Spanien:Real Madrid kündigt Klage gegen Liga-Boss an

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LaLiga-Boss Javier Tebas bekommt Gegenwind von Real Madrid zu spüren. (Foto: Satish Kumar Subramani/Reuters)

Der spanische Rekordmeister will juristisch gegen Javier Tebas vorgehen. Bayern München schließt eine Rückholaktion von Franck Ribéry aus, NBA-Spieler Luka Doncic verlängert bei den Dallas Mavericks.

Fußball, LaLiga: Der spanische Fußball-Rekordmeister Real Madrid will sich juristisch gegen den Vertrag von LaLiga mit der Beteiligungsgesellschaft CVC zur Wehr setzen. Am Dienstag kündigten die Königlichen in einer Presseerklärung eine Klage gegen Liga-Boss Javier Tebas und einen CVC-Verantwortlichen an. Real hat ein Zivil- und ein Strafverfahren angekündigt, das auch Fonds CVC Capital Partners SICAV-FIS betreffen soll. Die spanische Liga plant, zehn Prozent ihrer Anteile zu verkaufen und dafür 2,7 Milliarden Euro einzustreichen. Dieser Vertrag, der auf 50 Jahre ausgelegt ist, sei aber "ohne Wissen" der Madrilenen zustande gekommen, hatte Real mitgeteilt. Real strebt an, eine Verabschiedung des Deals auf einer LaLiga-Versammlung am 12. August gerichtlich untersagen zu lassen.

Auch der FC Barcelona hatte sich gegen die getroffene Vereinbarung ausgesprochen. Vor allem die Vertragslaufzeit von 50 Jahren wurde von beiden spanischen Spitzenklubs moniert. Laut der Liga solle "der Vorgang das globale Wachstum von LaLiga und ihrer Klubs weiter voranbringen und damit den Wandel der Liga zu einem weltweiten digitalen Unterhaltungskonzern fortsetzen". 90 Prozent des CVC-Investments (2,3 Milliarden Euro) sollen direkt an die Vereine fließen. Der Verkauf von Anteilen ist ein Weg zur Öffnung neuer Geldquellen. Die Corona-Pandemie hat die Finanzprobleme von Spitzenvereinen wie Real Madrid oder Barcelona weiter zugespitzt. Barca hatte vergangenen Donnerstag den Abschied von Superstar Lionel Messi verkündet, weil die Katalanen nicht mehr in der Lage waren, das Salär des 34-Jährigen zu zahlen. Messi soll einen Gehaltsverzicht von 50 Prozent signalisiert haben, aber selbst diese Summe konnte Barca nicht mehr zahlen.

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Von Javier Cáceres

Basketball, NBA: Der slowenische Basketball-Spieler Luka Doncic hat seinen Vertrag bei den Dallas Mavericks in der nordamerikanischen Profiliga NBA um fünf Jahre verlängert. Dies bestätigten die Mavericks am Dienstag. Nach Medienberichten soll der 22-Jährige ein Arbeitspapier im Wert von 207 Millionen Dollar (176 Millionen Euro) unterschrieben haben. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll", sagte Doncic auf einer Pressekonferenz am Dienstag: "Ich hätte mir das nie vorstellen können." Zuvor hatte er sich bereits bei ESPN geäußert: "Heute wird ein Traum wahr. Basketball hat mir so viel gegeben und mich an so viele tolle Orte gebracht. Ich fühle mich geehrt und freue mich, als Teil der Mavericks in Dallas zu bleiben."

Bei den Olympischen Spielen in Tokio hatte Doncic mit dem slowenischen Team die DBB-Auswahl im Viertelfinale deutlich besiegt, danach aber mit Platz vier eine Medaille verpasst. Doncic war im Draft 2018 an dritter Stelle ausgewählt worden. Bei den Mavericks erhielt Doncic in seiner ersten Saison die Auszeichnung zum Rookie of the Year, in den vergangenen zwei Spielzeiten führte er Dallas jeweils in die Play-offs. Dort war in der ersten Runde zweimal gegen die Los Angeles Clippers Endstation.

Beachvolleyball: Nach dem Viertelfinalaus bei den Olympischen Spielen vor einer Woche haben Rio-Olympiasiegerin Laura Ludwig und ihre Partnerin Margareta Kozuch die Teilnahme an der Beachvolleyball-EM in Wien (11. bis 15. August) abgesagt. "Die EM findet ohne uns statt. Nach dem Höhepunkt und den anstrengenden Matches in Tokio müssen wir erst einmal wieder die Batterien aufladen", begründete Ludwig die Absage.

