Infos zum Ryder Cup:Erst Foursome, dann Fourball

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Statussymbol: der Ryder Cup, eingestickt auf der Schlägertasche eines US-Teammitglieds. (Foto: Carl Recine/Reuters)

Am Freitag um 7.35 Uhr beginnt ein dichtes Programm: Wie der Ryder Cup in Rom genau ausgespielt wird - und warum die Europäer als Heimnation die Favoriten des Golfvergleichs sind.

Von Felix Haselsteiner

Historisch gesehen ist die Sachlage relativ eindeutig: Das europäische Team geht als Favorit in das Ryder-Cup-Duell gegen die USA - aufgrund des Heimvorteils. 2012 gelang Europa zuletzt ein Auswärtssieg, seitdem gewann immer das Heimteam, meistens sogar eindeutig: 2021 in Whistling Straits siegten die USA mit zehn, 2018 in Paris die Europäer mit sieben Punkten Vorsprung.

Beginnen wird der Ryder Cup am Freitagvormittag um 7.35 Uhr (TV: Sky) mit vier Foursomes: Zwei Spieler pro Team spielen gemeinsam einen Ball, immer abwechselnd und immer mit demselben Ziel. Der Ryder Cup ist ein reines Matchplay-Turnier, es geht also nicht um das Gesamtresultat am Ende der Runde, wie normalerweise im Golf, sondern um das Ergebnis pro Loch. Jedes Loch kann gewonnen oder geteilt werden, der beziehungsweise die Sieger über 18 Löcher holen einen Punkt für ihren Kontinent. Matches insgesamt können auch geteilt werden, dann gibt es halbe Punkte.

Dasselbe Grundprinzip gilt dann am Freitagnachmittag (Beginn 12.25 Uhr), wenn die ersten vier Fourballs ausgespielt werden: Zwei Akteure pro Team spielen jeweils ihren eigenen Ball, das beste Ergebnis der Zweierteams auf jedem Loch wird gewertet. Am Samstag folgt dasselbe Programm noch einmal, wie am Freitag werden acht Punkte vergeben. Am Sonntag fällt dann die Entscheidung im Einzel, zwölf gegen zwölf, insgesamt werden somit 28 Punkte vergeben.

Wer gegen wen spielt, ist den Kapitänen überlassen: Beide stellen ihre Pärchen zusammen und tragen sie jeweils am Vorabend sowie nach den Vormittagsrunden auf einer Setzliste von eins bis vier ein, ohne zu wissen, wen der Gegner nominieren wird. Dasselbe Prozedere gibt es noch einmal am Sonntag, wo taktische Überlegungen entscheiden: Spielen die nominell besten Spieler zuerst, um schnell Punkte zu sammeln? Oder am Schluss, wenn es am Sonntagnachmittag im Finale um jeden Schlag geht?

Um eines geht es jedenfalls nicht, vor täglich etwa 40 000 Zuschauern in Rom: um Geld. Die Sieger beim Ryder Cup erhalten kein Preisgeld, es geht allein um Prestige, Pokal, Mannschaftserfolg und darum, sich in die Geschichtsbücher einer Sportart zu spielen. Jeder große Golfer hat im Laufe seiner Karriere nicht nur für sich selbst Titel gewonnen - sondern auch für seinen Kontinent.

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