Splitter zum Champions-League-Finale:Hummels fühlt sich fit

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Mats Hummels: Bleibt optimistisch (Foto: UEFA via Getty Images)

Nur noch wenige Stunden bis zum Champions-League-Finale in London: Mats Hummels sagt, sein Fuß sei "akzeptabel zu spielen". Mario Götze hat Zahnweh und kann erst am Samstag in den Flieger nach London steigen. Holger Badstuber schickt Grüße aus den USA. Die Zeitpläne zum Finaltag sickern auch schon durch.

Nur noch wenige Stunden bis zum Finale der Champions League im Wembley-Stadion. Annähernd im Minutentakt kommen neue Nachrichten aus München, Dortmund und London hinzu: starke Sprüche, aufschlussreiche Details, jedoch auch unnütze Infos, die wirklich keiner braucht. Hier werden Sie aktuell informiert.

Splitter zum Champions-League-Finale

  • Hummels fühlt sich fit: Der Fuß ist "akzeptabel zu spielen", sagt Mats Hummels bei der Pressekonferenz in London. Er war am letzten Bundesliga-Spieltag in der Partie gegen Hoffenheim umgeknickt, was ihm einen "riesigen Schock" versetzt habe. Nun sollte seinem Einsatz im Finale aber nichts mehr entgegen stehen, sagt Hummels: "Wenn ich die letzte Einheit überstehe."
  • Klopp zuversichtlich: Das Fehlen von Götze kann BVB-Trainer Jürgen Klopp verschmerzen. "Das wird uns nicht schwächen. Seit drei Wochen war alles darauf ausgerichtet, dass Mario nicht spielen kann." Die Zuversicht des Fußball-Lehrers ist ungebrochen: "Jetzt ist die Zeit gekommen, Träume zu erfüllen. Wenn man als Außenseiter genauso viel Druck verspüren würde, wie der Favorit, wie blöd wäre das denn."
  • Götze kommt nach: Borussia Dortmund ist am Freitag ohne Mario Götze zum Champions-League-Endspiel gegen den FC Bayern nach London geflogen. Eine Zahnbehandlung zwang den künftigen Bayern-Profi, die Reise in die englische Hauptstadt um einen Tag zu verschieben. Ursprünglich wollte Götze das Team trotz seiner Oberschenkelverletzung, die einen Einsatz im Finale unmöglich macht, begleiten.
  • Badstuber grüßt: Der verletzte Holger Badstuber hat seinen Team-Kollegen vom FC Bayern München für das Champions-League-Finale in London via Twitter viel Glück gewünscht.

"Owen Hargreaves hat's 2001 mit dem FC Bayern vorgemacht und ihr packt das morgen auch!", schrieb er auf Facebook. Badstuber war in dieser Woche zum zweiten Mal binnen eines halben Jahres am Knie operiert worden. Wegen seiner Kreuzbandverletzung fällt er vermutlich für weitere zehn Monate aus. Zur Aufmunterung hatten ihm die Teamkollegen dessen Trikot aus dem Endspiel-Satz geschickt.

