Fußball:Neymar unter Tränen raus - Messi und Mbappé drehen Spiel

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Neymar verletzte sich gegen den OSC Lille. (Foto: Icon Sport/Imago/Sipa USA)

PSG-Stürmer Neymar verletzt sich in einer wilden Partie gegen Lille und fällt gegen Bayern womöglich aus. Hoffenheim verhält sich vorbildlich bei Kopfverletzungen und dem Weltmeister-Torwart passiert ein Unglück. Meldungen in der Übersicht.

Von SZ-Autoren

Wilder PSG-Tag

Der Sonntagnachmittag drohte ein rabenschwarzer zu werden für Paris Saint-Germain: Der französische Meister von 2022 hatte gegen den Champion 2021, OSC Lille, nicht nur eine 2:0-Führung durch Tore von Kylian Mbappé und Neymar aus der Hand gegeben, sondern auch noch Letzteren wegen einer Blessur am Knöchel verloren. Der Brasilianer wurde unter Tränen vom Platz getragen, womöglich fällt Neymar im Champions-League-Rückspiel am 8. März beim FC Bayern aus. PSG drohte die vierte Niederlage in Folge, der wackelnde Trainerstuhl von Christophe Galtier war kurz davor, auf dem Boden aufzuschlagen - da retteten ihn doch noch seine beiden verbliebenen Weltstars: Mbappé glich spät zum 3:3 (87.) aus, in der fünften Minute der Nachspielzeit versenkte der bis dahin sehr diskrete Lionel Messi einen Freistoß aus 20 Metern via Innenpfosten zum 4:3. Die Pleitenserie ist gestoppt, doch Neymars Verletzung trübt die Freude sehr. Stefan Galler

Nkunku wieder fit

Legte bei seinem Comeback gleich ein Tor auf: Leipzig-Stürmer Christopher Nkunku (links). (Foto: Andreas Gora/dpa)

Der Sieg von RB Leipzig beim VfL Wolfsburg legte nahe, den Blick nach vorn zu richten: Am Mittwoch empfangen die Leipziger den Premier-League-Spitzenklub Manchester City zum Champions-League-Achtelfinale. Zwar nicht mit voller Kapelle (Dani Olmo ist noch verletzt), aber immerhin: wieder mit Angreifer Christopher Nkunku. Der Franzose, der sich kurz vor der WM in Katar am Knie-Außenband verletzt hatte, wirkte bereits am Wolfsburger Mittellandkanal rund 20 Minuten lang mit. Nkunku wurde beim Stand von 1:0 (Emil Forsberg/14.) eingewechselt, er bereitete das 2:0 (83.) von Konrad Laimer vor und war privilegierter Beobachter des 3:0 (90.+3) durch den starken Dominik Szoboszlai. Er fühle sich nach dieser "physisch anspruchsvollen Partie" fit, erklärte Nkunku später. Diese Kunde dürfte in Manchester Unbehagen hervorrufen: Im Herbst 2021 hatte Nkunku gegen City einen Hattrick fabriziert. Problem nur: Leipzig verlor 3:6. Javier Cáceres

Vorsicht bei Vogt

Nicht glücklich über seine Auswechslung: Hoffenheims Kevin Vogt. (Foto: Philippe Ruiz/Imago)

Zwei Tore des FC Augsburg im Heimspiel gegen Hoffenheim wurden nach Videobeweis annulliert. Beim zweiten hatte TSG-Verteidiger Kevin Vogt zuvor die Hand des Augsburgers Yeboah auf die Nase bekommen. Dass das Tor nicht zählte, war aber nicht das Bedeutsamste an der Szene aus Minute 53, schließlich errang der FCA durch ein spätes Tor (88.) trotzdem das dritte Heim-1:0 in Serie. Interessanter und lehrbuchreif war, was sich auf Hoffenheims Bank abspielte: Vogt war außer sich, weil er ausgewechselt wurde, er riss sich wütend das Trikot vom Leib. "Er wollte wieder rein, ich wollte auch, dass er reingeht", sagte der neue, bisher glücklose TSG-Trainer Matarazzo. Doch Teamarzt Ralph Kern ließ die häufig angemahnte Vorsicht bei Kopfverletzungen walten und legte sein Veto ein: Er habe "klare Anzeichen einer Gehirnerschütterung" gesehen: "Dass ein Spieler dies nicht wahrhaben möchte, ist eine bekannte Reaktion, der man als Arzt widerstehen muss." Markus Schäflein

Hinterkopfeigentor

Weltmeister-Torwart am Boden: Aston Villas Emiliano Martínez überwand sich in der Nachspielzeit selbst. (Foto: Ryan Browne/Shutterstock/Imago)

Emiliano Martínez, genannt "el Dibu", ist seit der WM ein argentinischer Nationalheld. Seine Rettungstat im Finale gegen den Franzosen Randal Kolo Muani ist in seiner Heimat so unvergessen wie das Maradona-Solo 1986 gegen England. Dass Martínez in Katar fragwürdige Attitüden zeigte, die auch bei seinem Aston-Villa-Trainer Unai Emery nicht gut ankamen? Lässlich! Doch sein Verhältnis zu Emery wurde nun auch im Heimspiel gegen den FC Arsenal strapaziert. Weniger wegen des bitteren Tores zum 2:3 in der Nachspielzeit (90.+3), als ein Schuss von Arsenals Zugang Jorginho von der Latte gegen Martínez' Hinterkopf und von dort ins Tor prallte. Aber danach wollte Martinez wieder Held spielen und lief bei einem Eckball in Arsenals Strafraum vor - Martinelli nahm den Abpraller auf und traf zum 4:2 ins verwaiste Tor. Emery war erbost, der Gegner freute sich doppelt: Weil Manchester City in Nottingham patzte (1:1), ist Arsenal wieder Tabellenerster. Javier Cáceres

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