Olympia:Versöhnlicher Olympia-Abschluss: Zeller Zwölfte

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Krasnaja Poljana (dpa) - Katrin Zeller lief nach ihrem letzten olympischen Wettkampf mit einem zufriedenen Lächeln ins Ziel.

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Krasnaja Poljana (dpa) - Katrin Zeller lief nach ihrem letzten olympischen Wettkampf mit einem zufriedenen Lächeln ins Ziel.

Als sie wenig später zu den Journalisten kam, kochte die Enttäuschung über die Nichtberücksichtigung für die Staffel zwar noch einmal kurz hoch, doch dann gewann die Freude über einen starken zwölften Platz über 30 Kilometer wieder die Oberhand. „Es ist ein versöhnlicher Abschluss für mich. Tolles Material, tolle Kulisse, tolles Wetter und das beste Ergebnis in einem 30er - was will ich mehr“, meinte die routinierte Oberstdorferin, die am Ende der Saison ihre sportliche Karriere beenden wird.

Noch größer war der Jubel derweil im Lager der Norweger, die durch Marit Björgen, Therese Johaug und Kristin Störmer Steira den ersten Dreifach-Erfolg überhaupt auf der Marathon-Distanz der Langläuferinnen feierten. Mit ihrem dritten Sotschi-Triumph und dem sechsten Olympiasieg insgesamt krönte sich Björgen zur erfolgreichsten Winter-Olympionikin der Geschichte.

Zeller konnte bei vorfrühlingshaften Temperaturen locker in einer elfköpfigen Verfolgergruppe des Norge-Trios mithalten. Vor den letzten 2,5 Kilometern war alles drin: Rang vier, aber auch Platz 15. „Auf den letzten zwei Kilometern hab ich leider den Stecker gezogen. Da bekam ich Krämpfe. Die haben mich eine Top-Ten-Platzierung gekostet“, erzählte die Allgäuerin.

So sah es auch Bundestrainer Frank Ullrich. „Schade, ein Platz unter den besten zehn war unser Ziel und durchaus möglich. Es war für sie eine harte Schlacht, wenn man sich die Konkurrenz betrachtet, die da um Platz vier gekämpft hat. Aber sie hat sich heute sehr gut in Szene gesetzt“, lobte der Coach.

Dass Zeller auf Ullrich immer noch nicht gut zu sprechen ist, machte sie deutlich. „Warum ich nicht die Staffel laufen durfte, muss er beantworten, ich kann es nicht nachvollziehen. Ich ärgere mich immer noch darüber, der Groll ist noch da“, zürnte die 34-Jährige.

Dann äußerte sie ihr Mitgefühl für Evi Sachenbacher-Stehle, die nach ihrer positiven Doping-Probe nicht mehr in Sotschi weilt. „Ich kenne Evi seit 20 Jahren und ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Evi hat immer alles kontrollieren lassen“, sagte Zeller, die nun wieder um den Ruf der Ausdauersportarten fürchtet. „Jetzt wird wieder alles über einen Kamm geschert. Klar gibt es immer wieder schwarze Schafe, aber ich betreibe meinen Sport sauber.“

Sang- und klanglos endete Olympia für Nicole Fessel. Die Oberstdorferin wurde schon frühzeitig von Krämpfen in der Schienbeinmuskulatur geplagt. Nach zehn Kilometern hatte sie bereits eine Minute Rückstand und stieg dann aus. „Die Bedingungen waren nichts für ihre Muskeln, damit hatte sie von Anfang an Probleme. Und vielleicht spielte auch ein grippaler Infekt noch mit hinein, den sie vor ein paar Tagen hatte“, begründete Ullrich die Aufgabe der Staffel-Dritten.

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