Türkgücü München:Tradition am Westfriedhof

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Keine Dauerlösung: Im Toto-Pokal gegen den FC Ingolstadt (0:3) trug Türkgücü München sein Heimspiel in Seligenporten in der Oberpfalz aus. (Foto: Wolfgang Zink/Imago)

In dieser Saison geht es im Grünwalder Stadion weiter, nachdem der Klub die Vorabmiete überwiesen hat. In der kommenden Spielzeit würde Türkgücü gerne ins Dantestadion wechseln - doch da gibt es mehrere Probleme.

Von Christoph Leischwitz

Rein sportlich läuft es für den Fußballklub Türkgücü München zurzeit sehr unglücklich. Im neuen Jahr hat die Mannschaft in der Regionalliga Bayern alle drei Spiele mit je einem Tor Unterschied verloren, sportlich ist die verbleibende Spielzeit weitgehend unbedeutend. Aber: Es geht weiter. Anfang vergangener Woche hatte der Verein die dafür notwendige Vorabmiete an die Stadt München für das anstehende Heimspiel noch nicht überwiesen (wir berichteten). Nach SZ-Informationen ist die Zahlung mittlerweile bei der Stadt eingegangen. Getätigt wurde sie allerdings erst nach einer E-Mail an den Verein, wonach das Grünwalder Stadion für die kommende Spielzeit 2024/25 nicht mehr zur Verfügung steht. In einem Statement des Klubs war suggeriert worden, diese Zahlung sei schon vor längerer Zeit erfolgt.

Allerdings ist immer noch offen, wo Türkgücü in der kommenden Saison seine Regionalliga-Spiele abhalten könnte. In seiner Erklärung hatte Türkgücü darauf bestanden, dass es sich nicht um einen "Rausschmiss" aus dem Grünwalder Stadion handelt, nachdem nun die Frauen des FFC Wacker den Vorzug bei der Stadionbelegung bekommen haben. Offensichtlich ist dem Präsidenten Taskin Akkay eine Sprachregelung wichtig, wonach der Verein in München immer noch erwünscht ist. Der genaue Ort ist ihm dabei gar nicht so wichtig, Hauptsache, Türkgücü muss nicht wegen fehlender Infrastruktur absteigen.

In München gibt es zudem noch eine Spielstätte mit Türkgücü-Tradition: das Dantestadion, wo der Verein als SV Türk Gücü in den Achtziger- und Neunzigerjahren spielte und bei Derbys gegen 1860 München bis zu 12 000 Zuschauer empfing. Akkay deutete auf Nachfrage vergangene Woche bereits an, der Stadt das Stadion am Westfriedhof als Ersatz vorzuschlagen und in Verhandlungen zu gehen. Auf den ersten Blick scheint ein Einzug dort schwer möglich zu sein, denn auf SZ-Nachfrage erklärt das Münchner Sportamt, dass das Dantestadion "im aktuellen baulichen Zustand" gar nicht regionalligatauglich sei. Mittelfristig ist hier, wie auch im Grünwalder Stadion, eine Renovierung geplant.

"Zudem müsste die Beantragung der Änderung der Betriebsbeschreibung, die momentan American Football und Leichtathletik umfasst, veranlasst werden", so das Sportamt. Allerdings bemüht sich Türkgücü nach SZ-Informationen aktuell auf der politischen Ebene sehr intensiv darum, trotz alledem im Dantestadion eine Bleibe zu finden. Insofern scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein.

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