Bundesliga:Hennings wandelt auf Lewandowskis Spuren

Lesezeit: 4 min

Ein Treffer voller Schönheit: Düsseldorf-Stürmer Rouwen Hennings trifft zum 3:3 gegen Schalke. (Foto: imago images/Jan Huebner)
  • Beim 3:3 von Fortuna Düsseldorf auf Schalke trifft Rouwen Hennings dreifach.
  • RB Leipzig klettert durch ein 4:2 bei Hertha BSC vorerst auf Platz zwei.
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Von Christopher Gerards

FC Schalke 04 - Fortuna Düsseldorf 3:3 (1:0), Tore: 1:0 Marco Caligiuri (33.), 1:1 Rouwen Hennings (62., Handelfmeter), 2:1 Ozan Kabak (67.), 2:2 Hennings, 2:3 Suat Serdar (79.), 3:3 Hennings (85.)

Robert Lewandowski? Kommt (bislang) auf 14 Saisontore. Timo Werner? Auf zehn. Und drittbester Schütze der Liga - das ist weiterhin Rouwen Hennings, der nach diesem Samstagnachmittag auf neun Tore kommt. Alle Treffer seiner Fortuna erzielte er beim 3:3 auf Schalke - was den Gelsenkirchenern durchaus wehtun dürfte. Denn im Kuddelmuddel der oberen Tabellenhälfte konnte das Team von David Wagner nicht richtig vorlegen.

Den ersten Treffer bereitete Ex-Düsseldorfer Benito Raman vor, Daniel Caligiuri traf (der vorher den Ball auf Raman gespielt hatte). In der zweiten Hälfte wurde dann mal hier, mal dort gejubelt: Erst flog ein Kopfball von Kasim Adams an Weston McKennies Hand - was schließlich zum Elfmeter führte, den Hennings verwandelte. Per Ecke und Kopfballtreffer von Kabak antworteten die Gelsenkirchener, bevor Hennings nach einem Angriff nach Schalker Ballverlust traf. Beim 3:2: wurde Serdars Schuss abgefälscht. Und das 3:3 war ein Treffer voller Schönheit. Hennings leitete ihn selbst mit der Hacke ein, bekam den Ball von Kaan Ayhan zugelupft und hob ihn schließlich über Nübel ins Tor.

Hertha BSC - RB Leipzig 2:4 (1:2), Tore: 1:0 Maximilian Mittelstädt (32.), 1:1 Timo Werner (38.), 1:2 Marcel Sabitzer (45.+1), 1:3 Kevin Kampl (87.), 1:4 Timo Werner (90.+1), 2:4 Davie Selke (90.+2)

Für RB Leipzig lief es besser als für Konkurrent Schalke, in Berlin gelang der vierte Sieg in Serie - erneut einer mit vielen Toren (nach dem 8:0 gegen Mainz vor einer Woche). Und für Timo Werner lief es zwar toretechnisch nicht ganz so gut wie für den Düsseldorf Hennings - Grund zur Klage hat er nach seinen zwei Treffern aber auch nicht.

Die Hertha war sogar in Führung gegangen - mit einem schlichtweg schönen Schuss. Maximilian Mittelstädt legte sich den Ball ein paar Meter vor dem Strafraum auf den rechten Fuß, der Ball zischte dann links unten ins Eck. Leipzig konnte aber antworten, und zwei Mal war Hertha-Innenverteidiger Karim Rekik beteiligt. Zunächst schoss ihm Nordi Mukiele den Ball an die Hand, nach Ansicht der Szene entschied Schiedsrichter Sören Storks auf Elfmeter - und Timo Werner verwandelte. Kurz darauf fälschte Rekik dann einen Schuss von Sabitzer derart entscheidend ab, dass Torwart Rune Jarstein nicht mehr rankommen konnte.

In der Schlussphase hätte Hertha dann noch einen Elfmeter bekommen können. Konrad Laimer traf Niklas Stark bei einem Kopfballduell mit dem Arm im Gesicht, sodass Starks Nase blutete und er sich einen Nasenbeinbruch zuzog (was auch sein DFB-Debüt erneut verschieben dürfte). Elfmeter gab es trotzdem nicht. Stattdessen machten die Leipziger dann alles klar, Selkes Treffer hübschte das Ergebnis ein bisschen auf.

