Verletzter Marco Reus:Zurück in die Reha

Lesezeit: 1 min

Der Pechvogel der Nationalmannschaft: Marco Reus (Foto: Bongarts/Getty Images)

Kaum genesen, muss Marco Reus schon wieder pausieren: Er verletzt sich beim Länderspiel - wieder am linken Fuß. Die Kollegen können das Pech des Dortmunders nicht fassen.

Von Ulrich Hartmann, Dortmund

Marco Reus wollte seinen Kummer vor der Öffentlichkeit verstecken. Als er sich am späten Sonntagabend vor den 60 000 Zuschauern im Stadion und etwa zwölf Millionen am Fernseher auf dem Rasen der Dortmunder Arena wälzte und das linke Sprunggelenk hielt, verbarg er mit der rechten Hand sein Gesicht. Als er später, etwa eine halbe Stunde vor Mitternacht, mit bandagiertem Fuß aus der Kabine humpelte, trug er eine Baseball-Kappe und hatte sich darüber auch noch die Kapuze seiner Jacke ins Gesicht gezogen. In einem schwarzen Transporter mit verdunkelten Scheiben verließ er kommentarlos und deprimiert das Stadion.

Am Montagnachmittag folgte dann die befürchtete schlechte Nachricht. Reus, der 25 Jahre alte Offensivspieler von Borussia Dortmund, zog sich am Sonntagabend 15 Sekunden vor Ablauf der Spielzeit nach einem Foul seines Gegenspielers Charlie Mulgrew in der EM-Qualifikationspartie gegen Schottland eine schwere Verletzung im linken Fuß zu - schon wieder, möchte man sagen, nachdem er ja schon die WM verpasst hat, wegen einer Fußverletzung im letzten Vorbereitungsspiel im Juni.

DFB-Sieg gegen Schottland
:Weltmeister sucht Normalform

Zwei Müller-Tore reichen gegen Schottland zum Auftakt der EM-Qualifikation. Die Defensivschwächen der deutschen Mannschaft geben allerdings Rätsel auf - wie der Gesundheitszustand von Marco Reus.

Von Lisa Sonnabend

Im Dortmunder Knappschaftskrankenhaus diagnostizierte der Borussia-Teamarzt Markus Braun diesmal einen Außenband-Teilriss und eine Dehnung der Fußwurzelbänder. Marco Reus fällt damit kurz nach seiner Genesung vom Syndesmoseband-Teilriss im Juni erneut für mindestens vier Wochen aus. "Unfassbar, was der Marco für ein Pech hat", sagte Deutschlands Doppel-Torschütze Thomas Müller mit großem Bedauern.

Noch zwischen seinem Nationalmannschafts-Comeback gegen Argentinien am vergangenen Mittwoch und dem Spiel gegen Schottland am Sonntag hatte Reus berichtet, wie "deprimierend" das WM-Aus für ihn gewesen sei und dass er von nun an nur noch nach vorne schauen wolle.

DFB-Elf in der Einzelkritik
:Fernab der geheimen Räume

Sebastian Rudy spielt den neuen Lahm, Erik Durm wird mehr gefordert, als ihm lieb sein kann und ganz vorne erinnert Thomas Müller an berühmte Torschützen. Die deutsche Auswahl beim 2:1 gegen Schottland in der Einzelkritik

Von Philipp Selldorf, Dortmund

Da hatte er noch gelächelt, er war froh, das Schlimmste überstanden zu haben. Nun muss er zurück in die Reha, und Borussia Dortmund muss in Bundesliga und Champions League schon wieder auf einen der wichtigsten Spieler verzichten - und die Nationalmannschaft wohl auch erst mal in der EM-Qualifikation.

© SZ vom 09.09.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: