Rummenigge beim FC Bayern:"Wenn ich mir die Hundeaugen von Hoeneß anschaue, kann ich schlecht Nein sagen"

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Tritt aus der DFB-Taskforce zurück: Karl-Heinz Rummenigge. (Foto: Christopher Neundorf/Kirchner-Media/Imago)

Karl-Heinz Rummenigge äußert sich zu seiner Rückkehr in den Aufsichtsrat des FC Bayern, spricht über Fehler der Vergangenheit und den Plan des Rekordmeisters für den Sommer.

Mit launigen Worten hat Karl-Heinz Rummenigge sein Comeback beim deutschen Fußball-Rekordmeister beschrieben. "Wenn Uli Hoeneß (Bayern-Ehrenpräsident, d.Red.) und Herbert Hainer (Präsident, d.Red.) kommen und fragen. Wenn ich mir die treuen Hundeaugen von Hoeneß anschaue, dann kann ich schlecht Nein sagen", sagte der langjährige Klubchef, der jetzt in den Aufsichtsrat gerückt ist, auf dem Sportbusiness Kongress Spobis am Donnerstag in Düsseldorf.

Über die künftige Verteilung der Führungsaufgaben beim FC Bayern sagte Rummenigge: "Wir haben im Moment noch eine Vakanz im Sportbereich. Solange die Vakanz offen ist, werden Uli, ich, Trainer Thomas Tuchel und der neue CEO Jan-Christian Dreesen die Dinge besprechen." Er mache sich keine Sorgen, die Mannschaft sei grundsätzlich gut.

Rummenigge: " ... wir werden uns dann wieder zurückziehen."

Am vergangenen Samstag hatten die Bayern die Trennung von Klub-Chef Oliver Kahn und von Sportvorstand Hasan Salihamidzic aufgrund der durchwachsenen Saison trotz der Meisterschaft am letzten Spieltag bekannt gegeben. Daraufhin war Dreesen zum neuen Chef befördert worden, Rummenigge gibt ein Comeback in der Bayern-Führung. Die neue Führung werde sich ein bisschen einbringen, bis die sportliche Vakanz gelöst ist, "und wir werden uns dann wieder zurückziehen", so der 67-Jährige.

Zu möglichen Fehlern in der jüngeren Vergangenheit sagte Rummenigge: "Man hat nach mir Dinge verändert, die eine Unruhe ausgelöst haben. Auch in der Mannschaft. Wir hatten in Julian Nagelsmann einen jungen Trainer. Ich bin immer ein Freund gewesen von Erfahrung. Der Trainer, bei dem ich das am meisten gelernt habe, war Jupp Heynckes." Der ehemalige Welttrainer habe mit seiner Erfahrung die nötige Ruhe reingebracht und den Erfolg bei den Bayern zurückgebracht: "Das Wichtigste ist die Mannschaft, das muss man in den Mittelpunkt stellen und schützen."

Champions-League-Titel mit Transfers allein nicht zu erreichen

Klar ist für den ehemaligen Nationalmannschaftskapitän, dass der Trainer bei Bayern München in die Kaderplanung eingebunden sein müsse: "Wir müssen wieder eine Einheit werden, der gesamte Klub - die Mannschaft, der Trainer, der Vorstand." Der Gewinn der Champions League sei mit Riesentransfers allein nicht zu bewerkstelligen. Bei den letzten Triumphen in der Königsklasse "waren wir ein ganz verschworener Haufen".

Dies sei entscheidend gewesen. Heftige Kritik übte Rummenigge an der Auslandsvermarktung durch die Deutsche Fußball Liga (DFL): "Da sind wir katastrophal." Statt bei 850 Millionen Euro sei man nur bei 160 Millionen Euro angelangt.

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