US Open in New York:Murray feiert ersten Grand-Slam-Titel

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Ein Grand-Slam-Titel sei das "letzte Ziel" seiner Karriere, hatte der Schotte Andy Murray vor dem US-Open-Finale in New York gesagt. Jetzt hat es der Olympiasieger von London erreicht. Dabei sah es lange so aus, als könnte Titelverteidiger Novak Djokovic das Spiel doch noch gewinnen.

Fünf Finalteilnahmen hat er gebraucht, bis es geklappt hat: Olympiasieger Andy Murray hat die US Open gewonnen und damit den ersten Grand-Slam-Titel seiner Karriere geholt. Der 25 Jahre alte Schotte setzte sich am Montag in New York gegen den serbischen Titelverteidiger Novak Djokovic nach einem Fünfsatz-Krimi über 4:54 Stunden mit 7:6 (12:10), 7:5, 2:6, 3:6, 6:2 durch.

Es war das "letzte Ziel" seiner Karriere, hatte Andy Murray vor dem US-Open-Finale gesagt. Jetzt hat sich der Olympiasieger von London auch den Traum eines Grand-Slam-Titels erfüllt. (Foto: AP)

"Klasse Andy, du hast es verdient. Das war ein super Job", sagte der unterlegene Djokovic beim Handschlag am Netz. Der Sieger wirkte regelrecht verstört und konnte offenbar noch gar nicht begreifen, dass er endlich einen Grand-Slam-Titel errungen hat.

Zuvor hatte er einen solchen Turniersieg in einem Interview mit dem Sportsender Eurosport noch als sein "letztes Ziel" bezeichnet. "Novak ist so unglaublich stark", sagte Murray. "Es war schwer für mich, ihn zu schlagen. Ich bin froh, dass es endlich geklappt hat."

"Es ist ein großartiges Gefühl", sagte Murray mehr erleichtert als euphorisch. Als bei seinem zweiten Matchball eine lange Vorhand von Djokovic im Aus landete, warf der neue US-Open-Champion seinen Schläger zu Boden, ging kurz in die Knie und schlug ungläubig die Hände vor den Mund.

"Ich habe alles gegeben. Es hat nicht sollen sein. Glückwunsch an Andy zu seinem ersten Grand-Slam-Titel. Er hat es absolut verdient", sagte der geschlagene Djokovic, dessen Aufholjagd nach einem 0:2-Satzrückstand am Ende nicht belohnt wurde. Murray stand zum fünften Mal bei einem der vier wichtigsten Turniere im Endspiel.

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Bei den US Open 2008, den Australian Open 2010 und 2011 und in diesem Jahr in Wimbledon verlor er jeweils im Finale. "Daran habe ich nicht gedacht. Ich habe bis zum Schluss gekämpft und bin jetzt so erleichtert, dass ich das geschafft habe", sagte der Goldmedaillengewinner der Olympischen Spiele in London.

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Mit dem Sieg in 4:54 Stunden egalisierten Murray und Djokovic den Rekord für das längste US-Open-Finale, das bis dato Mats Wilander und der heutige Murray-Trainer Ivan Lendl 1988 bestritten hatten. Sie blieben aber noch deutlich hinter dem längsten Endspiel der Grand-Slam-Geschichte, das in diesem Jahr Djokovic und Rafael Nadal bei den Australian Open über 5:53 Stunden geboten hatten. Melbourne-Sieger Djokovic verpasste nun seinen sechsten Major-Titel.

Dabei sah es zwischenzeitlich so aus, als könnte der Titelverteidiger das Blatt noch wenden. Beim Stand von 7:6 und 4:0 aus Sicht des Schotten startete Djokovic eine Aufholjagd bis zum 5:5, ehe Murray sich die mühsam erkämpfte 2:0-Satzführung sicherte. Zuvor geriet bereits der Tiebreak des ersten Satzes zum längsten, der je in einem US-Open-Finale gespielt wurde: 25 Minuten dauerte es, bis sich Murray mit 12:10 durchsetzte.

In den Sätzen drei und vier aber zeigte der Lendl-Schützling Nerven: Djokovic besann sich seiner Stärken und gewann den dritten Satz in 46 Minuten 6:2 und den vierten in 51 Minuten 6:3. Obwohl Djokovic wegen des erst am Sonntag zu Ende gespielten Halbfinales gegen David Ferrer einen Tag weniger Pause hatte, war dem Australian-Open-Sieger lange kein Kräfteverschleiß anzumerken.

Erst im fünften Satz beim 2:5-Rückstand musste sich der Serbe die Oberschenkel massieren lassen. Murray ließ sich nicht aus dem Konzept bringen und machte schließlich den Sieg perfekt.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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