Volleyball:Starke Volleys scheitern: «Gehen erhobenen Hauptes»

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Berlin (dpa) - Die Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle feierten lautstark das Verlierer-Team. Trotz großen Kampfes blieb der Traum der Berlin Volleys vom Einzug ins Endspiel der Volleyball-Champions-League unerfüllt.

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Berlin (dpa) - Die Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle feierten lautstark das Verlierer-Team. Trotz großen Kampfes blieb der Traum der Berlin Volleys vom Einzug ins Endspiel der Volleyball-Champions-League unerfüllt.

Der deutsche Meister verlor vor heimischer Kulisse im Halbfinale des Final Four gegen den russischen Top-Club Zenit Kasan mit 1:3 (24:26, 25:21, 22:25, 15:25) und verpasste trotz sehr guter Leistung eine Sensation. „Wir gehen erhobenen Hauptes vom Feld“, sagte Volleys-Sportdirektor Roko Sikiric, „wir haben viel Druck gemacht, konnten im letzten Satz das Niveau aber nicht mehr halten.“

Vor 9300 Zuschauern in der durch Zusatztribünen erweiterten, aber nicht ganz ausverkauften Max-Schmeling-Halle boten die Berliner dem Champions-League-Sieger von 2008 und 2012 in einem hochklassigen Spiel über weite Strecken einen beherzten Kampf. Mehr als einen Satzgewinn der Gastgeber ließ das mit Weltklassespielern gespickte russische Team aber nicht zu.

„Wir haben drei Sätze lang mitgehalten, doch dann haben wir irgendwie die Kraft verloren“, erklärte Kapitän Felix Fischer, der gleich an den nächsten Tag dachte: Eine Medaille ist noch drin. Die Berliner bestreiten am Sonntag (13.00 Uhr) das Spiel um Platz drei. Gegner ist PGE Skra Belchatow. Die Polen unterlagen am Samstagabend mit 0:3 (23:25, 23:25, 22:25) ihren Landsleuten von Asseco Resovia Rzeszow. Somit wird der diesjährige Sieger der Champions League zwischen Kasan und Rzeszow ermittelt.

Unter den Augen von Bundestrainer Vital Heynen lag Kasan im ersten Durchgang bei beiden Technischen Auszeiten mit jeweils drei Punkten vorne. Doch vor allem die Angriffsaktionen von Robert Kromm und Paul Carroll brachte die selbstbewusst auftretenden Gastgeber immer wieder heran. Beim 24:23 lagen die Volleys erstmals überhaupt in Führung, konnten ihren Satzball aber nicht nutzen. Dank ihrer Routine sicherte sich der Gegner postwendend den Satzgewinn.

Nur ganz schwer in den Griff zu bekommen war von den Volleys der 2,01 Meter große Kubaner Wilfredo Leon Venero, der in engen Spielsituationen immer wieder mit wuchtigen Aktionen Punkte für Kasan sammelte. Daneben machte auch Maxim Michailow dem Kontrahenten schwer zu schaffen. Aber die Volleys kämpften. Im zweiten Satz schaffte die Mannschaft von Trainer Mark Lebedew nach einem 18:19-Zwischenstand den Durchbruch. Sie zog dank einer Aufschlagserie des slowakischen Mittelblockers Tomas Kmet auf 22:19 davon. Carroll blieb es vorbehalten, den zweiten Satzball zu verwandeln.

In der Folgezeit musste Zenit Kasan, unterstützt von 170 mitgereisten Fans, alle Register ziehen, um ein noch gefährlicheres Aufbäumen des Gegners zu verhindern. Der Ausgang des vierten Satzes war bis zum 19:19 offen, erst dann setzte sich Kasan ab und hielt auch fortan das eigene Niveau konstant hoch. „Kasan hat gezeigt, dass sie zu den Top-Teams der Welt zählen“, befand Volleys-Trainer Mark Lebedew.

Auf Seiten der Volleys taten sich nun Probleme im Abwehrverhalten auf und auch die Durchschlagskraft des Angriffs ließ deutlich nach.

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