Sport kompakt:0:1 in Mainz - Gladbach bleibt im Keller

Lesezeit: 6 min

Der Tabellenletzte Borussia Mönchengladbach kann nicht an die Leistung gegen Köln anknüpfen, 1860 München verliert 1:2 in Frankfurt, Roger Federer scheidet in Monte Carlo schon im Viertelfinale aus, Vettel mit Tagesbestzeit im Training. Sport kompakt.

Eine Woche nach dem 5:1 gegen den Erzrivalen 1. FC Köln ist bei Borussia Mönchengladbach Ernüchterung eingekehrt. Der fünfmalige deutsche Meister verlor beim FSV Mainz 05 in Unterzahl 0:1 (0:0) und erlitt im Abstiegskampf der Bundesliga einen brutalen Rückschlag. Der Tabellenletzte hat 26 Punkte auf dem Konto, die komplette Konkurrenz kann am Wochenende davonziehen. Ex-Nationalspieler Mike Hanke sah in der 53. Minute zu allem Überfluss auch noch die Gelb-Rote Karte. Mainz feierte dank eines späten Tores von Nationalspieler Andre Schürrle (87.) den ersten Heimsieg seit dem 26. November. Während der FSV auf die Europacup-Teilnahme hoffen kann, gingen die Gäste trotz großer Moral leer aus und warten seit über zehn Jahren auf einen Erfolg in Mainz. Seit dem 20. November steht Gladbach ununterbrochen auf dem letzten Platz.

Basketball: NBA-Playoffs
:Ferrari im sechsten Gang

In der NBA beginnen die Playoffs: Kann Dirk Nowitzki die erste Runde überstehen? Gibt es Raufereien in New York? Und was treibt eigentlich Shaquille O'Neal? Die wichtigsten Fragen zu den Playoffs.

Jonas Beckenkamp und Jürgen Schmieder

Dank Joker Momar N'Diaye hat der FSV Frankfurt seine Talfahrt in der 2. Fußball-Bundesliga gestoppt. Der Stürmer aus dem Senegal erzielte am Freitagabend beim 2:1 (0:1)-Sieg gegen 1860 München beide Treffer für die Hessen. N'Diaye traf vor 4878 Zuschauern in der 59. und 68. Minute. Kevin Volland hatte die Münchner in Führung gebracht (34.). 1860-Profi Christopher Schindler sah zudem wegen einer Notbremse die Rote Karte in der Nachspielzeit. Die Frankfurter waren von Beginn an spielbestimmend. 1860 wurde erst nach einer halben Stunde gefährlich und ging mit der ersten nennenswerten Chance in Führung. Volland traf nach schöner Flanke von Stefan Aigner per Kopf. Aber auch nach dem Seitenwechsel waren die Gastgeber die bessere Mannschaft: N'Diaye belohnte dies mit dem zweiten Sieg im Jahr 2011. Zunächst traf der Angreifer eine Minute nach seiner Einwechslung per Kopf, dann war er per Seitfallzieher erfolgreich.

Der frühere Weltranglisten-Erste Roger Federer ist beim ATP-Turnier in Monte Carlo überraschend im Viertelfinale ausgeschieden. Am Freitag musste sich der Schweizer nach 104 Minuten dem an Nummer sieben gesetzten Österreicher Jürgen Melzer 4:6, 4:6 geschlagen geben. Der 29 Jahre alte Melzer, der im vierten Duell seinen ersten Sieg gegen den 16-maligen Grand-Slam-Champion feierte, trifft im Halbfinale auf David Ferrer (Spanien/Nr. 4). "Ich glaube nicht, dass ich schlecht gespielt habe. Es war meine erste Turnierwoche auf Asche, da habe ich nicht gleich mein bestes Tennis erwartet", sagte Federer. Die Nummer zwei der Setzliste im Fürstentum Monaco hatte in der zweiten Runden Davis-Cup-Spieler Philipp Kohlschreiber aus dem Turnier geworfen. Florian Mayer war bei dem mit 2,75 Millionen Euro dotierten Sandplatzturnier ebenfalls frühzeitig gescheitert.

Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 hat zum wiederholten Mal betont, dass Nationaltorhüter Manuel Neuer unter allen Umständen in Gelsenkirchen bleiben soll. "Wir werden alles dafür tun, um ihn über seinen Vertragszeitraum hinaus an Schalke zu binden", sagte Schalke-Manager Horst Heldt am Freitag. Klares Ziel: Neuer soll bis mindestens 2014 bei den "Königsblauen" gehalten werden. Heldt dementierte ein von der Bild-Zeitung ins Gespräch gebrachte Angebot der Schalker, das dem Keeper bei einer vorzeitigen Verlängerung seines bis 2012 laufenden Kontrakts jährlich sieben Millionen Euro Gehalt einbringen soll. "Inhalt und Details stimmen nicht", meinte Heldt hierzu. Durch die Einnahmen von rund 50 Millionen Euro aus der laufenden Champions-League-Saison sind die Chancen der Schalker im Vertragspoker mit Neuer allerdings deutlich gestiegen.

