Champions League:Real Madrid bleibt Real Madrid

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Und dann traf Federico Valverde: Der Uruguayer brachte Real gegen RB in Führung. (Foto: Angel Martinez/Getty Images)

Da war mehr drin: Durch zwei späte Gegentreffer wird RB Leipzig im Bernabéu um den Lohn für eine couragierte Leistung gegen Real Madrid gebracht - der Bundesligist ärgert sich über vergebene Chancen.

Von Javier Cáceres, Madrid

Gut eine Woche nach der desaströsen 1:4-Heimniederlage gegen Schachtar Donetsk hat RB Leipzig in der Champions League Einiges an Respekt zurückgewonnen - aber am Ende eines guten Spiels bei Real Madrid mit 0:2 verloren. Nach einer Vielzahl von Chancen für die Leipziger brachten die uruguayische Offensivkraft Federico Valverde (80.) und der eingewechselte Marco Asensio (90.+1) die Leipziger um den Lohn für aufopferungsvolle Arbeit. Der DFB-Pokalsieger steht damit nach zwei Spieltagen punktlos am Ende der Tabelle der Champions-League-Gruppe F.

Wie schwer sich Real Madrid gegen die Leipziger tat, war nach gut einer halben Stunde zu begutachten. Denn da platzte Madrids Trainer Carlo Ancelotti die Hutschnur. Seine Mannschaft hatte keinen rechten Zugang zum Spiel gegen die Leipziger gefunden, und der italienische Mister ruderte voller Unzufriedenheit mit den Armen. Im Mittelfeld hatte sein Team keinen Zugriff auf Ball und Gegner, das Resultat war, dass Leipzig immer wieder mit gut einstudiertem Umschaltspiel zu Torgelegenheiten kam.

Schon in der 5. Minute tauchte Christopher Nkunku allein vor Real Madrids Torwart Thibaut Courtois auf, weil Xaver Schlager einen schlimmen Fehlpass von Vinícius Jr. abgefangen und den Ball direkt in den freien Raum gespielt hatte. Courtois parierte. Emil Forsberg zielte in der 21. Minute mit einem Schuss vom Strafraum am rechten Torwinkel vorbei; sieben Minuten später lupfte der überaus aktive Timo Werner einen Ball in den Rücken der Abwehr; Courtois kam gerade noch an den Ball, den Nkunku ins Tor spitzeln wollte. Von ähnlicher Qualität war die Chance, die Werner heraufbeschwor, als er im Strafraum quer auf Nkunku ablegte - doch der Franzose rutschte knapp am Ball vorbei.

Erst als sich die erste Halbzeit dem Ende zuneigte, kam Real Madrid gefährlich vors Leipziger Tor. Einmal durch einen Schuss von Modric aus 18 Metern, das zweite Mal, als er von Xaver Schlager im Strafraum umgerammt wurde - und mit einigem Recht einen Elfmeter reklamierte, der nicht kam. Doch die Pfiffe, die zur Halbzeit im Bernabéu zu hören waren, galten nicht dem Referee. Sondern dem eigenen Team, das im Vergleich zu den energiegeladenen Gästen aus Deutschland schüchtern und matt wirkte.

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Trainer Marco Rose hatte im Grunde die gleiche Elf ins Rennen geschickt, die vier Tage zuvor gegen Dortmund überzeugt und mit 3:0 gewonnen hatte. Anstelle des verletzungsbedingt absenten Konrad Laimer spielte Amadou Haidara, ohne dass da ein Abfall an Spannung oder Qualität zu sehen gewesen wäre. Ancelotti wiederum hatte eine Überdosis Ergänzungsspieler aufs Feld geschickt, und damit wohl auch dazu beigetragen, dass Real Madrid Spielfluss und Autorität vermissen ließ.

Unter anderen saß auch Toni Kroos lange auf der Bank. Das hielt auch nach der Pause an, obschon die Madrilenen in dieser Saison nach den Halbzeiten noch stets aufgedreht haben: Das Torverhältnis in zweiten Halbzeiten von Real-Madrid-Spielen beläuft sich vor der Partie gegen Leipzig auf 14:0.

Doch erst in der 72. Minute trieb Madrid den Leipzigern Schweißperlen auf die Stirn, nach einem von Federico Valverde vorgetragenen Konter, der vor den Füßen von Vinícius landete. Gulasci verkürzte den Winkel und parierte. Kurz danach wechselte Trainer Rose Amadou Haidara und Mohamed Simakan aus, es kamen Kevin Kampl und Benjamin Henrichs. Über die rechte Abwehrseite der Leipziger fiel dann das Tor der Madrilenen.

Vinícius setzte sich gegen Henrichs durch und passte auf Valverde, den sie "Vögelchen" nennen. Er flog um Diallo herum, legte sich den Ball auf den linken Fuß und schoss aus 14 Metern flach ein. Am Ende erhöhte Marco Asensio auf 2:0, der bei seiner Einwechslung ausgepfiffen worden war. Er traf nach einem flach von Kroos zurückgelegten Freistoß sehenswert in den Winkel - und ließ niedergeschlagene Leipziger zurück.

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