Der kleine Raum hinter dem Siegerpodium der Formel 1 ist so etwas wie die Kiss-and-Cry-Corner, in der Eiskunstläufer auf ihre Noten warten. Nur wissen die Rennfahrer schon, wie ihr Rennen gelaufen ist. Emotionen gibt es trotzdem immer genug. Nico Rosberg hat hier 2015 so wütend wie verzweifelt seine Kappe dem soeben zum Champion gekrönten Lewis Hamilton an den Kopf geworfen. Kameras und Ton liefen mit. Für den Fall, dass in Suzuka auch ein Weltmeister gekürt werden sollte, hatten die Veranstalter am Sonntag noch einen breiten roten Brokatsessel ins Nebenzimmer geschoben. Und nachdem Verstappen aus vollem Herzen mehrfach die Frage verneint hatte, ob er seinen Titel verteidigt habe, schob ihn der Zeremonienmeister der Rennserie dann doch ins Krönungszimmer. Mit dem prüfenden Blick eines Möbelhausbesuchers nahm der Niederländer in dem Fauteuil Platz, er traute der Sache immer noch nicht ganz.
Formel-1-Weltmeister:Diesmal gewinnt ein anderer Max Verstappen
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Der Niederländer verteidigt seinen Titel, doch nicht nur die Weise des Sieges unterscheidet sich vom Vorjahr. Der ehemalige Heißsporn könnte eine Ära prägen - auch wenn just ein Schatten auf seinen ersten WM-Pokal fällt.
Von Elmar Brümmer und Philipp Schneider, Suzuka
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