VfB Stuttgart:Noch ein Spalt Hoffnung

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Josha Vagnoman vergibt kurz vor Schluss eine gute Chance für den VfB. (Foto: Hansjürgen Britsch/Imago)

Zwei Elfmeter, kein Sieger: Der VfB Stuttgart kommt gegen Bayer Leverkusen nur zu einem 1:1 und ist nun Vorletzter der Tabelle - auch wegen eines originellen Stellungsspiels des Torhüters.

Von Christoph Ruf, Stuttgart

Auf der Stuttgarter Stadionbaustelle gibt es einen schmalen Spalt, durch den die Zuschauer auf dem Heimweg einen Blick auf die Spieler in den Katakomben erhaschen können. Gut ein Dutzend VfB-Fans entdeckte den Spalt nach dem Spiel - und applaudierte in Richtung Borna Sosa und Tanguy Coulibaly, die mit müdem Blick zurückgrüßten: Das 1:1, über das der VfB in einem schwachen Spiel gegen Leverkusen nicht hinauskam, bringt ihr Team im Abstiegskampf nur bedingt weiter.

Der VfB bleibt Vorletzter und hofft nun unter anderem darauf, dass Schalke in den letzten beiden Spielen gegen Frankfurt und Leipzig punktlos bleibt - und man selbst so in den Spielen gegen Mainz und Hoffenheim noch den Relegationsrang oder gar einen direkten Nichtabstiegsplatz erreichen kann. "Wir müssen jetzt pragmatisch sein, dieses Spiel schnell hinter uns lassen und uns auf die nächsten beiden konzentrieren", forderte der VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth nach dem Spiel.

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Eigentlich hätte sein Team auch schon in diesem Spiel Grund gehabt, vor ausverkauftem Haus von Beginn an selbstbewusster und vor allem offensiver aufzutreten. Immerhin hatte der VfB vier der letzten fünf Partien zuvor nicht verloren. Zudem war der VfB umso dringender auf einen Sieg angewiesen, weil Konkurrent Bochum tags zuvor gegen Augsburg gewonnen hatte. Doch nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit sorgte eine Drucksituation eher für verzagtes Offensivspiel und halbherziges Nachrücken bei eigenem Ballbesitz. Das war die entgegengesetzte Vorgehensweise zu jener der Bochumer, die in den letzten beiden Heimspielen mit aller Macht auf einen Führungstreffer gedrängt hatten, der dann auch prompt fiel.

Josha Vagnoman köpfelt kurz vor Schluss am Tor vorbei

In Stuttgart war das am Sonntag anders: Da auch Leverkusen das Spiel zunächst ausschließlich verwaltete und darauf verzichtete, seinen Tempovorteil auszuspielen, sahen die Zuschauer eine quälend langweilige erste Hälfte. An deren Ende deshalb auch das einzig mögliche Ergebnis stand, wenn ein Spiel ohne jede Torchance verlaufen ist. Der zweite Durchgang begann ähnlich undramatisch, und womöglich wäre das Spiel weiter chancen- und torlos vor sich hingeplätschert, wenn dieser Tage nicht so viele Elfmeter gepfiffen würden. Nachdem Alejandro Palacios Stuttgarts Endo im Kampf um den Ball von den Beinen geholt hatte, verwandelte Serhou Guirassy den Strafstoß zum 1:0 für die Schwaben (57.).

Der Trainer Xabi Alonso beorderte nun seine Mannschaft mit energischen Ruderbewegungen nach vorne, so dass Leverkusen nach gut einer Stunde auch aktiv am Spiel teilzunehmen begann. Und prompt gab es erneut einen Strafstoß: Nachdem VfB-Keeper Fabian Bredlow, dessen Stellungsspiel in dieser Szene einmal mehr originell war, Leverkusens Edmond Tapsoba zu Fall gebracht hatte, traf Palacios zum 1:1-Ausgleich (70.).

Das Spiel wurde nun unterhaltsamer, was angesichts des ereignislosen ersten Durchgangs allerdings kein Kunststück darstellte. Die größte VfB-Chance der Partie aus dem Spiel heraus vergab Josha Vagnoman, der den Ball aus wenigen Zentimetern Entfernung am Tor vorbeiköpfte. Das blieb der größte Aufreger einer schwachen Bundesligapartie.

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