Fußball:Werder weiter im Lernprozess: 3:3 gegen Nürnberg

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Bremen (dpa) - Für kurze Zeit herrschte eine Stimmung wie zu den berühmten Bremer Europapokaltagen. Werder spielte offensiv, schoss Tore und begeisterte seine Fans. Nach dem Ende eines turbulenten Spiels mussten Trainer Robin Dutt und Sportdirektor Thomas Eichin aber wieder um Geduld bitten.

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Bremen (dpa) - Für kurze Zeit herrschte eine Stimmung wie zu den berühmten Bremer Europapokaltagen. Werder spielte offensiv, schoss Tore und begeisterte seine Fans. Nach dem Ende eines turbulenten Spiels mussten Trainer Robin Dutt und Sportdirektor Thomas Eichin aber wieder um Geduld bitten.

„Das gehört zu einem Lernprozess dazu“, sagte Dutt nach dem 3:3 (2:1) gegen den engagierten, aber in dieser Saison weiter sieglosen 1. FC Nürnberg. Die zuvor noch euphorisierten Zuschauer schlichen derweil mit hängenden Köpfen aus dem Weserstadion.

Leichtfertig hatte Werder den möglichen Sprung auf den fünften Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga verschenkt. Eljero Elia (34./66. Minute) mit seinen ersten beiden Bundesliga-Toren für Werder und Berkay Dabanli (8.) per Eigentor sorgten für scheinbar beruhigende 2:0- und 3:2-Vorsprünge der Bremer. Hiroshi Kiyotake (44.), Josip Drmic (53.) und Adam Hlousek (70.) trafen vor 40 048 Zuschauern zum letztlich verdienten Nürnberger Punktgewinn.

Die Bremer sind nach dem siebten Spieltag mit zehn Punkten nun Siebter. Nürnberg kletterte mit seinem fünften Remis der Spielzeit vom Relegationsrang auf Platz 15. „In der ersten Halbzeit waren wir nicht gut, da haben wir zwei Tore hergegeben. In der zweiten Halbzeit waren wir besser. Ohne den Sonntagsschuss gehen wir als Sieger vom Platz“, sagte FCN-Coach Michael Wiesinger.

Eichin beschwor wie Dutt eine Entwicklung zum Guten. „Diese Galligkeit, die wir bis zum 2:0 hatten, müssen wir weiterführen. Ich bin enttäuscht, aber die Mannschaft hat auch eine Entwicklung gemacht und es ist kein Beinbruch. Wir sind noch in einem Lernprozess.“ Elia, erstmals seit 3356 Minuten oder fast drei Jahren wieder als Torschütze erfolgreich, monierte: „Nach dem 2:0 haben wir aufgehört Fußball zu spielen. Dann passiert so was. Das ist schade“, sagte Elia dem TV-Sender Sky.

Dabei hatte alles bestens begonnen für Bremen: Eine nicht einmal scharfe Hereingabe von Santiago Garcia lenkte Dabali ins eigene Tor. Die Erleichterung war im ganzen Weserstadion zu spüren und beflügelte Werder zusätzlich. Die Nürnberger spielten viel zu ängstlich und konnten offensiv überhaupt keine Akzente setzen. Der Club hatte vor allem mit Garcia Probleme. Fernschüsse von Aaron Hunt (25.) und Ekici (32.) konnte der FCN abwehren. Doch dann schlug Elia zu. Fein von Hunt frei gespielt schoss der Niederländer aus rund 15 Metern für die Hanseaten ein.

Alles schien bereitet für einen beschwingten Bremer Nachmittag, doch typisch für Werder in dieser Saison erlaubte die Dutt-Elf dem Gegner die Hoffnung auf ein Comeback. Ausgerechnet Bremens bis dahin Bester, Garcia, ermöglichte Kiyotake durch einen Stellungsfehler einen technisch feinen Schuss aus halb-rechter Position im Strafraum. Der Japaner nutzte die Chance zu seinem sechsten Bundesliga-Tor.

Gleich nach dem Seitenwechsel war klar: Nürnberg wollte es jetzt wissen. Als Garcia Makoto Hasebe (47.) auf den Fuß trat, hätte Schiedsrichter Tobias Stieler auf Elfmeter entscheiden können. Kurz darauf schoss Drmic (49.) knapp am Tor vorbei. Nach einer Flanke von Tomas Pekhart zielte der Schweizer genauer - die Bremer Führung war erstmals dahin.

Nürnberg wirkte nun stabiler, aber Werder spielte weiter nach vorne. Bei einem Kopfball von Assani Lukimya (58.) verhinderte Marvin Plattenhardt auf der Torlinie das dritte Werder-Tor. Dann profitierte Elia von erneutem Durcheinander in der Franken-Abwehr. Per Distanzschuss traf er zur erneuten Führung. Nürnberg setzte aber weiter nach und wurde durch den erneuten Ausgleich von Houssek nach feiner Vorarbeit von Kiyotake belohnt. Bei Pekharts Kopfball (73.) und Drmic Drehschuss auf die Latte (79.) wäre dem FCN sogar fast noch der Siegtreffer geglückt.

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