Sport:Österreich gewarnt: «Am Freitag stirbt euer WM-Traum»

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Stockholm (dpa) - Die böse Begrüßung durch eine schwedische Boulevardzeitung soll für die Nationalmannschaft um Zlatan Ibrahimovic zum Eigentor werden. Zumindest, wenn es nach den Gästen aus Österreich geht.

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Stockholm (dpa) - Die böse Begrüßung durch eine schwedische Boulevardzeitung soll für die Nationalmannschaft um Zlatan Ibrahimovic zum Eigentor werden. Zumindest, wenn es nach den Gästen aus Österreich geht.

„Am Freitag stirbt euer Fußball-Traum“, stand in riesigen Lettern auf einer Wand des Hotels, in dem die Mannschaft um Bayerns Abwehrspieler David Alaba nächtigt. „ich glaube es gibt keine bessere Motivation für unsere Mannschaft :-))“, kommentierte Teamkollege Marc Janko per Facebook die Provokation durch das Stockholmer Blatt „Espressen“.

Schon vor dem Anpfiff am Freitag in der Friends Arena von Solna sind die Vorzeichen alles andere als freundschaftlich. Denn es geht um den Playoffplatz in Gruppe C hinter Deutschland. „Dieses Match könnte für uns ein Türöffner sein“, meinte Alaba. Es könnte aber auch das Tor nach Brasilien im kommenden Jahr verschließen. Mit 14 Punkten haben die Österreicher als Dritter drei Zähler weniger als die Schweden. Gewinnen Ibrahimovic & Co, ist Österreich mit dem ehemaligen Bundesliga-Coach Marcel Koller schon vor dem letzten Gruppenspieltag raus.

„Wir müssen gegen Schweden doppelt soviel kämpfen, doppelt so viel arbeiten, uns schlichtweg den Arsch aufreißen. Dann ist alles möglich“, bekräftigte der ehemalige Werder-Profi Marko Arnautovic. Koller wählte etwas weniger rüde Worte: „Wir müssen auswärts noch mehr machen, mehr Druck auf den Gegner ausüben und uns auf unsere Stärken konzentrieren.“

Problem eins: Just auf fremdem Platz konnten die Österreicher in der WM-Qualifikation eher weniger überzeugen: 0:3 in Deutschland, 2:2 in Irland, 0:0 in Kasachstan. Siege? Fehlanzeige. Dagen stehen zwei 2:0-Heimerfolge der Schweden gegen die Färöer und Kasachstan sowie ein 0:0 gegen Irland. Problem zwei: Der letzte Auswärtserfolg der ÖFB-Mannschaft gegen einen starken Gegner liegt sogar schon 17 Jahre zurück. Das gute Omen: Er gelang 1996 in Schweden (1:0).

Nur haben die Gastgeber auf Experimente keine Lust. „Wir möchten nicht mit irgendeinem Zweifel in das Spiel gegen Deutschland gehen, das sehr, sehr stark ist“, sagte Schwedens Nationalcoach Erik Hamren. Er rechnet damit, dass die Gäste womöglich mit einem Remis zufrieden sind und darauf spekulieren, am letzten Spieltag gegen die Färöer alles klar zu machen, während Schweden gegen die DFB-Elf straucheln könnte.

Dabei dürfte Superstar Ibrahimovic die Schlüsselrolle zukommen, selbst wenn er sich am vergangenen Sonntag beim 2:1-Sieg mit Paris St. Germain bei Olympique Marseille zehn Minuten nach seinem entscheidenden Tor wegen Wadenproblemen hatte auswechseln müssen. Der 32 Jahre alte Kapitän erzielte bislang fünf Tore in der Qualifikation und damit mehr als ein Drittel der schwedischen Treffer (14).

„Schweden ist Ibrahimovic und daheim in Stockholm wird er sicher noch dominanter auftreten als in Wien“, meinte Koller mit Blick auf den 2:1-Heimerfolg der Österreicher, als Ibrahimovic leer ausging und die Schweden die bisher einzige Niederlage auf dem erhofften Weg nach Brasilien kassierten. „Wir wissen, dass er gut drauf ist, werden aber deswegen nicht alles auf den Kopf stellen, sondern unser Spiel durchziehen“, kündigte der Trainer der Österreicher an. Der österreichische WM-Traum schließlich am Leben bleiben.

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