Fußball:„Jagen uns jetzt“: Nordirland sieht Druck bei DFB-Elf

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Belfast (dpa) - Fast klang es so, als wollte Josh Magennis seine Nordiren gegen Deutschland (20.45 Uhr/RTL) zum Favoriten erklären. "Wir sind Tabellenführer der Gruppe", sagte der Stürmer mit einem Grinsen, "die anderen Mannschaften jagen uns jetzt".

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Belfast (dpa) - Fast klang es so, als wollte Josh Magennis seine Nordiren gegen Deutschland (20.45 Uhr/RTL) zum Favoriten erklären. „Wir sind Tabellenführer der Gruppe“, sagte der Stürmer mit einem Grinsen, „die anderen Mannschaften jagen uns jetzt“.

Mit vier Siegen aus vier Spielen - je zweimal gegen Weißrussland und Estland - lief die EM-Qualifikation für Nordirland bisher optimal. Am Montag will sich die Green And White Army auch gegen die DFB-Elf beweisen.

„Das wird ein gewaltiger Test“, sagte Magennis vor der Partie im Windsor Park von Belfast, in dem Tausende euphorische Fans auf die Deutschen warten. Torwart Bailey Peacock-Farrell schwärmte: „Das sind diese Momente im internationalen Fußball, wo einem klar wird, dass man es dafür macht. Wir freuen uns wirklich darauf.“

Die bittere DFB-Niederlage gegen die Niederlande (2:4) am Freitag war ganz im Sinne der Nordiren, die in der Gruppe C weiter mit drei Punkten Vorsprung vor Deutschland an der Spitze stehen. Nationaltrainer Michael O'Neill hatte schon vor dem Spiel die Hoffnung geäußert, „dass Deutschland gegen die Niederlande einen schweren Abend hat“ - und so kam es. Nun hofft O'Neill, „dass wir am Montag über uns hinauswachsen und sie nicht auf ihrem höchsten Niveau spielen“.

Die Chancen stehen gut, dass O'Neill dabei wieder auf Stammspieler zurückgreifen kann, die ihm zuletzt nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung standen, darunter Stürmer Conor Washington vom schottischen Erstligisten Heart of Midlothian. Den hatte er wegen Rückenproblemen im Freundschaftsspiel gegen Luxemburg geschont. Aber: Er hat gute Chancen (am Montag) zu starten, sagte O'Neill. Dasselbe gilt auch für Jonny Evans und Craig Cathcart, die ebenfalls pausiert hatten.

Gegen Luxemburg hatte Nordirland nur durch ein Eigentor mit 1:0 gewonnen. Stürmer Magennis spielte durch, Kyle Lafferty nur eine Stunde. Beide hatten hektische Wochen hinter sich. „Kyle und Josh haben gerade erst ihre Vereinssituation geklärt“, erinnerte O'Neill.

Magennis war Mitte August zum englischen Zweitligisten Hull City gewechselt, Lafferty erst vergangene Woche zum norwegischen Club Sarpsborg. Dort flog der frühere Stürmer der Glasgow Rangers in seinem ersten Spiel seit einem halben Jahr vom Platz. O'Neill nahm es gelassen: „Kyle hat 60 Minuten gespielt, das wird ihm gut tun.“

Während die Mannschaft von Joachim Löw nach der Oranje-Pleite plötzlich unter Druck steht, blicken O'Neill und sein Team - zumindest äußerlich - ziemlich gelassen auf das Match vor rund 18 500 Zuschauern in Belfast. „Wir wollen einfach nur unser Bestes geben“, sagte Magennis, „und dann nehmen wir am Montag hoffentlich wieder drei Punkte mit“.

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