Olympia:Kapitän Fürste: Fühle mich wie beim Olympiasieg

Lesezeit: 1 min

Rio de Janeiro (dpa) – Fragen an Moritz Fürste auf der Pressekonferenz nach dem 4:3 der deutschen Hockey-Herren im Penaltyschießen gegen die Niederlande im Spiel um Olympia-Bronze.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Rio de Janeiro (dpa) – Fragen an Moritz Fürste auf der Pressekonferenz nach dem 4:3 der deutschen Hockey-Herren im Penaltyschießen gegen die Niederlande im Spiel um Olympia-Bronze.

Der 31 Jahre alte Kapitän hatte vor der Partie am Donnerstag in Rio de Janeiro via Facebook seinen Rücktritt aus dem Nationalteam erklärt. 2008 und 2012 war Fürste Olympiasieger geworden.

Sie haben im Penaltyschießen als letzter Schütze bereitgestanden. Da Torwart Nicolas Jacobi aber gegen Sander de Wijn parierte, mussten Sie nicht mehr antreten. Wie haben Sie sich in dem Moment gefühlt?

Fürste: Ich habe gehofft und gebetet, dass ich nicht mehr schießen muss. Danach waren es pure Emotionen, reine Freude, aber auch ein bisschen Leere. Das muss jetzt erst einmal alles ankommen.

Haben Sie schon längerfristig geplant, Ihre Rücktrittserklärung am Morgen vor dem Spiel auf Ihrer Facebook-Seite zu veröffentlichen?

Fürste: Ja, ich habe sie gestern Abend schon vorbereitet. Es war mir wichtig, meine Emotionen noch vor dem Spiel rauszulassen.

Sie haben bei Ihren vorherigen beiden Olympischen Spielen zweimal Gold geholt. Wie fühlt sich nun eine Bronzemedaille an?

Fürste: Das ist ganz schwer zu beschreiben, aber das ist irgendwie Sport. Vorgestern war pure Enttäuschung, Verzweiflung, Wut in meinem Fall auf mich selber, die Mannschaft, die Trainer, das Team, auf alles. Ich glaube, das ging jedem so. Dann haben wir uns zusammengesetzt und kurz gesprochen. Heute haben wir alles erreicht, was noch möglich war, eine Bronzemedaille bei Olympischen Spielen. Ich fühle mich exakt so, wie ich mich vor vier und vor acht Jahren gefühlt habe.

Wie schwer war es nach der deutlichen Halbfinal-Niederlage gegen Argentinien den Fokus auf Bronze zu richten?

Fürste: Natürlich hätte ich gern Gold gewonnen, natürlich hätte ich gern das Halbfinale gewonnen, aber wir haben es eben nicht gewonnen. Deswegen haben wir das Beste, was noch möglich war, rausgeholt. Wenn man vorgestern von Argentinien 2:5 vermöbelt wird und dann 48 Stunden später wiederkommt und seit dem olympischen Halbfinale 2012 das beste Hockeyspiel auf den Platz bringt, was Deutschland seitdem gespielt hat, muss ich sagen, ist das eine unglaubliche Leistung von der Mannschaft und vom Trainerteam.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: