Zweite Liga:Schwächen mit und ohne Ball

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Auf Tauchstation: Fürths Torwart Jonas Meffert springt unter dem Ball hindurch, Hamburgs Jonas Meffert köpft zum 1:0 ein. (Foto: Kalle Meincke/KBS-Picture/Imago)

Nach vier Spielen ohne Niederlage verliert Greuther Fürth beim HSV 0:2. Trainer Zorniger hadert mit der Leistung seines Teams, den Referee attackiert er diesmal nicht.

Von Stefan Galler

Diesmal hielt sich Alexander Zorniger mit Kritik am Schiedsrichter zurück. Noch vor zwei Wochen hatte sich der Trainer der SpVgg Greuther Fürth nach dem 1:1 in Elversberg ziemlich lautstark beschwert, man werde "dieses Jahr bisher massiv benachteiligt". Bei der 0:2-Auswärtsniederlage am Samstag gegen den Hamburger SV hätte der Kleeblatt-Coach wieder Grund zur Beschwerde gehabt - Bakery Jatta hatte den Fürther Simon Asta rücksichtslos getreten, doch Referee Robert Schröder beließ es auch nach Ansicht der Videobilder bei Gelb, dabei wäre ein Platzverweis durchaus vertretbar gewesen. "Da kann man Rot geben", sagte etwa Fürths Julian Green.

Zorniger schwieg zu diesem Thema, obwohl das Spiel für seine Mannschaft in Überzahl anders hätte laufen können. Er beschränkte sich auf Kritik an seinen eigenen Spielern, die in ihrem "gesamten Denken gegen den Ball zu langsam und auch zu fahrlässig" agiert hätten. Aber auch mit dem Spielgerät habe seine Mannschaft, die zuletzt viermal in Serie nicht verloren hatte, Schwächen gezeigt: "Es waren vor allem in der ersten Halbzeit schon ein paar Pässe drin, die du auf dem Niveau so einfach nicht spielen darfst."

Selbst einen Elfmeter lassen die Fürther ungenutzt

Dass dann auch noch Torwart Jonas Urbig bei einer Flanke von Laszlo Benes nach einer kurzen Ecke der Hamburger unter dem Ball hindurchflog und damit unfreiwillig zum Hamburger 1:0 durch Jonas Mefferts Kopfball beitrug, hellte Zornigers Laune nicht unbedingt auf: "Wir haben dem HSV das erste Tor so ein bisschen geschenkt mit einer verpatzten Klärungsaktion." Es folgte die großzügige Regelauslegung von Schiri Schröder in der Jaffa-Szene (38.) und eine turbulente Schlussphase des ersten Durchgangs - inklusive zweier Fürther Großchancen von Dickson Abiama (41.) und Asta (45.+6). Dazwischen jedoch erhöhte der HSV auf 2:0, als Robert Glatzel die Angriffsaktion selbst einleitete und nach Pass von Immanuel Pherai auch abschloss (45.+4).

Nach dem Spiel haderte Zorniger mit all den Torchancen seiner Mannschaft und mit der fehlenden Entschlossenheit in der ein oder anderen Situation. "Wir haben dann die Möglichkeit, mit dem Elfmeter ranzukommen. Die haben wir leider auch nicht genutzt", sagte er und meinte den Versuch von Branimir Hrgota, den Hamburgs Keeper Daniel Heuer Fernandes parierte (72.). Und so fiel das Schlusswort des Coaches gedämpft aus: "Insgesamt ist für das, was wir investiert haben und was die Jungs auch gezeigt haben, das 2:0 schon bitter."

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