Berlin:Füchse verabschieden Petr Stochl: „Es ist Zeit, aufzuhören“

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Berlin (dpa/bb) - Am Sonntag wird es noch einmal besonders emotional beim Handball-Bundesligisten Füchse Berlin. Zum Saisonfinale gegen den TV Hüttenberg rückt ein Mann im Fokus, der eigentlich nicht gerne im Mittelpunkt steht: Torhüter Petr Stochl verabschiedet sich nach zwölf Jahren bei den Füchsen in den Handball-Ruhestand. "Ich hatte das Gefühl, es ist Zeit, aufzuhören", sagte der 42 Jahre alte Tscheche, dem viele Wegbegleiter noch die eine oder andere weitere Spielzeit zugetraut hätten.

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Berlin (dpa/bb) - Am Sonntag wird es noch einmal besonders emotional beim Handball-Bundesligisten Füchse Berlin. Zum Saisonfinale gegen den TV Hüttenberg rückt ein Mann im Fokus, der eigentlich nicht gerne im Mittelpunkt steht: Torhüter Petr Stochl verabschiedet sich nach zwölf Jahren bei den Füchsen in den Handball-Ruhestand. „Ich hatte das Gefühl, es ist Zeit, aufzuhören“, sagte der 42 Jahre alte Tscheche, dem viele Wegbegleiter noch die eine oder andere weitere Spielzeit zugetraut hätten.

Stochl freut sich auf seinen letzten Einsatz für die Füchse vor eigenem Publikum. „Für mich ist das eine große Ehre, mich vor so vielen Leuten verabschieden zu können“, sagte der Kapitän und fügte mit einem Schmunzeln hinzu: „Ich gehe davon aus, dass ich meine Chance bekomme.“ Zuletzt hatte meist Silvio Heinevetter im Tor gestanden. Doch wenn der Nationaltorwart schwächelte, war sein sportlicher Partner Stochl stets zur Stelle.

Der tschechische Nationaltorhüter hat nie auf mehr Einsatzzeiten gepocht, obwohl er immer seine Leistung gebracht hat. Laute Töne sind nicht seine Sache. „Er hat sich nie beschwert. Ich habe selten solch einen Vollprofi im Team gehabt wie ihn“, lobte Trainer Velimir Petkovic den Oldie. „Er hatte immer das Wohl der Mannschaft im Blick und eine tadellose Einstellung“, hob Sportkoordinator Volker Zerbe hervor.

Stochl kam 2006 zu den Füchsen nach Berlin. Ein Jahr später stieg er mit den Hauptstädtern in die Bundesliga auf. „Der Aufstieg war mein Traum, deshalb bin ich nach Berlin gekommen“, erzählt er. Die Stimmung im Team in den ersten zwei, drei Jahren nach dem Aufstieg sei etwas „ganz Besonderes“ gewesen. Die Bundesliga sei für alle noch neu gewesen.

Im Laufe der Jahre gewann Stochl mit den Füchsen 2015 und 2018 den EHF- und 2014 den DHB-Pokal. Außerdem sicherten sich die Berliner 2015 und 2016 den WM-Titel für Club-Teams. Die Teilnahme am Final Four der Champions League in der Saison 2011/2012 gehört gleichsam zu den Highlights seiner Berliner Zeit. „Das war toll“, sagte Stochl kurz und bündig.

Die Atmosphäre im aktuellen, immer wieder von Verletzungssorgen geplagten Team, vergleicht Stochl mit seiner Zeit zu Beginn in Berlin. „Ich mag es, wenn die Spieler zusammenstehen. Wir haben und hatten menschlich super Leute bei den Füchsen“, befand er.

Den in Pilsen geborenen Stochl, den Manager Bob Hanning in der Vergangenheit gelegentlich mit einem guten Wein verglich (Je älter desto besser), kehrt in seine tschechische Heimat zurück. Mit seiner Frau und den acht und zwölf Jahre alten Söhnen zieht er in sein Haus in Pilsen. „Meine Eltern werden sich freuen, sie leben gleich nebenan“, erzählte er.

Den Füchsen bleibt Stochl jedoch als Torwart-Trainer erhalten. Er pendelt dann zwischen Pilsen und Berlin hin und her. „So zwei Tage in der Woche werde ich hier sein“, versicherte er. Die Füchse sind so ganz ohne ihren Petr Stochl auch kaum vorstellbar.

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