Handball-Bundesliga:Erlangen kämpft und klettert

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Alles Zerren war umsonst: Spielmacher Juri Knorr (rechts) und die Rhein-Neckar Löwen verlieren gegen den Nationalteamkollegen Tim Zechel und den HC Erlangen und geraten immer tiefer in die Krise. (Foto: Peter Kotzur/Sportfoto Zink/Imago)

Die Handballer des HC Erlangen bezwingen nach einer starken Leistung die Rhein-Neckar Löwen und stürzen das Team um Nationalmannschaftsspielmacher Juri Knorr tiefer in die Krise.

Von Ralf Tögel

Es war mehr als ein enorm wichtiger Sieg in der Handball-Bundesliga, der den Handballern des HC Erlangen da am Samstagabend gelungen ist. Es war ein Signal an die Zuschauer und an die Konkurrenz, zu welchen Leistungen diese Mannschaft in der Lage ist. Denn der 28:23-Triumph gegen die Rhein-Neckar Löwen brachte den Mittelfranken nicht nur die Gewissheit, dass der Klassenerhalt kein Problem sein sollte. Das Resultat belegt auch, dass Hartmut Mayerhoffer wohl doch genau der richtige Trainer für den Bundesligisten ist.

Erlangen kletterte in der äußerst engen Tabelle dank der zwei nicht unbedingt erwarteten Punkte um zwei Positionen nach oben und hat mit 19:29 Zählern den Anschluss ans Mittelfeld wiederhergestellt - der Achte Leipzig hat nur zwei Pluspunkte mehr auf dem Konto. Und die Erlanger bewiesen mit dieser engagierten Leistung in der ausverkauftem Halle vor 8400 Zuschauern, dass sie doch zu mehr in der Lage sind, als Jahr für Jahr lediglich den Klassenerhalt als Ziel auszurufen.

Mayerhoffer hatte zuletzt den spanischen Weltmeister Gedeon Guardiola ausgemustert, dem neuen Trainer war der Kader, den er zu Amtsbeginn vorgefunden hatte, zu üppig besetzt. Schon vorher war Spielmacher Veit Mävers, ehemals TSV Burgdorf-Hannover, gestrichen worden, dafür baute Mayerhoffer in U21-Weltmeister Stefan Seitz und DHB-Elitekader-Mitglied Tim Gömmel zwei Talente ins Team ein. Fehlte der Mannschaft zuletzt die Konstanz, was sich nach wichtigen Siegen gegen Lemgo und Hamburg jüngst in einer Niederlage gegen Wetzlar niederschlug, so offenbarte sich nun, was in ihr steckt.

Bei der Olympia-Qualifikation spielen der Erlanger Steinert und die Löwen Späth, Knorr und Kohlbacher wieder zusammen

Gegen die nominell hochkarätig besetzten Gäste um das Nationalteam-Trio Juri Knorr, Jannick Kohlbacher und David Späth steigerten sich die Gastgeber zur besten Saisonleistung. Ursächlich für den Triumph war die engagierte und leidenschaftliche Abwehrleistung um das Innenblock-Duo Tim Zechel und Abwehrchef Nikolai Link, in der auch Zugang Stefan Bauer überzeugte. Sowie der slowenische Nationaltorhüter Klemen Ferlin, der seine starke Form von der EM konserviert hat.

Zur Halbzeit führte die Mayerhoffer-Truppe 14:11, steigerte sich im zweiten Abschnitt weiter und belohnte sich mit dem hochverdienten Fünf-Tore-Triumph. Kreisläufer Zechel und Rechtsaußen Hampus Olsson waren mit je sechs Treffern beste Werfer in einer ausgeglichen starken Mannschaft, die den Gegner noch tiefer in die Krise stieß. Die Löwen stehen in der Tabelle nur einen Punkt besser da, was angesichts des hochkarätig besetzten Kaders nicht ihren Ansprüchen gerecht wird. So standen neben den deutschen Nationalspielern etwa der dänische Weltmeister Niclas Kirkelokke oder der isländische EM-Fahrer Ymir Gislason auf dem Feld.

Nun gehen die Erlanger wegen der Olympia-Qualifikation in eine knapp zweiwöchige Pause, was allerdings nicht für Nationalspieler Christoph Steinert gilt, der zusammen mit den Löwen Späth, Knorr und Kohlbacher das Olympia-Ticket lösen will.

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