Nach den jüngsten Skandalen will der italienische Radsport-Verband härter gegen Dopingsünder durchgreifen. Auf einer Versammlung in Mailand einigten sich Vertreter des Verbandes und der Teams auf die Verdoppelung der Disziplinarmaßnahmen gegen Dopingsünder. Statt einer zweijährigen Sperre droht überführten Fahrern künftig ein vierjähriger Bann, heißt es in einem Memorandum, das in Mailand vorgestellt wurde. Wiederholungstäter sollen endgültig vom Radsport ausgeschlossen werden. Fahrer sollen nur dann in die Nationalmannschaft einberufen werden können, wenn die Werte in ihrem biologischen Pass glaubwürdig sind, heißt es im Dokument. Der Radsportverband reagierte damit auf einen Appell des Präsidenten des italienischen Olympia-Komitees CONI, Gianni Petrucci. Dieser hatte sich angesichts der neuen Anti-Doping-Ermittlungen erschüttert gezeigt und vom italienischen Radsport gefordert, "konkrete Initiativen" zu ergreifen und "endlich Schluss mit Dopingpraktiken" zu machen.

Sebastian Vettel hat die Tagesbestzeit beim Formel-1-Training zum Großen Preis von China erzielt. Der Weltmeister verwies am Freitag im Red Bull den McLaren-Mercedes-Piloten und WM-Dritten Lewis Hamilton in 1:37,688 Minuten um 0,166 Sekunden auf den zweiten Platz. Dass der 23-jährige Vettel beim Rennen am Sonntag in Shanghai vor allem die Fahrer des britischen Teams fürchten muss, bestätigte der WM-Zweite Jenson Button als Dritter. Hoffnung konnte Mercedes schöpfen: Nico Rosberg schaffte es auf den vierten Rang vor seinem Stallrivalen Michael Schumacher. Auf Platz sieben folgte bei der zweiten Trainingseinheit am Nachmittag Force-India-Fahrer Adrian Sutil vor dem Malaysia-Dritten Nick Heidfeld. Der Lotus-Renault-Pilot kam allerdings in beiden anderthalbstündigen Sessionen jeweils von der Strecke ab und demolierte den Frontflügel seines Rennwagens. Timo Glock schaffte es als einziger der sechs deutschen Fahrer nicht unter die Top Ten. Im unterlegenen Marussia Virgin wurde der Wersauer 23. und damit Vorletzter. Vettel-Teamkollege Mark Webber kam auf die zehntbeste Zeit, Ferrari-Star Fernando Alonso wurde 14.

Mike Büskens bleibt ein weiteres Jahr Trainer des Fußball-Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth. Die Franken gaben am Freitag die Vertragsverlängerung mit dem 43-Jährigen um ein Jahr bis zum 30. Juni 2012 bekannt. Büskens war auch beim Bundesligisten FC St. Pauli als möglicher Nachfolger des am Saisonende scheidenden Cheftrainers Holger Stanislawski im Gespräch gewesen. Die Entscheidung von Büskens pro Fürth komme "zum richtigen Zeitpunkt", erklärte Vereinspräsident Helmut Hack. Die Fürther haben als Tabellenvierter noch Chancen auf den Aufstieg in die Bundesliga. Büskens ist seit Ende 2009 in Fürth tätig.

Trainer Robin Dutt vom Bundesligisten SC Freiburg hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wegen des zurückgenommenen "Geisterspiel"-Urteils scharf kritisiert. Der 46-Jährige findet es zwar "sehr, sehr gut", dass der FC St. Pauli nach dem Spielabbruch gegen den FC Schalke 04 in Folge eines Bierbecherwurfs kein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestreiten muss. "Im Nachhinein ist es aber auch eine Ohrfeige für meinen Ex-Verein Stuttgarter Kickers, wo praktisch das Gleiche passiert ist", erklärte Dutt am Freitag. "Das zeigt, welche Willkür wir in der Sportgerichtsbarkeit haben."

Fußball-Bundestrainer Joachim Löw traut Schalke 04 den Einzug in das Finale der Champions League zu. "Alles ist möglich. Schalke beeindruckt mich. Und die Außenseiterrolle hat schon manchem gut getan. ManU kennt natürlich die Drucksituation. Aber Schalke spielt sehr geschlossen und organisiert, man spürt die Spielfreude, die Körpersprache ist gut", sagte der 51-Jährige, der gleich am Donnerstag ein Ticket für das Halbfinale der Schalker gegen Manchester United am kommenden Dienstag geordert hatte, der Bild-Zeitung. Auch Ottmar Hitzfeld, der die Champions League bereits mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern München gewann, räumt den Gelsenkirchenern gute Chancen ein. "Natürlich kann Schalke die Champions League gewinnen. In so einer Phase kann man als Mannschaft über sich hinauswachsen. Leverkusen hat 2002 auch ManU im Halbfinale ausgeschaltet. Das kann Schalke auch schaffen", sagte Hitzfeld.