  • Müller spricht wieder: Thomas Müller hat sich bei der Pressekonferenz in London erneut redselig präsentiert und ein paar anschauliche Sätze zum Besten gegeben. "Ich habe nicht das Gefühl, dass sich davor irgendwer in die Hosen scheißt", sagte er zu einem möglichen Elfmeter-Schießen im Finale. Auf die Frage, ob Robert Lewandowskis Wechsel zu den Bayern schon fix sei, antwortete er schlagfertig: "Ich muss da noch ein paar Telefonate führen."
  • Zeitpläne am Finaltag: FC BAYERN: ab 09.00 Uhr: Individuelles Frühstück - am Vormittag: Anschwitzen - gegen 14.00 Uhr: Mittagessen - anschließend: Mittagsruhe - 18.00 Uhr: Abschlussbesprechung - 19.00 Uhr: Abfahrt zum Stadion - 20.45 Uhr: Anpfiff Finale - nach dem Spiel: Bankett im Hotel Grosvenor House; BORUSSIA DORTMUND: 09.30 Uhr: Aufstehen - 10.00 Uhr: Frühstück - 11.30 Uhr: Leichtes Training - 14.00 Uhr: Mittagessen - anschließend: Mittagsruhe - 17.30 Uhr: Kaffeetrinken - 18.30 Uhr: Mannschaftsbesprechung - 19.00 Uhr: Abfahrt zum Stadion - 20.45 Uhr: Anpfiff Finale - nach dem Spiel: Bankett im Natural History Museum (*alle Zeiten MESZ (+1 Stunde Ortszeit))
  • Tipp des Prinzen: William hat einen Favoriten. Der englische Prinz sagte bei seiner Begrüßungsrede beim Uefa-Kongress in London: "Ich wette auf Bayern München - 2:0."
  • Warnung mit Herz: Das Rote Kreuz und zahlreiche Ärzte sorgen sich um die Deutschen - sollte das Finale in Wembley richtig eng werden. Denn ei emotionalem Stress etwa bei einem Elfmeter oder in einer Verlängerung komme es zur Ausschüttung von Hormonen, die den Herzschlag beschleunigten, sagte der Würzburger Notfallmediziner Peter Sefrin. Bei einer schon vorliegenden Herzerkrankung könne dies einen Notfall auslösen, erklärte Sefrin, der Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes sowie Landesarzt des Bayerischen Roten Kreuzes ist. Mediziner des Universitätsklinikums München-Großhadern hatten bereits bewiesen, dass Fußballfieber das Infarktrisiko erhöht: Für ihre Studie hatten sie die Einsatzprotokolle von 24 Notarztstandorten im Großraum München während der Fußball-WM 2006 ausgewertet. An Spieltagen der deutschen Nationalmannschaft verdreifachte sich die Zahl der Herzinfarkte und der gefährlichen Herzrhythmusstörungen. "Wir haben am Samstag dennoch kein zusätzliches Personal", sagte ein Sprecher der Uniklinik München. Die Notaufnahme in der Innenstadt sei durch das jährliche Oktoberfest gut trainiert.
  • Zukunft von Timoschtschuk: FC Bayerns Anatoli Timoschtschuk steht vor einer Rückkehr zu Zenit St. Petersburg. "Ich sehe keine Probleme, wenn er zurückkommt", sagte Zenit-Trainer Luciano Spalletti auf der Klub-Homepage. Der 34-jährige Timoschtschuk hatte zuletzt vier Jahre bei den Bayern gespielt. Mit Zenit gewann der Mittelfeldspieler, damals Kapitän der St. Petersburger, 2007 die russische Meisterschaft und 2008 den UEFA-Cup. Timoschtschuk war 2009 für zehn Millionen Euro Ablöse zu den Münchnern gewechselt.

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Von Christopher Köster
  • Ärger in der Luft: Während der Anreise von Borussia Dortmund zum Endspiel der Champions League in London ist es am Freitag zu einem Zwischenfall gekommen. Eine mit etwa 300 Passagieren besetzte Linienmaschine der Pakistan International Airlines wurde am frühen Nachmittag auf ihrem Flug von Lahore nach Manchester zum Flughafen Stansted, auf dem um 13.53 Uhr Ortszeit auch der BVB landete, umdirigiert. Das britische Verteidigungsministerium teilte mit, es seien Kampfjets aufgestiegen, um das Flugzeug nach Stansted zu geleiten. An Bord hatte es nach Angaben der Polizei einen zunächst nicht näher beschriebenen Zwischenfall gegeben. Nach der Landung der Maschine wurden an Bord zwei Männer festgenommen. Sie würden verdächtigt, das Linienflugzeug "in Gefahr gebracht" zu haben, teilte ein Polizeisprecher mit.

