Fußball:St. Paulis Interimstrainer Vrabec sammelt «Argumente»

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Hamburg (dpa) - Der FC St. Pauli kommt an einer Beförderung von Roland Vrabec vom Interims- zum Chefcoach kaum noch vorbei.

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Hamburg (dpa) - Der FC St. Pauli kommt an einer Beförderung von Roland Vrabec vom Interims- zum Chefcoach kaum noch vorbei.

„Fünf Spiele, vier davon gewonnen - ein besseres Bewerbungsschreiben gibt es nicht“, sagte Stürmer Christopher Nöthe nach dem 2:0-Sieg bei 1860 München und dem Sprung auf Platz drei der 2. Fußball-Bundesliga zur Top-Bilanz des Trainer-Novizen. Während die St. Pauli-Profis ihren fünften Auswärtssieg geschlossen am Mittelkreis feierten, deutete Sportchef Rachid Azzouzi vor laufenden TV-Kameras an, dass es mit dem Frontzeck-Nachfolger wohl als längerfristige Lösung weitergehen wird.

„Es bleibt bei der Absprache, dass wir uns in der Winterpause zusammensetzen. Ich weiß aber auch, welchen Anteil Roland und das Trainerteam am derzeitigen Erfolg haben“, betonte Azzouzi. „Viele Argumente“ sprächen für eine Entscheidung pro Vrabec - unabhängig vom Ergebnis am Freitag daheim gegen den Karlsruher SC. Der von Jürgen Klopp einst zum Nachwuchs des FSV Mainz 05 gelotste und später auch beim Deutschen Fußball-Bund (U-19-Trainerstab) tätige Vrabec wäre zum einen die kostengünstigste Lösung für den klammen Kiez-Club, bei dem Vorgänger Frontzeck noch bis Sommer 2014 auf der Gehaltsliste steht.

Zum anderen überzeugte er als kluger Taktiker, der auch mit der ein oder anderen kleinen Umstellung im Team die personellen Ressourcen gewinnbringend nutzte. Mit dem souveränen Sieg bei den zuvor bärenstarken „Löwen“, den Nöthe und der von Vrabec in den Sturm beorderte Fin Bartels mit feinen Toren herausschossen, lieferte der 39-Jährige Clubspitze und Sportchef das nächste Argument zum Vollzug.

„Ich bin froh, dass es geklappt hat, weiter Anschluss nach oben zu schaffen“, bilanzierte Vrabec nach dem Erfolg im „Gradmesser-Spiel“. Dieses Ziel verpassten die Münchner, zogen nach der zweiterfolgreichsten Hinrunde des vergangenen Jahrzehnts aber dennoch eine positive Zwischenbilanz. „Die Mannschaft hat nicht grottenschlecht gespielt, sondern ist diesmal gegen einen starken Gegner gescheitert“, sagte Trainer Friedhelm Funkel nach der „hochverdienten“ Heimniederlage.

1860-Sportchef Florian Hinterberger hatte Funkels Verdienste schon zuvor im Stadionmagazin hervorgehoben. „Mit seiner Mannschaftsführung und seinem taktischen Geschick hat er ein Team geformt, das Kampfgeist, Leidenschaft und Freude zeigt“, äußerte er. Insofern war der Rückschlag gegen St. Pauli auch nur eine „kleine verpasste Chance, um sich oben festzusetzen“, wie Moritz Stoppelkamp befand.

Torwart Gabor Kiraly, der seinen Vertrag gerade verlängert hat, sieht seine Mannschaft trotz der Niederlage weiterhin gefestigt. „Wir sind trotzdem oben dran. Jetzt müssen wir sehen, wie 2014 beginnt.“ Die Zuversicht ist zurückgekehrt beim TSV 1860 - immerhin standen die „Löwen“ noch vor wenigen Wochen kurz vor den Abstiegsrängen.

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