Spielberg (dpa) - Fast sechs Jahre hatte Felipe Massa auf diesen Moment gewartet. Und er wollte ihn mit seiner Familie teilen.
Nachdem er in Spielberg erstmals seit November 2008 bei einem Formel-1-Rennen wieder auf Pole Position gerast und aus seinem Williams gestiegen war, lief der 33-Jährige zu Frau Anna Raffaela Bassi und seinem Sohn und nahm sie in die Arme: „Es ist ein großartiger Moment.“
Massa wäre kein echter Brasilianer, wenn er derzeit nicht auch an das Spektakel in der Heimat denken würde. „Ich bin ein großer Fußball-Fan“, sagte er. Ein Traum würde wahr, würde die Seleção die WM gewinnen, „nicht nur für die Spieler, sondern für jeden“. Seinen Sohn hat er auch angesteckt. Felipe jr. habe ihm eine Neymar-Figur als Glücksbringer geschenkt. Und der Superstar erfüllte den Zweck.
Viele solcher Momente hatte Massa zuletzt nicht. Im November 2008 hatte er im Ferrari sein Heimrennen in Sao Paulo gewonnen - und doch den WM-Titel verpasst. 2009 verletzte er sich in der Qualifikation in Budapest schwer. Die alte Form erreichte er nicht mehr. Nach acht Jahren musste er die Scuderia 2013 verlassen - und landete bei Williams. „Ich bin nicht jemand, der schlecht über die Vergangenheit spricht“, sagte der einstige Teamkollege von Michael Schumacher. Kein Wunder: Die Gegenwart ist auch viel schöner.