Eine Start-Sieben ohne Juri Knorr, dafür mit Luca Witzke, Rune Dahmke und Simon Ernst: Wäre es im letzten deutschen Vorrundenspiel bei der Handball-WM noch um viel gegangen, hätte Bundestrainer Alfred Gislason anders aufgestellt. Doch der Einzug in die Hauptrunde war ohnehin schon perfekt, dort geht es ab Donnerstag gegen Argentinien, Norwegen und die Niederlande um den ersehnten Platz im Viertelfinale.
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Und Algerien, den dritten und letzten Vorrundengegner, schlug das deutsche Team auch mit dem Personal aus der zweiten Reihe. Das sehr lockere 37:21 (16:9) war der dritte Sieg im dritten WM-Spiel, eine optimale Ausbeute also, die Bundestrainer Gislason zu einem frohlockenden Zwischenfazit animierte. "Wir gehen mit sehr großem Selbstvertrauen in die Hauptrunde", erklärte der Isländer: "Es kann noch viel passieren."
Auch Mittelmann Witzke war angetan. "Wir haben uns eine wirklich gute Grundlage erspielt", sagte der Leipziger im ZDF: "Natürlich ist das Ziel das Viertelfinale." Doch vorher steht die Hauptrunde an, erster Gegner wird am Donnerstag Argentinien sein.
Auch Djibril M'Bengue bekommt viel Spielzeit, er erzielt seine ersten WM-Tore
Algerien war vorab als schwächster deutscher Vorrundengegner eingestuft worden - und überraschte nur in den ersten drei Minuten mit schnellen Toren. Doch das von Witzke dirigierte Team kam zurück, der 1:3-Rückstand wurde fix in eine 6:3-Führung verwandelt. Und das, obwohl Juri Knorr, für einen Siebenmeter eingewechselt, erstmals bei diesem Turnier beim Strafwurf am gegnerischen Torwart scheiterte.
Zur Halbzeit war die Partie mit einem Sieben-Tore-Vorsprung quasi eingetütet, Gislason brachte weitere zuvor wenig eingesetzte Spieler, etwa Paul Drux und Djibril M'Bengue, der prompt seine ersten WM-Tore erzielte. Das Ergebnis geriet so hoch, weil die Algerier in der zweiten Halbzeit mehr oder weniger aufgaben - Kreisläufer Jannik Kohlbacher war mit zehn Treffern bester deutscher Schütze. So konnte Gislason nicht nur den dritten Sieg feiern, er hatte sogar manchen Stammspieler geschont - und nebenbei einige Nationalspieler, die bislang zu kurz kamen, erfolgreich bei Laune gehalten.