Für das Hamburger Duo rücken Kim Behrens/Sandra Ittlinger (Flacht/Hildesheim) in das Aufgebot des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV). "Wir werden natürlich die EM verfolgen und drücken allen Teams die Daumen. Ich werde euch auf jeden Fall informieren, wie es bei uns weitergeht", sagte Ludwig. Damit schickt der DVV bei den Frauen Karla Borger/Julia Sude (Düsseldorf), Victoria Bieneck/Isabel Schneider (Hamburg), Chantal Laboureur/Cinja Tillmann (Stuttgart/Düsseldorf) und Behrens/Ittlinger in Österreich ins Rennen. Bei den Männern sind neben den WM-Zwieten Julius Thole und Clemens Wickler (Hamburg) noch Alexander Walkenhorst/Sven Winter (Düsseldorf) und das Interimsduo Nils Ehlers/Lukas Pfretzschner (Hamburg) dabei.

Fußball, International: Neuer Job für Rafael van der Vaart: Der ehemalige Bundesligastar wird unter Cheftrainer Peter Hyballa Assistent beim dänischen Zweitligisten Esbjerg FB. "Ich wohne seit einigen Jahren mit meiner Familie in der Stadt, und ich bin Fußballfanatiker", sagte der 38-Jährige: "Es ist für mich also ein logischer Schritt, mich bei diesem Klub zu engagieren. Ich werde probieren, den Klub auf ein höheres Niveau zu ziehen." Van der Vaarts Freundin spielt in Esbjerg Handball, sein Sohn Damian in der Jugend des Klubs. Der ehemalige Kapitän des Hamburger SV wird auch Botschafter des Vereins, in dem er im November 2018 seine Spielerkarriere beendet hatte.

Fußball, Bundesliga: Der FC Bayern hat Spekulationen über eine angebliche Rückholaktion von Franck Ribéry zurückgewiesen. "Ich habe viel Spaß mit Franck gehabt, und wir haben auch sehr, sehr nette Gespräche gehabt, ich habe ihn sogar abends mal im Restaurant getroffen. Wir denken aber nicht über eine Verpflichtung von Franck Ribéry nach", sagte Vorstandschef Oliver Kahn am Dienstag. Zuletzt hatte die französische Sporttageszeitung "L'Équipe" spekuliert, dass sich Entscheidungsträger beim deutschen Fußball-Rekordmeister angeblich eine Rückkehr des 38 Jahre alten Offensivspielers vorstellen könnten. Ribérys Vertrag beim AC Florenz war nach zwei Jahren nicht verlängert worden. Der Franzose hatte zuvor von 2007 bis 2019 für den FC Bayern gespielt. In der vergangenen Woche war er bei einem Legendenspiel der Münchner zusammen mit früheren Bayern-Stars aufgetreten.

Tennis, Cincinnati: Novak Djokovic hat seine Teilnahme am ATP-Turnier in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio abgesagt. "Wir werden dich hier vermissen, Champ", schrieben die Veranstalter bei Twitter. Djokovic, Tennis-Weltranglistenerster, konnte das Turnier bereits zweimal gewinnen. Es beginnt am kommenden Wochenende. Djokovic erklärte, dass er ein bisschen mehr Zeit brauche, um sich zu erholen von einer körperlich ziemlich anstrengenden Reise angefangen mit den Australian Open bis zu den Spielen in Tokio, wo er gegen den späteren Olympiasieger Alexander Zverev ausgeschieden war. Er richte nun seinen Fokus auf die US Open, schrieb der 34 Jahre alte Serbe, und er wolle mehr Zeit mit seiner Familie verbringen.

Basketball, DBB: Nationalmannschaftskapitän Robin Benzing wechselt zur kommenden Saison zum italienischen Basketball-Erstligisten Fortitudo Bologna. Das gab der Klub am Dienstag bekannt. Der 32-Jährige spielte zuletzt für den spanischen Erstligisten Basket Saragossa. Mit Kapitän Benzing hatte sich die deutsche Nationalmannschaft Anfang Juli zum ersten Mal seit 2008 für die Olympischen Spiele qualifiziert. In Tokio schied das Team von Trainer Henrik Rödl dann im Viertelfinale gegen Slowenien aus.

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