Deutsche Nationalmannschaft:Neuer: "Finde das Konzert in Chemnitz eine gute Sache"

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Manuel Neuer, Julian Brandt und Thomas Müller bei der Pressekonferenz in München. (Foto: REUTERS)
  • Vor dem Spiel gegen Frankreich hat sich DFB-Kapitän Manuel Neuer zum Konzert gegen rechts in Chemnitz geäußert.
  • "Ich finde das eine gute Sache", sagte der Torhüter und betonte, dass die Nationalmannschaft für Integration stünde.
  • Thomas Müller deutete zudem an, dass das Team seine Spielweise gegen Frankreich anpassen wird.

DFB-Kapitän Manuel Neuer hat anlässlich der jüngsten Rassismusdebatte und der Ereignisse in Chemnitz über die Integrationskraft des deutschen Fußballs gesprochen. "Die Nationalmannschaft stand immer dafür, eine gesunde Integration zu leben", sagte Neuer am Dienstag in München. Die DFB-Elf sei in ihrer Spielkultur "abhängig" von Spielern mit Migrationshintergrund, betonte Neuer. Man habe den deutschen Fußball "zusammen entwickelt". Er sei "sehr dankbar", wie die Nationalmannschaft dies hinbekommen habe, ergänzte der 32-Jährige.

Neuer begrüßte daher auch die Aktion "Wir sind mehr" und das Konzert gegen Neonazis und andere rechte Kräfte am Montagabend. "Ich finde das Konzert in Chemnitz eine gute Sache und finde es gut, dass viele Musiker daran teilgenommen haben", sagte er. Auch, dass sich der Chemnitzer FC klar gegen Rassismus positioniert, sei positiv, sagte Neuer. Zu dem Konzert waren am Montagabend 65 000 Zuschauer gekommen. Es spielten Bands wie die Toten Hosen, Kraftklub, Feine Sahne Fischfilet und die Rapper Marteria und Casper.

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Von David Ryborz

Darüber hinaus will die deutsche Fußball-Nationalmannschaft das erste Länderspiel nach dem WM-Desaster in Russland dazu nutzen, ihre im Sommer schwer enttäuschten Fans wieder zu begeistern. Die Partie am Donnerstag in der ausverkauften Münchner Arena gegen den neuen Weltmeister Frankreich sei "das Schönste, was uns jetzt passieren kann", sagte Neuer vor dem Start in die neue Nations League. "Wir wollen es mit Spaß und Freude angehen und wieder guten und erfolgreichen Fußball spielen", versprach der Torhüter.

Neuers Bayern-Kollege Thomas Müller deutete nach den ersten Trainingseindrücken eine modifizierte Spielweise unter Bundestrainer Joachim Löw an. "Die Verteidigung des Tores wird wieder mehr eine Rolle spielen", sagte der Angreifer am Dienstag im DFB-Teamhotel. Ziel sei ein energiereicheres Spiel, "das für den Zuschauer wieder nach Powerfußball aussieht". Müller wies erneut Berichte zurück, wonach es in der Nationalmannschaft eine kulturelle Spaltung gebe. "Ich kann absolut verneinen, dass es Risse im Team gibt", sagte er. "Natürlich haben wir Spieler, die in ihrem Privatleben ähnliche Interessen haben", meinte der Münchner. Von einer Spaltung oder permanenten Frotzeleien könne nicht die Rede sein. "Im Misserfolg gibt es viele Themen und Details, die genutzt oder benutzt werden, um Stimmungen darzustellen", beteuerte Müller, mit 94 Länderspielen der erfahrenste Akteur im aktuellen 22-Mann-Kader.

Der Bayern-Stürmer sieht die neugeschaffene Nations League positiv. "Ich finde das Format ganz gut", sagte Müller. "Natürlich gibt es ein paar kritische Stimmen: nächster Schritt in Richtung Kommerzialisierung, wieder ein Wettbewerb diktiert von der Uefa. Aber als Sportler finde ich es besser, die Testspiele in Wettkampfform zu packen", ergänzte Müller. Neben Frankreich sind die Niederlande Gegner der DFB-Auswahl in Staffel 1 der Liga A. Der Gruppensieger qualifiziert sich für das Finalturnier im Juni 2019, der - Letzte steigt in Liga B ab. Dies könne aus Müllers Sicht als Ansporn dienen, birgt es doch "ein bisschen mehr Leistungsdruck".

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