Streif-Abfahrt:Nicht so kleine Nummern

Abermals in Topform: Der Franzose Cyprien Sarrazin bejubelt seinen Sieg auf der Streif. (Foto: Barbara Gindl/AFP)

Cyprien Sarrazin aus Frankreich gewinnt die Freitagsabfahrt von Kitzbühel. Ein deutsches Duo fährt spät im Rennen noch unter die besten 15 - und rettet dem Team die Bilanz.

Von Korbinian Eisenberger, Kitzbühel

Die Startnummer 39 löst beim Streifrennen nicht mehr die ganz große Begeisterung beim Publikum aus. Sehr viele haben nach 30 Startern genug gesehen. Viele von ihnen bewegen sich in oft nicht restlos hübschen Glitzer-Outfits zur nächsten Aperol-Spritz-Bar. Dabei spritzte auf der Streif von Kitzbühel längst noch der Schnee, in dem Fall unter den Skiern des deutschen Rennläufers Dominik Schwaiger.

Dem gelang mit Startnummer 39 eine kaum vorhersehbar gute Abfahrt, flott und sauber zugleich. Rang 14 belegte der Berchtesgadener am Ende. Einen Platz dahinter landete sein Teamkollege Simon Jocher aus dem Schongau, er brauchte eine Hundertstelsekunde länger bis ins Ziel als Schwaiger, seinerseits mit Startrang 31: also zwei gar nicht so kleine Nummern.

Für die beiden war das gleichbedeutend mit der jeweils besten Saisonleistung. Schwaiger und Jocher retteten so die Tagesbilanz der deutschen Speed-Skifahrer, deren Tagesbilanzen zuletzt nie sonderlich ansehnlich waren. Die noch vor dieser Saison in vorderen Rängen etablierten Romed Baumann, Josef Ferstl und Andreas Sander landeten am Freitag weit jenseits der Punkte. Wie es besser klappen könnte? "Einfach Vollgas", erklärte Simon Jocher alsbald seinen Plan.

Am besten beherzigte diese Taktik der Franzose Cyprien Sarrazin, der sich abermals in Topform präsentierte und vor den Augen des früheren US-Außenministers John Kerry gewann. 0,05 Sekunden dahinter kam der Südtiroler Florian Schieder (+0,05 Sekunden) als Zweiter vor Saisondominator Marco Odermatt aus der Schweiz (+0,34) ins Ziel.

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