Spektakuläres Scheitern:Die peinlichsten Elfmeter-Patzer

Philipp Lahm und Xabi Alonso sind nicht die Ersten, die im Elfmeterschießen versagen. Sergio Ramos weiß sehr gut, wie schlimm das sein kann. Auch Lothar Matthäus und Uli Hoeneß haben einschlägige Erfahrungen.

Von Martin Anetzberger und Korbinian Eisenberger

John Terry

Diese Szene kommt Ihnen bekannt vor? Tatsächlich erinnerte das Weggleiten von Philipp Lahm und Xabi Alonso im Halbfinale des DFB-Pokals am Dienstag an diesen Engländer: Auch John Terry vom FC Chelsea rutschte einst am Punkt aus. Anstatt das entscheidende Tor im Champions-League-Finale 2008 zu erzielen, traf der Veteidiger nur den Pfosten. Das Elfmeterschießen ging weiter, am Ende gewann Manchester United.

Arjen Robben I

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Vier Jahre später gewann Terry mit dem FC Chelsea dann doch noch die Champions League. Allerdings musste er beim Finale dahoam gegen den FC Bayern rotgesperrt zusehen, als Arjen Robben in der Verlängerung nach einem Foul von Didier Drogba zum Elfmeter antrat. Doch der Holländer scheiterte kläglich an Petr Cech - er schoss beeindruckend flach und unplatziert. Später kam es zum Elfmeterschießen. Drogba verwandelte als Letzter für den Klub aus London.

Arjen Robben II

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(Foto: dpa)

Wenige Wochen zuvor hatte Robben bereits einen wichtigen Elfmeter verschossen. Im Spiel gegen Dortmund scheiterte er mit einem ebenfalls schwachen Flachschuss wenige Minuten vor Schluss an Roman Weidenfeller. Der BVB gewann 1:0 und feierte kurz darauf die Meisterschaft.

Sergio Ramos

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(Foto: Juan Medina/Reuters)

Im Halbfinale der Champions League 2012 gegen Real Madrid erwiesen sich die Münchner noch als die besseren Elfmeterschützen. Reals Verteidiger Sergio Ramos drosch den Ball soweit über das Tor von Manuel Neuer, dass es fast schon als Kunstschuss gelten könnte. Im Internet wurde Ramos' Elfmeter zu einer Lachnummer. Besonders beliebt ist ein Video-Clip, in dem es so aussieht, als würde er einen Astronauten treffen. Übrigens: In der regulären Spielzeit hatte Robben einen Elfmeter verwandelt, er kann es also doch.

Asamoa Gyan

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(Foto: Srdjan Suki/dpa)

Einen besonders bitteren Moment am Elfmeterpunkt erlebte auch Ghanas Asamoa Gyan. Bei der WM 2010 in Südafrika vergab er Sekunden vor Ende der Verlängerung gegen Uruguays Torwart Fernando Muslera. Grund für den Pfiff des Schiedsrichters war das absichtliche Handspiel von Stürmer Luis Suárez, der mit seinem Einsatz ein Tor für Ghana verhinderte. Gyan bestrafte die Urus nicht, die Südamerikaner gewannen später auch noch das Elfmeterschießen und zogen ins Halbfinale ein.

David Beckham

Im EM-Viertelfinale 2004 ging es zwischen Gastgeber Portugal und Engand ins Elfmeterschießen, bekanntermaßen nicht gerade die Spezialdisziplin der Briten. David Beckham legte sich mit Kurzhaarschnitt und martialischem Blick den Ball zurecht. Plötzlich ging Portugals Torwart Ricardo Pereira auf Beckham zu, sprach ihn an. Beckham sagte nichts und lief schließlich an, doch sein Fuß traf verdreht auf den Ball. Der flatterte weit übers Tor. Ricardo hielt einen weiteren Elfmeter und verwandelte den letzten selbst. Im Finale verloren die Portugiesen gegen Otto Rehhagels Griechen.

Francis Kioyo

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(Foto: imago)

München im Frühsommer 2004. Im Olympistadion kämpfte der TSV 1860 um den Klassenerhalt in der Bundesliga. Beim Stand von 1:1 gegen Hertha BSC trat der nur wenige Minuten vorher eingewechselte Francis Kioyo zum Elfmeter an - und vergab. Er hatte noch nie zuvor einen Elfmeter für die Löwen geschossen. Damit war der Abstieg des Klubs so gut wie besiegelt. Der Kameruner entschuldigte sich bei der ganzen Stadt.

Frank de Boer

Im Halbfinale der EM 2000 versagten dem holländischen Kapitän Frank de Boer gleich zweimal die Nerven. Er verschoss in der regulären Spielzeit und dann auch noch im Elfmeterschießen. Italien zog ins Endspiel ein und verlor dort gegen Frankreich.

Lothar Matthäus

Auch vor der Jahrtausendwende gab es schon spektakuläre Versager vom Punkt. Als besonders pikant bleibt ein Elfmeter von Lothar Matthäus in Erinnerung. Im Pokalfinale 1984 trat der Mittelfeldspieler in Diensten von Borussia Mönchengladbach gegen den FC Bayern an und schoss übers Tor. Zu diesem Zeitpunkt stand bereits fest, dass Matthäus zur kommenden Saison nach München wechseln würde. Gladbach verlor sowohl das Endspiel als auch Matthäus an die Münchner.

Uli Hoeneß

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(Foto: N/A)

1976 traf Deutschland als amtierender Welt- und Europameister im EM-Finale auf die Tschechoslowakei. Die Julinacht von Belgrad hat Uli Hoeneß bis heute "wie in Trance" in Erinnerung. Hoeneß jagte den Ball im Elfmeterschießen weit über die Querlatte. "Wie eine Rakete sauste er in Richtung Wolken", sagte Hoeneß. Der Ball war weg und der Titel dahin.

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