Bundesliga:Spitzenreiter Union Berlin

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Urs Fischer und seine Unioner erstaunen weiterhin die Bundesliga. (Foto: UWE KRAFT/AFP)

Die Elf von Trainer Urs Fischer hat es tatsächlich geschafft: Mit einem knappen Erfolg in Köln holen sich die Köpenicker Tabellenplatz eins - die Entscheidung fällt schon früh.

Union Berlin hat sein verpatztes Europa-League-Debüt gut verarbeitet und ist zumindest für einige Stunden an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga gestürmt. Drei Tage nach dem ärgerlichen 0:1 gegen den belgischen Vizemeister Royale Union Saint-Gilloise gewann die abgezockte Mannschaft von Trainer Urs Fischer verdient mit 1:0 (1:0) beim 1. FC Köln und verdrängte Bayern München vom ersten Platz.

Der SC Freiburg hatte jedoch am frühen Sonntagabend (17.30 Uhr/DAZN) gegen Borussia Mönchengladbach zum Abschluss des sechsten Spieltags noch die Chance, wieder an den Köpenickern vorbeizuziehen. Kölns Innenverteidiger Timo Hübers unterlief bei der ersten Saisonniederlage des FC bereits in der dritten Minute ein Eigentor, kurz darauf scheiterte Jordan Siebatcheu (10.) bei einem allerdings sehr fragwürdigen Handelfmeter an FC-Torhüter Marvin Schwäbe.

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Ein weiteres Tor des auffälligen Sheraldo Becker (14.) zählte wegen Abseits nicht. Dennoch stand am Ende das saisonübergreifend 13. Bundesligaspiel ohne Niederlage. Zudem freute sich Union am Sonntag über die Rückkehr von Timo Baumgartl, der erstmals nach überstandener Hodenkrebs-Erkrankung im Kader stand. Der Kölner Innenverteidiger Luca Kilian sah noch Gelb-Rot (81.).

FC-Trainer Steffen Baumgart hatte seine Abwehr umgebaut und den früheren Unioner Kristian Pedersen auf der linken Seite aufgeboten. Jonas Hector rückte dafür ins offensive Mittelfeld, doch die Umstellungen halfen nicht, Köln hatte in dieser Formation keinen Zugriff. Berlin begann furios, zwang den FC zu Fehlern und ging gleich mit dem ersten Angriff in Führung.

Union hätte weitere Treffer erzielen können, die Gastgeber kamen dagegen kaum geordnet in die gegnerischer Hälfte. Daher konnten die Kölner das 0:1 zu Halbzeit fast als Erfolg verbuchen. Zu deutlich war der Unterschied in Sachen Geschwindigkeit, Wucht und Präzision. Der FC, der noch immer das Skandalspiel von Nizza aufarbeitet, brachte im ersten Durchgang keinen geordneten Angriff zustande und den kurzfristig ins Berliner Tor gerückten Lennart Grill nicht in Gefahr.

Das änderte sich schlagartig zu Beginn des zweiten Durchgangs. Linton Maina tauchte nach einem gewonnenen Laufduell frei vor Grill auf, der Vertreter von Frederik Rönnow hielt stark (47.). Köln konnte sich aber nicht in der Offensive festsetzen und hatte vielmehr Glück, als ein Heber von Christopher Trimmel (57.) die Latte des FC-Tores touchierte.

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Mit der Führung im Rücken mied Union das Risiko und konzentrierte sich vornehmlich auf die sehr starke Defensive. Köln mühte sich, fand aber keine Lösungen. Nach den kräftezehrenden Spielen auf internationaler Bühne unter der Woche fehlte es beiden Teams an Frische und Tempo. Auch die vielen Standards der Kölner waren nicht präzise genug. Berlin lauerte derweil auf Konter, um den zweiten Treffer nachzulegen.

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