Sport kompakt:Löwen verlieren trotz 2:0-Führung

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Pleite im Spitzenspiel: 1860 München verliert trotz 2:0-Führung gegen St. Pauli mit 2:4. Der spanische Radprofi Cobo gewinnt die Vuelta, 100-Weltmeister Blake siegt auch in Berlin.

Kurzmeldungen

Pleite für die Löwen: Der TSV 1860 München hat in der 2. Fußball-Bundesliga gegen den FC St. Pauli trotz eines 2:0-Vorsprunges noch mit 2:4 verloren. Benjamin Lauth (44./Foulelfmeter) und Kevin Schindler per Eigentor (47.) hatten die Löwen in Führung gebracht, ehe Marius Ebbers (56.), Sebastian Schachten (57.) und Max Kruse mit einem Doppelpack (64./74.) das Spiel noch drehten. Die beiden ehemaligen Bundesligisten zeigten vor 24.487 Zuschauern von Beginn an ein intensiv geführtes Spiel. Nach 33 Minuten traf St. Paulis Neuzugang Kevin Schindler nach einem feinen Pass von Florian Bruns mit einem Gewaltschuss aus halbrechter Position den rechten Pfosten. Die Gäste zeigten im ersten Abschnitt gefällige Konter. Ex-Nationalspieler Lauth vergab dabei die beste Torgelegenheit (39.). In der zweiten Halbzeit überschlugen sich die Ereignisse. Nach dem 2:0 für die Löwen glichen die Hamburger binnen 90 Sekunden zum 2:2 aus. Das Millerntorstadion glich einem Tollhaus. Danach schoss Kruse den Sieg heraus, mit dem St. Pauli eindrucksvoll seine Aufstiegsambitionen unterstrich. ( Hier geht's zu den übrigen Ergebnissen und der Tabelle.)

Tollhaus St. Pauli: Der Kiez-Klub gewinnt gegen 1860 München trotz 0:2-Rückstandes noch mit 4:2. (Foto: dapd)

Der ehemalige deutsche Nationalspieler Franco Foda soll nach einem Bericht der Bild-Zeitung neuer Trainer der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft werden. Demnach soll der Meistertrainer von Sturm Graz im November das Amt von Didi Constantini übernehmen, dessen Vertrag nach dem Aus in der EM-Qualifikation nicht verlängert wird. Foda soll einen Vertrag bis 2013 erhalten, der sich im Falle der erfolgreichen Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien automatisch um ein Jahr verlängert. Im Gespräch mit dem SID wollte Foda den Bericht am Sonntagnachmittag nicht bestätigen. "Das sind Spekulationen, über die ich - Stand heute - nichts sagen kann. Ich habe nichts unterschrieben, und mit mir hat bis zum Sonntag niemand gesprochen. Es gab keinen Kontakt", sagte er. Ähnliches sagte Verbandssprecher Peter Klinglmüller: "Es ist ganz normal, dass jetzt viele Kandidaten als fix gemeldet werden. Wir werden an die Öffentlichkeit gehen, sobald wir einen Trainer verpflichtet haben. Konkret ist derzeit aber noch nichts."

Juan José Cobo hat die 66. Spanien-Rundfahrt gewonnen. Der Radprofi vom Team Geox verteidigte am Sonntag das Rote Trikot des Gesamtführenden bis in Ziel in Madrid. Cobo verwies nach insgesamt 3356 Kilometern die Briten Christopher Froome und Bradley Wiggins auf die Plätze zwei und drei. Den Tagessieg sicherte sich am Sonntag bei der 21. und letzten Etappe der Slowake Peter Sagan vom Team Liquigas.

Weltmeister Yohan Blake hat auch beim Leichtathletik-Meeting Istaf in Berlin die 100 Meter gewonnen. Der Jamaikaner rannte trotz mäßigen Starts in 9,82 Sekunden Meetingrekord. Zweiter wurde der WM-Dritte Kim Collins (St. Kitts und Nevis/10,01) vor Richard Thompson (Trinidad und Tobago/10,08). Der erst 21 Jahre alte Blake hatte sich bei der WM in Daegu Gold vor Walter Dix (USA) gesichert, nachdem Superstar Usain Bolt (Jamaika) wegen eines Fehlstarts disqualifiziert worden war.

Real Madrid hat sich im Duell mit dem FC Barcelona einen ersten kleinen Vorsprung erspielt. Die "Königlichen" verteidigten am zweiten Spieltag der spanischen Primera Division mit einem 4:2 (1:1) gegen den FC Getafe die Tabellenführung erfolgreich, Titelverteidiger Barça erlaubte sich dagegen mit dem 2:2 (2:0) bei Real Sociedad San Sebastian den ersten Ausrutscher der Saison. Freude kam bei Real-Coach Jose Mourinho aber kaum auf, auch nicht beim Blick auf die Tabelle: "Es sind noch 36 Spiele und wir werden auch Punkte abgeben - vor allem, wenn wir so spielen, wie gegen Getafe", kritisierte der Portugiese: "Wir haben nicht gut gespielt. Ich muss darüber nachdenken, warum das so war, und meine Schlüsse daraus ziehen." Insbesondere in der Defensive offenbarten die Madrilenen einige Probleme. "Getafe hat zwei Tore erzielt und hätte mehr erreichen können", bemängelte der Portugiese. Dafür war die Offensive einmal mehr gut drauf. Zwei Tore von Karim Benzema (14., 69.), das erste von Mesut Özil vorbereitet, ein Foulelfmeter von Cristiano Ronaldo (60.) sowie ein spätes Tor von Joker Gonzalo Higuain (88.) reichten Real zum zweiten Sieg dieser Spielzeit.

Der Einstand des deutschen Nationalspielers Per Mertesacker beim FC Arsenal ist geglückt. Die "Gunners" gewannen mit dem Neuzugang von Werder Bremen in der Startelf gegen Swansea City mit 1:0 (1:0). Der 26-jährige Abwehrspieler bot am Samstag bei seinem Debüt für den 13-fachen englischen Fußballmeister eine solide Partie. Arsenal ist nach dem ersten Saisonsieg Elfter, hat aber nach nur vier Spieltagen bereits acht Zähler Rückstand auf den erneut furios aufspielenden und verlustpunktfreien Spitzenreiter Manchester United. Der Meister kam am Samstagabend zu einem fulminanten 5:0 (3:0) bei den Bolton Wanderers. "Es war ein besonderes Spiel heute. Erstmal in die Premier League reinschnuppern war heute nicht, weil wir die Punkte brauchten", resümierte Mertesacker.

Dem ehemaligen Leverkusener Arturo Vidal gelang mit Juventus Turin ein guter Saisonstart in der italienischen Liga. Beim 4:1 der alten Dame gegen den FC Parma schoss der chilenische Nationalspieler, der im Sommer vom deutschen Vizemeister zu Juve gewechselt war, sechs Minuten nach seiner Einwechslung den dritte Treffer für die Gastgeber. Zuvor hatten Stephan Lichtsteiner (16.) und Simone Pepe (58.) im neuen Juve-Stadion für die Hausherren getroffen, das letzte Tor schaffte Claudio Marchisio (83.). Der neue Juve-Trainer Antonio Conte musste sich in der Schlussminute aber dennoch einmal ärgern, als sich Paolo De Ceglie durch ein grobes Foulspiel die Rote Karte einhandelte. Sebastian Giovinco verwandelte den fälligen Elfmeter (90.). Der frühere Münchner Luca Toni stand nicht im Juve-Kader, der ehemalige HSV-Profi Eljero Elia saß 90 Minuten auf der Bank.

© sueddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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