Fußball:Schalke klettert auf Platz zwei: 2:0 gegen Hertha

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Gelsenkirchen (dpa) - Schalke 04 setzt Borussia Dortmund unter Druck. Ohne elf verletzte oder gesperrte Stammspieler kam Königsblau gegen Lieblingsgegner Hertha BSC zu einem 2:0 (1:0)-Sieg und kletterte in der Bundesliga zumindest für eine Nacht auf den 2. Rang hinter Meister FC Bayern München.

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Gelsenkirchen (dpa) - Schalke 04 setzt Borussia Dortmund unter Druck. Ohne elf verletzte oder gesperrte Stammspieler kam Königsblau gegen Lieblingsgegner Hertha BSC zu einem 2:0 (1:0)-Sieg und kletterte in der Bundesliga zumindest für eine Nacht auf den 2. Rang hinter Meister FC Bayern München.

Chinedu Obasi (16. Minute) und Klaas-Jan Huntelaar (46.) erzielten vor 61 550 Zuschauern die Tore für die notgedrungen erneut extrem junge Schalker Auswahl, die einen großen Schritt Richtung direkte Champions-League-Qualifikation machen konnte. „Mich freut das wahnsinnig für die Mannschaft, dass wir so in die Spur gekommen sind. Das ist sehr beeindruckend“, sagte Trainer Jens Keller bei Sky.

Einen Wettkampf um Platz zwei wollte der Coach aber nicht verbal befeuern. „Was wir schon geleistet haben, ist unglaublich. Wenn wir Platz drei schaffen, haben wir eine Riesensaison gespielt.“ Jungspund Max Meyer machte aber klar: „Man will immer vor Dortmund sein, besonders wenn man bei Schalke spielt.“

Ob S04 erstmals seit November 2012 auch am Ende eines Spieltages wieder auf dem zweiten Rang steht, hängt von der Dortmunder Partie am Samstag beim VfB Stuttgart ab. Vor dem Borussia-Auftritt im Ländle liegt Schalke nach nur einer Niederlage aus den letzten 13 Liga-Spielen mit 54 Punkten vor dem BVB (52).

Hertha kassierte die vierte Niederlage in Serie, verharrt mit 36 Zählern auf dem neunten Platz und wartet mittlerweile seit fast zehn Jahren auf ein Tor auf Schalke. Auch im elften Anlauf gelang kein Berliner Sieg gegen den Revier-Club. „Wir ziehen in den Details den Kürzeren. Das müssen wir ändern“, sagte Hertha-Coach Jos Luhukay. „Wir müssen versuchen, einige Dinge anders zu machen, um wieder zu punkten“, sagte Marcel Ndjeng. Einzige frohe Kunde: Alexander Baumjohann feierte nach Kreuzbandriss und sieben Monaten Zwangspause sein Comeback für eine gute halbe Stunde.

Die königsblaue Devise nach den jüngsten Erfolgserlebnissen war klar: Offensiv ging man ans Werk. Schon nach 47 Sekunden prüfte Julian Draxler Hertha-Schlussmann und Bundesliga-Debütant Rune Jarstein, der für Berlins Jungvater Thomas Kraft im Tor stand. In der neunten Minute setzte der nach Adduktorenproblemen rechtzeitig fitte Kaan Ayhan einen Freistoß an den Innenpfosten. Kurz darauf agierte der Teenager defensiv bei einer Rückgabe allerdings zu lässig. Herthas Top-Torjäger Adrian Ramos (13.) konnte die unfreiwillige Vorlage aber nicht verwerten und lupfte den Ball über das Tor.

Obasi - für den gesperrten Kevin-Prince Boateng ins Team gerückt - ließ sich seine Großchance zu seinem zweiten Saisontreffer nicht nehmen. Nach Zuspiel von Sead Kolasinac umkurvte der Nigerianer Jarstein und schob locker zur verdienten Führung ein.

Hertha war für rund 25 Minuten dem Schalker Druck nicht gewachsen, konnte sich dann aber mehr und mehr befreien. Änis Ben-Hatira (36./44.) boten sich zwei Möglichkeiten. Schalke leistete sich einige Fehlpässe. Trainer Jens Keller wirkte beim Gang in die Kabine trotz des Resultats unzufrieden.

Die Gemütslage änderte sich nach der Pause schnell. 27 Sekunden waren gespielt, da schoss Huntelaar nach Vorarbeit des zentral agierenden Leon Goretzka und Obasi flach und präzise ein. „Es ist super, wenn man aus der Halbzeit kommt und gleich das 2:0 schießt“, sagte Max Meyer. Seine Saisonquote schraubte der in der Hinrunde so schmerzlich vermisster Hunter auf elf Treffer in 13 Partien. Insgesamt war es das 90. Tor des Niederländers für Schalke.

Die Gastgeber dominierten das Spiel - allerdings ohne zu glänzen. Die Berliner Gegenwehr hielt sich in Grenzen. Auch der wie Baumjohann eingewechselte Ronny konnte dem Hertha-Spiel keine Dynamik verleihen. Rätselhaft blieb allerdings, warum Schiedsrichter Günther Perl (Pullach) einen Kopfballtreffer von Sebastian Langkamp (81.) nicht anerkannte. Ein Berliner Vergehen, war nicht zu erkennen. „Ich glaube, das ist ein Treffer“, sagte Luhukay nach dem Studium der TV-Bilder.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 51,6 - 48,4

Torschüsse: 13 - 11

gew. Zweikämpfe in %: 55,1 - 44,9

Fouls: 17 - 19

Ecken: 1 - 4

Quelle: optasports.com

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