Gummersbach:Doppelter Neustart für SC-DHfK-Spieler

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Leipzig (dpa/sn) - Der Stachel der verkorksten Europameisterschaft sitzt bei Leipzigs Handball-Nationalspieler Philipp Weber offenbar immer noch tief. "Wir standen als Deppen der Nation da", sagt Weber rückblickend auf sein erstes großes Turnier. Nur zwei Siege besiegelten im Januar in Kroatien das frühe Ausscheiden des Titelverteidigers nach der Gruppenphase. Und das Fast-Aus des neuen Bundestrainers Christian Prokop, unter dem Weber schon beim SC DHfK  Leipzig trainierte.

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Leipzig (dpa/sn) - Der Stachel der verkorksten Europameisterschaft sitzt bei Leipzigs Handball-Nationalspieler Philipp Weber offenbar immer noch tief. „Wir standen als Deppen der Nation da“, sagt Weber rückblickend auf sein erstes großes Turnier. Nur zwei Siege besiegelten im Januar in Kroatien das frühe Ausscheiden des Titelverteidigers nach der Gruppenphase. Und das Fast-Aus des neuen Bundestrainers Christian Prokop, unter dem Weber schon beim SC DHfK  Leipzig trainierte.

Eine wochenlange, öffentliche Diskussion wie über Prokop soll es bei den Leipzigern nicht geben. Auch wenn es rumort und die Fans unlängst murrten. Nach einer überragenden Hinrunde unter Interimscoach André Haber hakt es nach dem Wechsel zu Trainer-Urgestein Michael Biegler vorne und hinten bei den Sachsen. Erst zwei Liga-Siege aus sieben Spielen in der Bundesliga, dazu das Pokal-Aus durch eine klare Niederlage bei den Rhein-Neckar Löwen.

„Ich lege beide Hände dafür ins Feuer, dass es nicht am Trainer liegt“, sagt Weber. „Beagle ist ein sehr guter Coach.“ Offensichtlich ist aber, dass sich unter Biegler einige Spieler mit dessen Spielsystem schwer tun. Auch zuletzt gegen den TVB Stuttgart reihten sich in der ersten Hälfte Fehler an Fehler - nur dank einer Leistungssteigerung sicherte sich Leipzig zumindest noch ein Remis.

„Die Fans sind zurecht erfolgsverwöhnt, da die sportliche Entwicklung bei uns in den vergangenen zweieinhalb Jahren phänomenal war“, meinte Weber. Jetzt gebe es eben mal eine Schwächephase: Aber auch aus der kommen wir wieder raus. Viel wird dabei auch von der Leistung des Rückraumspielers abhängen.

Am Sonntag (12.30 Uhr/Sky) müssen Weber & Co in der Bundesliga bei der SG Flensburg-Handewitt ran und wollen etwas Wiedergutmachung betreiben. Heißt: Zumindest spielerisch endlich mal durchgängig zu überzeugen. Zweifel am Trainer gibt es aber auch bei Geschäftsführer Karten Günther nicht. „Michael Biegler arbeitet extrem akribisch und hat einen super Draht zur Mannschaft“, sagte er der „Leipziger Volkszeitung“.

Bieglers Ansatz: Seine Spieler sollen mehr Verantwortung übernehmen, so ihre individuellen Fähigkeiten noch besser ausspielen und für die Gegner unberechenbarer werden. „Doch dieser Prozess braucht Zeit und bringt sicher auch mal Rückschläge mit sich“, sagte Günther: „Doch wenn wir mittelfristig Richtung Platz fünf blicken, müssen wir die wegstecken und diesen Weg mit vereinten Kräften gehen.“

Mit vereinten Kräften soll es für Weber auch in der Auswahl weitergehen. Am kommenden Mittwoch (19.00 Uhr) testet das DHB-Team gegen Serbien in der Arena Leipzig, drei Tage später geht es noch einmal gegen die Männer vom Balkan in Dortmund. Das Länderspiel in Leipzig war Teil der Ablöseverhandlungen zwischen dem Deutschen Handballbund (DHB) und den Leipzigern bei der Verpflichtung Prokops, der zuvor vier Jahre erfolgreich in Leipzig gearbeitet hatte.

Für die EM hatte Prokop mit Weber, Maximilian Janke und Bastian Roscheck drei seiner ehemaligen DHfK-Spieler, was ihm hinterher kritisch ausgelegt wurde. Gegen Serbien ist neben Weber noch Niclas Pieczkowski dabei, der in Kroatien wegen einer Schulterverletzung gefehlt hatte.

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