Olympia:Neymar hofft auf Fans: Kritik sollte konstruktiv sein

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Salvador (dpa) - Brasiliens Fußball-Superstar Neymar und die Seleção müssen schon wieder gegen Kolumbien ran. Doch trotz schmerzhafter Erinnerungen an den Gegner bleibt der Offensivspieler angriffslustig.

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Salvador (dpa) - Brasiliens Fußball-Superstar Neymar und die Seleção müssen schon wieder gegen Kolumbien ran. Doch trotz schmerzhafter Erinnerungen an den Gegner bleibt der Offensivspieler angriffslustig.

„Wir sind nicht zum Spaß und zum Nichtstun hier, sondern um Fußball zu spielen und das Maximum zu geben“, sagte der 24-Jährige vor dem Olympia-Viertelfinale.

Durch ein 4:0 gegen Dänemark in Salvador de Bahía hatte sich Brasilien für das Viertelfinale des olympischen Fußballturniers qualifiziert. Dort trifft die Seleção am Sonntag in São Paulo auf Kolumbien (03.00 Uhr/MESZ).

Für Neymar ist das ein Duell mit seinem Angstgegner: Im Viertelfinale der Weltmeisterschaft 2014 brach Kolumbiens Juan Zúñiga mit einem brutalen Sprung in den Rücken Neymar einen Lendenwirbel. Das Halbfinale verlor Brasilien 1:7 gegen Deutschland. Und bei der Copa America vor einem Jahr unterlag Brasilien in der Vorrunde 0:1 - gegen Kolumbien. Neymar sah die Rote Karte.

Doch darüber redete der Stürmer des FC Barcelona nach dem Auftritt gegen Dänemark nicht. Er appellierte vielmehr an die eigenen Fans, die Heimmannschaft zu unterstützen. „Und wenn es Kritik gibt, dann sollte sie konstruktiv sein“, sagte er.

Das Team und Trainer Rogério Micale hatten zuvor unter großem Druck gestanden. Nachdem schon bei der Heim-WM 2014 der Titel nicht gelang, erwartet Brasilien nun Olympia-Gold. „Ich bin erleichtert“, sagte Micale. „Ich bin glücklich heute, aber dies ist nur ein Schritt gewesen. Das große Ziel haben wir noch vor uns.“

In seinen ersten beiden Gruppenspielen hatte Brasilien gegen Südafrika und Irak jeweils nur 0:0 gespielt. Danach kritisierten Fans und Medien das Team um Kapitän Neymar scharf.

Neymar verwies mit Blick auf die brasilianische Öffentlichkeit auf Judoka Rafaela Silva, die zuvor in Rio die erste Goldmedaille für Brasilien gewonnen hatte. Nach ihrer Disqualifikation bei den Spielen 2012 in London war sie von Fans angefeindet worden. „Wir Athleten wissen, dass wir in einer Welt leben, in der man vom Himmel in die Hölle geht“, sagte Neymar.

Zumindest am Donnerstag waren die brasilianischen Medien zufrieden mit ihrer Auswahl. Das Portal „O Globo“ meinte: „Alle Heiligen und Orishas (Gottheiten, Anm.) waren zur Stelle und übertrugen den Spielern ihre positive Energie. „Neymar hat mit der Seleção bei den Olympischen Spielen zwar immer noch kein Tor erzielt, hatte gegen Dänemark aber einen guten Auftritt“, schrieb die Sportzeitung „Lance!“. Die Tore für die Gastgeber hatten Gabriel Barbosa (26./80. Minute), Gabriel Jesus (40.) und Luan (50.) erzielt.

Auf Deutschland kann Brasilien bei diesem Turnier erst im Finale treffen. Sollte sich das Team um Neymar gegen Kolumbien durchsetzen, wartet im Halbfinale Südkorea oder Honduras.

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