Olympia:Müssiggang: «Für mich ist das wirklich ein Schock»

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Krasnaja Poljana (dpa) - Nach dem Staffel-Debakel der deutschen Biathletinnen beantwortete Chefbundestrainer Uwe Müssiggang in der Mixedzone die Fragen der Journalisten.

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Krasnaja Poljana (dpa) - Nach dem Staffel-Debakel der deutschen Biathletinnen beantwortete Chefbundestrainer Uwe Müssiggang in der Mixedzone die Fragen der Journalisten.

Wie haben Sie die Nachricht vom Dopingfall von Evi Sachenbacher-Stehle aufgenommen?

Uwe Müssiggang: Für mich ist das wirklich ein Schock, weil ich sie so eingeschätzt habe, dass sie in ihrem Alter einen solchen Fehler nicht begeht. Wenn sie grob fahrlässig gehandelt hat, ist das maßlos ärgerlich für die ganze Mannschaft. Für Evi tut es mir leid, weil sie soviel dafür getan hat, im Biathlon voranzukommen. Und dann macht sie so einen gravierenden Fehler. Das ist mehr als ärgerlich.

Welche Folgen könnte das für den deutschen Biathlon-Sport haben?

Müssiggang: Es ist leichtfertig, wenn sie so eine ganze Sportart in Verruf bringt. Denn es wird heißen: die Deutschen. Wenn solch ein Fall aufkommt, multipliziert man das meist auf die gesamte Mannschaft. Das ist auch für die anderen ein Schock, unter diesen Generalverdacht, der dann ganz schnell ausgesprochen wird, zu fallen. Das muss man im Kopf erst einmal wegstecken.

Das ist in der Staffel offensichtlich nicht gelungen.

Müssiggang: Wir haben vor dem Rennen versucht, das ein bisschen rauszunehmen. Aber ich glaube nicht, dass man das kann. Die Hoffnung war da, aber dann schnell beendet. Franziska wirkte angeknockt. Das merkt man. Für sie war die Geschichte sicher nicht vorteilhaft.

Mit welchen Gefühlen haben Sie das Debakel verfolgt?

Müssiggang: Viel schlimmer geht es nicht. Wir wollten das Podest erreichen. Wenn man dann gleich mit drei Minuten hinten liegt, ist das sehr, sehr bitter. Für mich was es das letzte Olympia-Rennen, da gehen einem viele Gedanken durch den Kopf. Umso bitterer war es für mich, hier solche Olympische Spiele zu erleben, die wirklich sehr, sehr enttäuschend waren.

Und die Zukunft verheißt kaum bessere Zeiten.

Müssiggang: Den Jungen hätte ich einen besseren Einstand in die Szene gewünscht, weil es in nächster Zeit nicht einfach wird im deutschen Frauen-Biathlon. Da geht uns schon ein bisschen die Luft aus. Wir werden zwei, drei Jahre brauchen, um wieder eine starke Mannschaft zu formieren.

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