Fußball:Xavi: "Ich glaube, dass Deutschland jetzt das Spiel versteht!"

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Xavi beim EM-Finale in Paris. (Foto: AFP)

Im Exklusiv-Interview für das EM-Buch "France 2016" der Süddeutschen Zeitung schwärmt Barça-Legende Xavi vom deutschen Spielstil und erinnert an eine bemerkenswerte Begegnung mit Joachim Löw.

Von Javier Cáceres

Das Lob kommt von einer der höchsten Instanzen des Weltfußballs. Xavi Hernández, Rhythmusgeber der Spanier beim Gewinn der Weltmeisterschaft 2010 sowie zweier Europameisterschaften (2008 und 2012), attestiert der deutschen Nationalelf eine generell positive Entwicklung: "Ich glaube, dass Deutschland jetzt das Spiel versteht. Früher lebte Deutschland mehr von der Physis, vom Box-to-box, vom Drang", erklärt Xavi in einem Exklusiv-Interview für das Europameisterschafts-Buch "France 2016" der Sportredaktion der Süddeutschen Zeitung. Es ist über den SZ-Shop zu beziehen und ab diesem Montag im Handel erhältlich (280 Seiten; 24,90 Euro, für Abonnenten 19,90 Euro).

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Xavi, 36, der lange beim FC Barcelona den Taktstock schwang, schmückt sein Lob der Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw detailliert aus: "Jetzt sieht man, dass sie den Ball behalten wollen. Dass sie nachdenken, bevor sie nach vorne gehen, dass sie Positionsspiel praktizieren, nach freien Räumen suchen, dass sie versuchen, dem Gegner durch Überzahlspiel Schaden zuzufügen. Und das ist alles Taktik."

Diese Taktik ist bekanntlich in Frankreich nicht bis zum Ende aufgegangen. Dort scheiterte der Weltmeister trotz dominanter Spielanlage im Halbfinale an Gastgeber Frankreich. Parallelen zu jenem in Barcelona entwickelten Stil, der als Tiki-Taka bekannt wurde, hat Xavi dennoch bei der EM entdeckt: "Es ist unverkennbar, dass Deutschland so spielen will wie Spanien oder wie Barça."

Bemerkenswerte Begegnung mit Bundestrainer Joachim Löw

Im Interview schildert Xavi, der seine aktive Laufbahn derzeit bei Al-Sadd in Katar ausklingen lässt, eine Begegnung mit Bundestrainer Löw. Nach dem WM-Halbfinale in Südafrika 2010, bei dem Deutschland den Spaniern 0:1 unterlag, habe Löw ihn im Kabinengang zur Seite genommen und gesagt, "dass ich der beste Fußballer sei, den er je gesehen habe, dass ich ein Phänomen sei. Er hat mich in den Himmel gehoben". Und nicht nur das: "Er sagte auch, dass er selbst spielen wolle wie Spanien."

Das Exklusiv-Gespräch über Vergangenheit und Zukunft der legendären Tiki-Taka-Schule wurde während der EM-Finalrunde in Barcelona geführt. Es wird im Buch auf mehreren Farbseiten präsentiert.

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