Karl Lauterbach und Hansi Flick:"Jeder Streit ist beigelegt"

Lesezeit: 3 min

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach. (Foto: dpa)

Der Politiker sagt, er habe ein "spannendes und konstruktives Gespräch" mit dem Bayern-Trainer geführt. Die deutschen Biathleten verpassen eine Medaille in der Single-Mixed-Staffel deutlich.

Meldungen im Sportticker

Coronavirus: Der Zwist zwischen Trainer Hansi Flick und SPD-Politiker Karl Lauterbach ist ausgeräumt. Das bestätigte Lauterbach nach einem "spannenden und konstruktiven Gespräch mit gegenseitiger Wertschätzung" via Twitter. "Jeder Streit ist beigelegt", schrieb er.

Nach Angaben des SPD-Gesundheitsexperten habe er sich mit Flick "eine Halbzeit lang über (die) Lage des Profifußballs in Zeiten von Corona" ausgetauscht. "Unterschiede in der Meinung kann es immer geben", schrieb er, "entscheidend ist aber: In der Bewältigung der Coronakrise zählt Teamgeist. Den habe ich im Gespräch durchaus wahrgenommen."

Flick hatte Lauterbach am vergangenen Sonntag als "sogenannten Experten" bezeichnet und der Politik pauschal vorgeworfen, ihr gehe es bei der Bewältigung der Pandemie mehr um Wählerstimmen als um die Sorgen der Bürger. Nach dem Spiel gegen Arminia Bielefeld am Montag (3:3) ruderte er ein Stück weit zurück und kündigte eine Aussprache mit Lauterbach an.

Biathlon-WM: Franziska Preuß und Erik Lesser haben bei der Biathlon-WM in Pokljuka eine Medaille in der Single-Mixed-Staffel deutlich verpasst. Das deutsche Duo musste sich beim Sieg der Franzosen nach einer enttäuschenden Vorstellung am Schießstand mit dem siebten Platz begnügen. Im Vorjahr waren Preuß/Lesser bei der WM in Antholz noch Vizeweltmeister geworden.

Das französische Duo Julia Simon und Antonin Guigonnat triumphierte in 36:42,4 Minuten (0 Strafrunden+5 Nachlader) vor Norwegen (0+9/+2,8 Sekunden) und Schweden (0+8/+22,6). Preuß und Lesser (1+9) lagen 1:21,2 Minuten zurück.

Lesser, der im Einzel geschont worden war, zeigte nach dem Debakel im Sprint (66.) und der Mixed-Staffel erneut eine schwache Leistung. Am Mittwoch hatte Arnd Peiffer mit Silber im Einzel die bislang einzige Medaille für den Deutschen Skiverband (DSV) geholt.

Am Freitag ist Ruhetag bei der WM in Slowenien. Die Staffeln am Samstag und die Massenstart-Rennen am Sonntag schließen die Titelkämpfe auf der Hochebene Pokljuka ab.

Olympische Sommerspiele in Tokio
:Einbruch in die Trutzburg des Dienstältesten

Nach einem frauenfeindlichen Fauxpas tritt Yoshiro Mori, der Olympia-Cheforganisator von Tokio, zurück. Es könnte der Anfang vom Ende der Sommerspiele sein.

Von Thomas Hahn

Olympische Spiele: Seiko Hashimoto tritt die Nachfolge von Yoshiro Mori im Präsidenten-Amt des Organisationskomitees für die Olympischen Spiele in Tokio an. "Ich werde keine Mühe scheuen, um den Erfolg der Spiele in Tokio zu sichern", sagte Hashimoto nach ihrer Ernennung. Ihr Vorgänger Mori war nach einer sexistischen Äußerung in der vergangenen Woche zurückgetreten.

Hashimoto hatte vor der Bekanntgabe ihren Rücktritt als japanische Olympiaministerin bei Premierminister Yoshihide Suga eingereicht. Suga habe ihr mitgeteilt, er hoffe, dass "ich meine ganze Kraft einsetzen werde, um die Spiele in Tokio so zu gestalten, dass sie vom japanischen Volk angenommen werden", sagte Hashimoto knapp ein halbes Jahr vor den Sommerspielen (23. Juli bis 8. August).

Die 56-Jährige ist olympische Rekordteilnehmerin in ihrem Land und startete in der Zeit von 1984 in Sarajevo bis 1996 in Atlanta bei sieben Olympischen Spielen, viermal trat sie im Eisschnelllaufen an, dreimal als Bahnradfahrerin. 1992 gewann sie bei den Winterspielen in Albertville im Eisschnelllauf über 1500 m die Bronzemedaille.

Der vorherige OK-Chef Mori hatte bei einer Online-Vorstandssitzung des Organisationskomitees gesagt, dass sich Sitzungen mit Frauen in die Länge zögen, weil die miteinander konkurrierenden Frauen alle reden wollten. Die Bemerkung löste in Japan und auch international große Entrüstung aus.

Fußball, England: Spitzenreiter Manchester City hat mit einem 3:1 (1:1) im Nachholspiel beim FC Everton seine Siegesserie in der Premier League fortgesetzt und verfügt nun schon über zehn Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Stadtrivalen Manchester United. Der zuletzt formstarke deutsche Nationalspieler Ilkay Gündogan fehlte wegen Leistenproblemen.

Die Citizens, die in einer Woche in der Champions League gegen Borussia Mönchengladbach spielen, gingen am Mittwoch durch Phil Foden nach 32 Minuten in Führung, mussten aber schon fünf Minuten später den Ausgleich des Tabellensiebten durch den Brasilianer Richarlison hinnehmen. In der zweiten Hälfte drehte der Tabellenführer aber richtig auf und unterstrich seine Überlegenheit durch die Treffer von Riyad Mahrez (63.) und Bernardo Silva (77.).

Fußball, Spanien: Auf dem Weg zum elften Meistertitel in Spanien hat Atlético Madrid einen Rückschlag erlitten. Die Mannschaft von Trainer Diego Simeone kam in einem Nachholspiel bei UD Levante nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus, führt die Tabelle aber mit sechs Punkten Vorsprung auf Stadtrivale und Rekordmeister Real Madrid an. Zudem hat Atlético noch eine Begegnung weniger ausgetragen. Enis Bardhi brachte den Gastgeber in Führung (17.). Marcos Llorente bewahrte den Spitzenreiter mit seinem Treffer (37.) immerhin vor der zweiten Saisonniederlage.

© Sz.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

BVB-Erfolg in Sevilla
:Dortmund entdeckt Motivation und Leidenschaft

90 Minuten Konstanz bekommt die weiterhin labile Borussia in der Champions League nicht hin - aber beim 3:2 in Sevilla gibt es trotzdem reihenweise positive Erkenntnisse.

Von Ulrich Hartmann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: