedy-Format mit Thomas Müller (Delling junior) bei Lahms 2024er-EM. Gesendet wird aus Poldis Eisdiele.

Kevin Großkreutz, 32

Der Außenverteidiger hat es nach der WM nur zum Mini-Weltenbummler gebracht (Dortmund II, Istanbul, Stuttgart, Darmstadt, Uerdingen) und ist der einzige aktuelle Drittligaspieler im 2014er-Kader. Ist als Sidekick für Schweini/Poldi/Müller in deren "Holiday-on-Icecream"-Show im Gespräch. Stand ja schon im WM-Finale als Einwechselspieler bereit, als Schweinsteiger auf dem Rasen notoperiert wurde. Ist als Sidekick in der Eisdiele aber vielleicht doch keine so gute Idee: Großkreutz ist seit 2014 aktenkundig. Wurde in Köln mal beim Dönerwurf erwischt. Nur eine Schleuderweite von Poldis Laden entfernt.

Matthias Ginter, 26

Erträgt mit unbewegtem Gesicht sein bewegtes Schicksal: Stand sowohl 2014 als auch 2018 im WM-Kader, als erst die Höhepunkte immer höher und dann die Tiefen immer tiefer wurden - und spielte jeweils keine Minute. Empfiehlt sich seitdem aber mit unbewegtem Gesicht für immer höhere Höhepunkte: Schoss das schönste Nationalelftor 2019 (mit der Ferse), wurde vom DFB-Fanclub zum "Nationalspieler 2019" gewählt. In nahezu jeder Elf der Saison vertreten. Musterprofi. Prognose: Wird 2022 in der Adventszeit nicht zu Hause sein. Ist dann Abwehrchef bei der WM in Katar.

Julian Draxler, 26

Wurde letztmals bei irgendeinem Spiel von Paris St.-Germain gesichtet. Ist angeblich immer noch aktiv. Gesegnet mit gewaltigem Talent, dessen Spur sich aber irgendwo zwischen Schalke, Wolfsburg und Paris verloren hat. Gemäß Laufbahnprognose hätte das Fersentor, das Ginter erzielte, eigentlich seines sein müssen. Immerhin: War Kapitän der letzten Confed-Cup-Sieger-Elf aller Zeiten (Confed Cup ist abgeschafft). Prognose: In der Adventszeit 2022 auf dem Gelsenkirchen Weihnachtsmarkt oder beim Glühwein in Poldis Eisdiele.

Benedikt Höwedes, 32

War in Brasilien Teil der legendären "Ochsenabwehr" und traf im Finale kurz vor der Pause den Pfosten. Hätte fast das Schicksal eines WM-Helden erlitten. "Das hätte für mich mehr verändert als gewollt", sagte er einmal, "so kann ich immer noch auf der Straße rumlaufen, ohne dass mir Leute schreiend hinterherrennen. Ich finde gut, wie es ist." Nach der Kündigung bei Lokomotive Moskau befindet sich seine Karriere im selben Status wie die von Götze. Der verhinderte WM-Held ist vereinslos und auf Arbeitssuche. Gute Reise!

Manuel Neuer, 34

Ob die Rivalen ter Stegen (Nationalelf) oder Nübel (FC Bayern) heißen: Neuer scheint ein Stammplatz auf ewig garantiert zu sein. Ist nach unzähligen Mittelfußbrüchen so stabil und selbstbewusst wie lange nicht mehr. Hat seinen Vertrag beim FC Bayern bis 2023 verlängert und peilt die Advents-WM in Katar an. Lernt gerade, dass die Welt immer komplizierter und politischer wird und längst nicht mehr so unbeschwert ist wie im Campo Bahia. Wird sich als Kapitän der Nationalelf wohl künftig besser auf seine Urlaubsreisen vorbereiten: Einem Internet-Video war gerade zu entnehmen, wie er in einer kroatischen Strandbar unbedacht-unbedarft das Lied "Lijepa li si" der rechtsnationalen kroatischen Band Thompson mitgrölt. Kann sich sonst selber aus dem Tor singen.

Haus 5

Die Zeiten waren besser, als die Strandspaziergänge noch ohne Laterne stattfanden: Joachim Löw. (Foto: imago sportfotodienst; imago/imago/HJS)

Das Trainerteam

Auch Joachim Löw hat lernen müssen, dass die Welt nicht mehr so lässig ist wie auf der paradiesischen brasilianischen Halbinsel. Schon 2018 in Russland war's nicht mehr so schön, wo ihm und den verbliebenen Mitbewohnern aus Haus 5 trotz der konkurrenzfähigen Strandpromenade in Sotschi die Moderation des hochpolitischen Falles Özil grotesk misslang. Nur der Hansi konnte nichts mehr dafür. Der WM-Co-Trainer Flick ist nach Brasilien bei der Nationalelf ausgezogen und baut inzwischen beim FC Bayern ein vielversprechendes Team zusammen. Damit rückt der Hansi wieder näher an den Jogi heran: Seine Bayern-Spieler werden die Achse jener Nationalelf bilden, die in der Adventszeit 2022 in einem goldenen Märchenschloss am Golf ihr WM-Quartier beziehen wird.

Tipp: Wenn das mit dem Fußball mal zu ernst werden sollte, hilft vielleicht ein kleiner Kameraschwenk -, rüber zu Poldi und Schweini in die big fucking Eistonne.

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