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Von Christopher Köster
  • Quoten: Für den Sportwettenanbieter bwin ist Bayern der klare Favorit auf den Gewinn der Champions League. Der Triumph der Münchner im Finale ist mit einer Quote von 1,67 notiert. Sollte sich der BVB zum zweiten Mal nach 1997 zum Gewinner krönen, zahlt bwin das 4,33-Fache des Einsatzes aus. Eine Entscheidung im Elfmeterschießen ist mit der Quote 7,00 eingestuft. Ein Treffer von Bayerns Thomas Müller würde mit dem 2,40-Fachen des Einsatzes belohnt, der Führungstreffer durch den 23-Jährigen ist mit einer Quote von 6,00 notiert.
  • Statistik: Dortmund hat in seiner 60-jährigen Europapokal-Geschichte noch kein Spiel gegen eine deutsche Mannschaft verloren und bisher auch noch kein Gegentor kassiert. Im Viertelfinale der Champions League 1997/98 trennte sich der BVB von Bayern München 0:0 und 1:0 n.V., 1989/90 im Pokalsieger-Wettbewerb gewann der BVB zweimal 2:0 gegen den Chemnitzer FC. In 42 von 57 Endspielen der Champions League bzw. dem früheren Europapokal der Landesmeister hat die "Heimmannschaft" gewonnen. Das Heimrecht, das Borussia Dormund genießt, wurde ausgelost. Der BVB hatte bei seinem Triumph 1997 (3:1 gegen Juventus Turin) ebenso Heimrecht wie beim 5:2 im Endspiel um den DFB-Pokal im vergangenen Jahr gegen Bayern München. In den vergangenen fünf Jahren gab es nur zwei "Heimmannschaften", die den Champions-League-Pokal nicht gewannen - jeweils Bayern München (2010 und 2012).
  • Unangekündigte Dopingprobe: Zehn Fußball-Profis des FC Bayern mussten sich einen Tag vor der Abreise zum Champions-League-Finale nach dem letzten Training in München noch einer unangemeldeten Doping-Kontrolle unterziehen. Das sei "natürlich lästig" gewesen, berichtete Trainer Jupp Heynckes am Donnerstag in den vereinseigenen FCB News. Die Kontrollen habe man in den letzten Wochen der Saison "permanent gehabt", ergänzte Heynckes. Welche Spieler eine Urinprobe abgeben mussten, wurde nicht bekanntgemacht. Die Bayern fliegen am Freitagvormittag nach London, wo sie tags darauf im Wembleystadion im deutschen Königsklassen-Finale gegen Borussia Dortmund antreten

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  • Überraschung am Zoll: Der Traum von der eigenen Champions-League-Trophäe ist für einen Fußballfan aus dem Münsterland ausgeträumt. Kurz vor dem Finale zwischen Borussia Dortmund und Bayern München hatte er sich eine Fälschung des Pokals aus Hongkong bestellt. Doch Zöllner in Rheine stoppten das Paket allerdings bei einer Routinekontrolle von Auslandssendungen, wie das Hauptzollamt Münster am Donnerstag mitteilte. Für die Fälschung hatte der Mann aus Gronau nach den Angaben 300 Euro bezahlt. Da der Pokal eine geschützte Marke ist, griffen die Fahnder ein. Die UEFA könnte rechtliche Schritte gegen den Käufer einleiten.
  • Achtung, Trickbetrüger: Das Champions-League-Finale ist ihm 5000 Euro Wert gewesen. Doch ein Mann aus dem Eichsfeldkreis ging Betrügern auf den Leim: Keine Tickets, Geld weg. Der 29-Jährige habe vier der heiß begehrten Karten für das Finale zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München im Internet bestellt, teilte die Polizei Nordhausen am Donnerstag mit. Demnach überwies er 5000 Euro auf ein Konto in England. Doch die Karten für das Spiel im Londoner Wembley-Stadion an diesem Samstag kamen nicht wie vereinbart an. Der angebliche Verkäufer sei nicht mehr zu erreichen. Es gebe nur sehr wenig Hoffnung, den Täter zu erwischen, sagte ein Sprecher der Polizei.
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