Streit zwischen BVB und Bayern:"Eigenartige Wahrnehmung der Fakten in Dortmund"

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Karl-Heinz Rummenigge schaltet sich in die Diskussion um einen alten Kredit ein. (Foto: imago sportfotodienst)

Ein umstrittener Kredit in den Nullerjahren treibt seit Tagen die Verantwortlichen des FC Bayern und des BVB um. Nun schaltet sich vor dem Liga-Duell beider Teams am Samstag auch Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ein.

Am Samstag treffen der FC Bayern und Borussia Dortmund in der Fröttmaninger Arena aufeinander. Spätestens seit der doppelten Meisterschaft des BVB unter Jürgen Klopp hat dieses Duell wieder deutlich an Brisanz gewonnen - nicht nur auf dem Platz. Neuestes Kapitel im verbalen Schlagabtausch der beiden Vereine ist die Diskussion um einen Kredit, den der FC Bayern den damals finanziell angeschlagenen Dortmundern vor zehn Jahren gewährte.

Nach mehreren Wortmeldungen von beiden Seiten in den vergangenen Tagen hat sich nun auch Bayerns Vorstandchef Karl-Heinz Rummenigge eingeschaltet. Mit Blick auf die Diskussion um das Darlehen bescheinigt er dem BVB eine "eigenartige Wahrnehmung der Fakten". Nach dem Spiel gegen Manchester United sagte er: "Ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass (Manger, Anm. d. Red.) Michael Meier bei uns angerufen hat und gesagt hat: Wenn Bayern München die zwei Millionen Euro nicht zur Verfügung stellt, können sie am Monatsende die Gehälter nicht mehr zahlen". Rummenigge sprach des Weiteren nicht von einer Rettung, man habe nur helfen wollen.

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Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte zunächst in einem Interview angegeben, dass für den Kredit von rund zwei Millionen Euro acht Prozent Zinsen fällig waren und Uli Hoeneß daher auch nicht als "Mutter Teresa" bezeichnet werden könne.

Der sonst so zurückhaltende und ruhige Karl Hopfner, früher Finanzvorstand beim FC Bayern und designierter neuer Präsident, wies Watzkes Anschuldigung in einer ersten Reaktion gegenüber der Sport Bild zurück: "Was Herr Watzke da behauptet hat, ist die absolute Unwahrheit". Die Kommentare zu Hoeneß bezeichnete Hopfner als "diskreditierend" und "beschämend".

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Die Antwort aus Dortmund folgte prompt: "Ich bleibe bei meiner Kernaussage, auf die Herr Hopfner nicht eingegangen ist. Der FC Bayern hat keinen Beitrag zur Rettung von Borussia Dortmund im Frühjahr 2005 geleistet. Wir haben dieses Darlehen, das damals wie von Zauberhand und sicher nicht von ungefähr an die Öffentlichkeit gelangte, sehr zeitnah restlos zurückgeführt", so Watzke gegenüber dem Kicker. Allerdings räumte er ein, dass der Zinssatz niedriger gewesen sei, als zunächst in einer "spontanen Reaktion" behauptet.

Rummenigge bemühte sich, das Thema nicht zu hoch zu hängen: "Wir wollen da auch gar keinen Stress machen. Das war ja nur eine Antwort von Karl Hopfner auf die Darstellung von vor einer Woche, dass man (BVB, Anm. d. Red.) da Zinsen in Höhe von acht Prozent gezahlt hat. Das hat sich faktisch anders dargestellt, als es kundgetan wurde. Mehr wollen wir nicht klarstellen."

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