Lösbare Aufgaben erwarten Die deutschen Wasserballer bei den von 16. bis 31. Juli in Shanghai stattfindenden Schwimm-Weltmeisterschaften. In der Vorrundengruppe D spielt die Mannschaft von Bundestrainer Hagen Stamm gegen Vize-Europameister Italien, den WM-Vierten USA und das international eher drittklassige Südafrika. Das ergab die Auslosung des Weltschwimmverbandes FINA am Freitag. Die jeweils drei Gruppenersten qualifizieren sich für die Zwischenrunde, in der es die deutsche Mannschaft mit Europameister Kroatien, sowie den Vertretungen aus Kanada, Brasilien oder Japan zu tun bekäme. "Es hätte schlimmer kommen können. In der Vorrundengruppe können wir Erster bis Dritter werden", sagte Stamm der Nachrichtenagentur dpa über sein fast schon traditionelles Losglück. Bei der WM vor zwei Jahren in Rom hatte Deutschland Platz sechs belegt.

Bei der Fußball-WM 2014 droht das Chaos auf Brasiliens Flughäfen. Laut einer vom Institut für Angewandte Ökonomie in der Hauptstadt Brasilia veröffentlichten Studie werden 10 der 13 wichtigsten Airports des Landes während der Weltmeisterschaft über ihrer Kapazität operieren. Lediglich die WM-Orte Rio de Janeiro und Manaus sowie Campinas, das als Drehkreuz fungiert, seien für den Fan-Ansturm gerüstet. Selbst die geplanten Erweiterungsarbeiten seien nicht ausreichend, um dem erhöhten Fluggästeaufkommen Herr zu werden. Das dem Präsidenten-Sekretariat für Strategische Angelegenheiten angeschlossene Institut warnt zudem, dass die Bauarbeiten an den Terminals in neun der zwölf WM-Städte bei normalen Ablauf nicht rechtzeitig zum Event fertig werden. Die Studie wirft dem zivilen Luftfahrtamt Infraero vor, zwischen 2003 und 2010 nur 44 Prozent der zur Verfügung stehenden Gelder in die Modernisierung der Flughäfen investiert zu haben. Zudem sei bei den jetzt in Angriff genommenen Projekten mit Zahlen für künftiges Fluggästeaufkommen kalkuliert worden, welche die meisten Airports bereits jetzt erreicht hätten.

Eishockey-Nationalspieler Dennis Seidenberg hat mit den Boston Bruins zum Playoff-Start der nordamerikanischen Profiliga NHL gegen Erzrivale Montreal Canadiens eine böse Überraschung erlebt. Die Bruins unterlagen am Donnerstagabend (Ortszeit) dem Rekordmeister daheim durch zwei Treffer von Stürmer Brian Gionta mit 0:2. Trotz klarer Chancenvorteile und 31:20-Torschüssen konnten die Gastgeber Canadiens-Schlussmann Carey Price nicht überwinden. Einen Auswärtssieg feierten auch die Buffalo Sabres. Ohne den wegen einer Gehirnerschütterung fehlenden Mannheimer Jochen Hecht gewannen die Sabres etwas überraschend bei Vizemeister Phildalphia Flyers dank eines Tores von Patrick Kaleta mit 1:0.

Einen Albtraum hat US-Golfprofi Kevin Na zum Auftakt der Texas Open in San Antonio erlebt und gleichzeitig für einen Negativrekord auf der US-Tour gesorgt. Der gebürtige Südkoreaner benötigte auf der ersten Runde an Loch 9 insgesamt 16 Schläge - soviele wie seit Aufzeichnung aller Runden im Jahr 1983 noch kein anderer Spieler an einem Par-4-Loch. Sein Landsmann John Daly (USA) hatte 1998 in Bay Hill sogar 18 Schläge benötigt - allerdings an einem Par-5-Loch. Der 27 Jahre alte Kevin Na, Nummer 64 der Weltrangliste, schlug gleich den Abschlag in den Wald und wiederholte ihn. Doch auch der zweite Versuch landete zwischen den Bäumen. Ein weiterer Schlag prallte von den Ästen an sein Bein ab. Das kostete Na zwei weitere Strafschläge. Erst nach sechs Schlägen befreite sich der Amerikaner aus dem Wald und lochte schließlich nach 20 Minuten ein. "Mit einem einzigen schlechten Loch kann man sich das gesamte Turnier vermasseln. Genau das habe ich getan", sagte Na, der die Runde mit acht über Par auf dem geteilten 140. Platz beendete.

© dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Europa League
:Iberische Festspiele

Im Halbfinale der Europa League stehen drei portugiesische Teams und eine spanische Mannschaft. Die Fans von Spartak Moskau feiern ihre Elf derweil trotz der Niederlage gegen Porto.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: