Bundesliga:„Extrem scharf“: Hoffenheims Probe gegen Abstiegsanwärter

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Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo gestikuliert. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Ein Spiel gegen einen Abstiegsanwärter sollte eigentlich eine gute Chance sein, die eigenen Europa-Perspektiven zu verbessern. Hoffenheims Trainer Matarazzo warnt aber energisch vor Mainz.

Patrick Reichardt, dpa

Sinsheim (dpa/lsw) - Die Offensive der TSG 1899 Hoffenheim hat derzeit auf jeden Fall Europapokal-Format. Für das Quartett Wout Weghorst, Maximilian Beier, Ihlas Bebou und Andrej Kramaric gibt es meist gar nicht genug Stammelf-Plätze. Vor dem Gastspiel bei Abstiegsanwärter FSV Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr/Sky) stellt sich für Trainer Pellegrino Matarazzo die Frage, worauf er verzichtet: Weghorsts Wucht? Beiers Kaltschnäuzigkeit? Kramaric als Spielgestalter? Oder den extrem schnellen Bebou?

„Man möchte Spieler, die in Form sind und die bereit sind zu performen“, sagte Matarazzo bei der Pressekonferenz am Freitag. Das waren zuletzt alle. Wie üblich sagte der 46-Jährige nichts zu Details oder möglicherweise bereits getroffenen Entscheidungen. Gute Argumente konnte das Quartett zuletzt sammeln: Kramaric, Weghorst und Bebou trafen beim 3:1 gegen Augsburg. Der 21 Jahre alte Beier ist mit seinen 13 Bundesliga-Toren nicht nur die Entdeckung der Saison, sondern auch EM-Kandidat für Bundestrainer Julian Nagelsmann.

Am Angriff dürfte die Mission Europa für die Kraichgauer normalerweise nicht scheitern. Eher schon an der Defensive, die trotz des Torhüters Oliver Baumann in starker Form seit September nicht mehr zu null gespielt hat. „Es ist wichtig, mit Leidenschaft und allen Mann intensiv zu verteidigen. Dann kommt die Null von alleine. Ich glaube, dass wir das auch im Team viele Wochen thematisiert haben“, sagte Matarazzo.

Dass Mainz da als Abstiegskandidat genau richtig kommt, sieht der Trainer aber nicht so. „Augsburg war auch eine Mannschaft, die im Flow und im Trend war. Klar ist auch, dass es keine einfache Aufgabe ist. Wir müssen extrem scharf werden, um auch eine Chance zu haben. Sofort da zu sein, wird wichtig sein“, sagte Matarazzo, der wieder auf den zuletzt angeschlagenen Ozan Kabak bauen kann. Stanley Nsoki indes fällt mit Hüftproblemen aus.

Mainz hat eine miserable Hinrunde hinter sich. Bo Henriksen ist nach Bo Svensson und Jan Siewert bereits der dritte Chefcoach in dieser Saison. Für Matarazzo sind die Mainzer mit ihrem aktuellen Kader sowieso kein Team, das gegen den Abstieg kämpfen dürfte.

„Es ist ein ganz anderes Spiel jetzt. Ganz anderer Trainer, ganz andere Situation. Sie haben zu alter Stärke zurückgefunden. Das ganze Umfeld ist emotionalisiert. Das ist das, was auf uns zukommt. Ich glaube schon, dass sie den Schritt zu ihren Wurzeln gefunden haben“, sagte der Hoffenheimer Coach. Beim 4:0 gegen Darmstadt zeigten die 05er zuletzt, wie viel Wucht und Variabilität sie im Abstiegskampf zu bieten haben.

© dpa-infocom, dpa:240412-99-648632/3

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