1. FSV Mainz 05 - 1. FC Union Berlin 2:3 (0:2), Tore: 0:1 Daniel Brosinski (30., Eigentor), 0:2 Sebastian Andersson (45.+3), 0:3 Sebastian Andersson (51.), 1:3 Karim Onisiwo (81.), 2:3 Brosinski (90.+4)

"Wenn wir 17, 20 Punkte nach der Hinrunde hätten, wäre es für mich ein optimaler Verlauf", hatte Union-Kapitän Christian Gentner vor dem Spiel gesagt: "Das ist machbar bis Weihnachten." Nach dem Spiel wirkt das Vorhaben noch sehr viel machbarer, nach elf Spielen kommt Union jetzt auf 13 Punkte. Für Mainz dagegen wird die Lage brenzliger, das Team von Sandro Schwarz rutscht auf Platz 16.

Entscheidend beteiligt bei den ersten drei Treffern: Christopher Trimmel. Erst flankte er in die Mitte, wo Brosinski den Ball ins eigene Tor beförderte. Dann flankte Trimmel eine Ecke auf Sebastian Andersson, der per Kopf traf. Und auch den dritten Treffer legte er auf, wieder per Ecke, wieder köpfte Andersson ins Tor. Nach den Treffern von Onisiwo und Brosinski wurde es noch mal spannend - trotzdem gewann Union.

SC Paderborn 07 - FC Augsburg 0:1 (0:1), Tor: Philipp Max (41.)

Dem FCA gelang ein ganz wichtiger Sieg, das Team von Trainer Martin Schmidt hat nun zehn Punkte und steht auf Platz 15. Für Paderborn dagegen beträgt der Rückstand auf eben jenen 15. Platz schon sechs Punkte.

Vor dem Anpfiff hatte es eine Gedenkminute für Robert Enke gegeben - eine solche wird es auch vor dem Abendspiel zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund sowie vor den Sonntagsspielen geben.

Keine fünf Minuten waren gespielt, da hatte Paderborn die große Chance zur Führung. Augsburgs Rafael Framberger foulte im Strafraum Streli Mamba, Schiedsrichter Marco Fritz zeigte auf den Punkt - doch Klaus Gjasula lief langsam an und trat den Elfmeter weder hart noch besonders platziert, sodass Tomas Koubek parieren konnte. Und kurz vor der Pause schoss Philipp Max den FCA in Führung - mit einem Freistoß, der vom Innenpfosten ins Tor flog (und dort nach Kontakt mit einer Kamera wieder hinaus). Der Treffer sorgte bei den Paderbornern für Ärger. Zum einen ging es darum, ob ein FCA-Spieler unerlaubterweise in der Mauer stand (was von Paderborner Seite so gesehen wurde). Zum anderen störte sich Trainer Steffen Baumgart daran, dass der Video-Assistent nicht eingriff. Schiedsrichter Fritz argumentierte bei Sky, es habe sich seiner Ansicht nach um zwei Mauern gehandelt (wobei einer der Augsburger Spieler trotzdem wohl weniger als den vorgeschriebenen Meter entfernt von der ausschlaggebenden Mauer stand, d. Red.). Der Videoassistent dürfe indes in einer solchen Situation nicht eingreifen, sagte Fritz zudem.

Vor dem Anpfiff in Berlin wird eine symbolische Mauer auf der Höhe der Mittellinie zum Einsturz gebracht. (Foto: Soeren Stache/dpa)

Aktion des Tages: Im Berliner Olympiastadion prägte der 30. Jahrestag des Mauerfalls das Bild vor dem Anpfiff. Zwei Mauern standen im Stadion - eine auf Höhe der Mittellinie (Aufschrift: "Gegen Mauern. Zusammen für Berlin."), die andere vor einem Fanblock. Dort hing zudem eine Banderole ("Uns Berlinern hält keine Mauer stand") und ein großes Banner, welches das Brandenburger Tor zeigte. Vor dem Anpfiff "fielen" die Mauern dann. Die Hertha spielte überdies in einem Sondertrikot, das dem ersten Spiel nach dem Mauerfall (gegen Wattenscheid) nachempfunden war.

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